Tja, das ist eben ein Riesenunterschied. Wenn ich mich "einfach nur berieseln" ließe, würde ich sehr schnell einschlafen. Ich schaue relativ wenig Fernsehen, und das, was ich sehe, gehe ich auch mit einem gewissen Anspruch an. Und wenn mir auffällt, dass die Worte nicht zu den Lippenbewegungen passen, dann ist das schon mal ein Störfaktor.Fightmeyer hat geschrieben:Einverstanden. Dann bin ich anspruchslos. Ich will halt einfach nur nen Film oder ne Serie sehen und mich berieseln lassen.
Wenn dann aus "I very much doubt it." ein "Ich werde mir Mühe geben." wird, kann ich persönlich damit leben. Es ist ja nicht so, dass ich dadurch der Handlung nicht mehr folgen könnte oder aus "dem Guten" plötzlich "der Böse" wird.
Zum Thema Lippensynchronität. Natürlich sieht man, dass es nicht 100% übereinstimmt. Wie auch, wenn es eine andere Sprache ist? Aber es fällt beim Gucken und berieseln lassen in den seltensten Fällen störend auf. Ist ja nicht so, dass die Lippen sich noch bewegen, während der Text schon längst gesprochen ist, oder andersherum...
Wer diese 100% haben will, der ist dann in der Tat ein Erbsenzähler...
Was nützt es, alles zu verstehen, wenn nur 2/3 von dem, was gesagt wird, dem entspricht, was in Wahrheit gesagt wird (jetzt mal überspitzt formuliert)? Außerdem gibt es sehr deutliche Unterschiede. Gut, Schulenglisch spricht keiner, aber gerade die englischen Bühnenschauspieler haben es gelernt, sich klar zu artikulieren.postulatio hat geschrieben:Ich würde vermutlich auch Filme/Serien im O-Ton schauen, wenn deutlicher gesprochen würde. Wenn dann Slang verwendet, genuschelt, Dialekt verwendet wird oder Nebengeräusche stören, versteh ich nicht mehr viel.
Aber die deutsche Synchro ist halt nachvertont und damit immer verständlicher, auch wenn es manchmal etwas künstlich klingt. Und ich leg mehr Wert darauf, alles zu verstehen, als nur 2/3, und das dafür im O-Ton.
Lost ist ein weiteres Beispiel, bei dem die deutsche Synchro den Charakter der Serie nicht richtig infängt - obwohl sie an sich nicht schlecht ist. Bei Bab 5 übrigens lasse ich gern mal deutsche Untertitel mitlaufen, damit ich sehe, was die da wieder verbockt haben.LittleRose hat geschrieben:Die erste Staffel von Lost habe ich noch als DV geguckt, die zweite steht noch aus, wenn ich mit B5 fertig bin, bei dem die Übersetzung katastrophal ist. Das war übrigens noch ein Grund für mich, diese Serie auf Englisch zu gucken.
Firefly ist im Original harter Tobak mit diesem Südstaatenslang. Da kommt man als Mensch, der mit Standardenglisch groß geworden ist, schlecht klar. Leider kommt dieses "Lokalkolorit" in der Übersetzung nicht rüber - da sprechen wieder alle hochdeutsch.Andererseits gibt es auch Serien, deren Synchro sich nicht verstecken muss, Firefly finde ich beispielsweise ganz gut übersetzt, und auch die Stimmen sind passend gewählt.
[/quote]Auch wenn ich mir bei DVDs inzwischen meistens den Spaß des O-Tons gönne, im Fernsehen bleibt es bei der Synchro, und das ist auch ganz entspannend so. Serien wie House, Castle oder Tru Blood gucke ich nur im Fernsehen und habe kein Problem damit, die deutsche Version dann auch zu genießen. In der eigenen Muttersprache kann man der Handlung eben doch noch am einfachsten Folgen. Und so schlecht werden die Übersetzungen schon nicht sein, B5 ist da meiner Meinung nach eine Ausnahme.[/quote]
Aus diesem Grund sehe ich so selten fern. Mir wollen diese deutschen Stimmen nicht in den Kopf. Gerade House klingt im Original richtig freakig. Dagegen klingt der deutsche Sprecher zu Tode gelangweilt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich es in Zeiten vor der DVD ausgehalten habe, vor allem, was die Simpsons betrifft. Ach übrigens @postulation: die Simpsons sind im Original sehr gut zu verstehen.
Sofern es im Preis mit drin ist. Es gibt aber viele DVDs, die ziemlich teuer sind, weil sie extra für die deutsche DVD-Veröffentlichung synchronisiert wurden. So kostet die deutsche Hornblower-Box 80 €, während die englische Variante für 20 Pfund zu haben ist.Die deutsche Synchro ist weder eine Pflichtübung noch ein Ärgernis, sie ist ganz einfach ein Privileg. Und das kann man in Anspruch nehmen oder eben nicht.