„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Ach komm realchris, spare dir derart verlogene Polemik. Als Filterbubble bezeichnest du wohl alle Meinungen, die nicht der deinen entsprechen. Und wofür die Leute hier ihre Schreibenergie aufwenden oder nicht... das bestimmst nicht du.

@Bratwurstschnecke:
Spinnenphobiker z.B. erleiden z.T. Panikattacken allein beim Anblick des Fotos einer Spinne. Bloß, dass die Spinne das eben nicht zur Befriedigung ihrer Machtbedürfnisse ausnutzt.
Das musst du genauer ausführen. Du spielst hier mit begründeten und unbegründeten Ängsten und setzt sie je nach Situation synonym ein.
Das gleiche geschah z.B. bei dem Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule.
Das muss man differenzieren. Wir reden in diesem Fall von Kindern, von minderjährigen Schützlingen. Dass diese oft erst später den Missbrauch öffentlich ansprechen, nämlich dann wenn sie erwachsen sind, ist nichts ungewöhnliches. Missbrauch durch Priester ist ja auch so ein Thema.
Aber sind wir wirklich schon so weit, dass wir Frauen auf die gleiche Stufe der Unmündigkeit wie Kinder stellen wollen? Klar, wenn einer den Anfang macht, ziehen oft viele mit... trotzdem können viele unter ihnen sein, die die Unwahrheit sagen. Denn auch Frauen handeln auch mal aus unmoralischen Motiven.
Aber das, was ich dazu denke, spielt hier eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, da es hier im Kern nicht um parteipolitische Diskussionen geht.
Jein. Deine Meinung ist mir schon wichtig, nur wollte ich darauf hinweisen, dass auch andere Parteien oft aus Eigennutz handeln. Das Problem ist nur dass die Öffentlichkeit so lange einer Art Gehirnwäsche ausgesetzt war, dass die meisten dies einem Grünen-Politiker nicht zutrauen würden, einem AfD-Politiker hingegen schon. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.
Bei dem Begriff Subkultur spielt die statistische Gesamtgröße oder Höhe der Prozentzahlen keinerlei Rolle.
Dann spielen Subkulturen aber bei unserer Diskussion generell keine Rolle. Wenn sie nur ein tausendstel Prozent ausmachen, kann man sich auch gleich über allerlei andere Gruppen hermachen.
Bloß schieben sie die Schuld dafür nicht den bösen, viel zu attraktiven und anspruchsvollen Männern in die Schuhe und propagieren auch kein Recht auf sexuelle Befriedigung, ggf. auch durch Gewaltanwendung.
Nö, sie sagen einfach "Alle Männer sind Schweine" und sind da mit ihrer Argumentation auch schon durch. Die eigene Unattraktivität wird schöngeredet: https://www.youtube.com/watch?v=HOQA2U4F3Gg
sondern es wird ratzfatz auf das Mittel der Gewaltandrohung gegriffen. Und das eben ganz besonders gerne wenn es um feministische Themen geht und gerne mit sexualisierten Drohungen.
Ich kann da keine Tendenzen erkennen. Bei anderen Themen wird dies sicher ganz genau so gemacht. Und das ist doch auch nicht der Punkt: Derartige Drohungen oder Gewaltanwendung werden in keiner Weise durch das Gesetz legitimiert. Jetzt musst du mir also erst mal sagen, wie derartige Drohungen schon im Ansatz erstickt werden sollen, bevor sich eine ach so empfindliche Frau bedroht fühlen kann, ohne z.B. im Internet die ganz große Zensurkeule zu schwingen.
Zum Teil rational begründet weil auch unter Einbeziehung der Dunkelziffer männlicher Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfer, die zweifellos höher ist als bei weiblichen (Gründe s. Beispiel Odenwaldschule), signifikant mehr Frauen als Männer vergewaltigt werden
Wenn man die in Freiheit lebenden Menschen nimmt, dann sicher ja. In den Gefängnissen sieht das sicher anders aus, wobei man aber natürlich sagen muss, dass die Täter auch hier wieder überwiegend die Männer sind.
Zum Teil ist diese Furcht auch sozialisiert. Womit wir wieder bei der Frage wären, wodurch dieses eigene Opferbild, verbunden mit Angst, das im Ernstfall vielleicht sogar Verteidigungsstrategien behindert, kommt.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Schule, Politik, Elternhaus, Medien, die eigene Persönlichkeit. Und alle Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Ich lehne mich wahrscheinlich nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass wir es hier deshalb mit einem chaotischen System zu tun haben. Jeglicher Eingriff kann also unvorhersehbare Folgen haben. So kann Zensur zum Erfolg führen... oder zum Gegenteil. Aber auf jeden Fall gehen Freiheiten dadurch verloren, das ist sicher. Momentan habe ich auch das Gefühl, dass Menschen mit einer vom Mainstream abweichenden Meinung im Vorfeld abgewatscht werden, ohne sich mit den Argumenten zu beschäftigen. Diese Meinungsdiktatur ist gefährlich.
Die Hemmschwelle andere Menschen zu töten ist deutlich höher ausgeprägt als die zu sexueller Gewalt, was schon anhand der Opferzahlen ersichtlich ist
Dieser Zusammenhang ist kein echter. Sexuelle Gewalt ist deshalb häufiger, weil sexuelle Bedürfnisse häufiger auftreten als der Drang, jemanden zu ermorden. Auch sind sich die Computerspieler bewusst, dass es sich bei den getöteten Figuren um keine echten Menschen handelt. Es werden weitaus mehr virtuelle Männer als Frauen in Computerspielen getötet, und ich kenne kein Spiel in dem man selber eine Frau vergewaltigen kann.
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Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Bratwurstschnecke »

Mir ist es jetzt zu spät für eine ausführliche Antwort. Das hier brennt mir aber doch unter den Nägeln. Deshalb nur kurz dazu:
Beowulf hat geschrieben: 13.06.2018, 00:23 und ich kenne kein Spiel in dem man selber eine Frau vergewaltigen kann.
Aber es gibt/gab sie.
https://de.wikipedia.org/wiki/RapeLay
https://de.wikipedia.org/wiki/Custer%E2%80%99s_Revenge

Und in GTA5 soll es sogar von Hackern geschaffene Modifikationen geben, in denen Onlinemitspieler bzw. deren Figuren vergewaltigt werden können. Ob das so ist und wie genau das dargestellt wird weiß ich nicht genau, ebensowenig, ob das auch noch auf weitere Onlinespiele zutrifft
"Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft. Ganz egal, wie irre sie sind!"
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Seltsam, dass bisher kein Feminist diese beiden Spiele genannt hat. Und mehr als zwei Spiele gibt es diesbezüglich also nicht? Eine verschwindende Minderheit, von der ich selbst als Computerspieler noch nie etwas gehört habe. Und von Hackern geschaffene Mods zählen nicht.
Nein, überzeugt mich nicht. ;)

PS: Ach ja, noch ein Nachtrag bezüglich Filterblasen & Co: https://www.youtube.com/watch?v=a5qC7fkxgiQ
Ab 12:00 wird eine Checkliste für Filterblasen präsentiert. Bitte zuhören und lernen.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Man könnte "Sven Bomwollen" noch dazuzählen ... :)

Im Independent-Spiele-Bereich wird sich bestimmt auch noch was finden.
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von JoeX »

:!:
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Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Bratwurstschnecke »

Beowulf hat geschrieben: Das musst du genauer ausführen. Du spielst hier mit begründeten und unbegründeten Ängsten und setzt sie je nach Situation synonym ein.
Vielleicht war das Beispiel tatsächlich nicht optimal, da es sich in gewisser Hinsicht um 2 verschiedene Typen Angst handelt. Zum einen eine bereits zeitlich überdauernde und manifestierte Angst, zum anderen von einer , plötzlich aufkommenden, einer akuten aber bis dahin eher diffusen Angst, vor der Gefahr, eine Verletzung physischer und psychischer Integrität zu erleiden. Plötzlich hereinbrechende Situationen bergen in sich schon einen Moment der Orientierungslosigkeit, umso mehr, wenn sie subjektiv empfundene Gefahrensituationen enthalten. So kommt es dann, begünstigt durch die Kürze der Zeit oftmals zu nicht rationalem Verhalten, das sich verselbstständigen und steigern kann. Ich glaube, das nennt man Panik.

Jetzt bleiben wir mal bei der Situation, in der eine Schauspielerin von einem „schmierigen Hollywoodproduzenten“ in irgendeine dunkle Ecke gedrängt und begrabscht wird. Das birgt schon mal einen ersten Moment der Überraschung, denn gemessen an normalem Paarungsverhalten fehlen davor ein, zwei wichtige Schritte. Klar ist damit, dass einer hier offenbar nicht vorhat „nach den Regeln zu spielen“. In den meisten Fällen wird passieren, dass die Frau einen ersten Versuch unternimmt, der Situation zu entrinnen, einige sind jedoch an der Stelle bereits handlungsunfähig; vielleicht weil sie ähnliche, schlimmere Situationen schon erlebt haben und bereits traumatisiert sind. Warum auch immer, sie steht da, erstarrt, mit weit aufgerissenen Augen, vielleicht wimmernd… und der Täter macht „sein Ding“.

Hätte ihm auffallen müssen, dass es sich nicht um lustvolles Stöhnen sondern um Wimmern und Weinen handelt, dass die Bewegungslosigkeit keine „passive Hingabe“ ist sondern ein vor Angst erstarrter, wehrloser Klumpen? Ja! Und er hat es auch erkannt wenn er nicht gerade unter stark ausgeprägtem Autismus leidet. *

Aber zurück zu der Stelle, an der, wie ich annehme, die meisten Frauen noch denk- und handlungsfähig sind und durch erste Abwehrhandlungen signalisieren, dass sie durchaus keinerlei Interesse an sexuellem Kontakt haben. An der Stelle greift dann leider das bereits bestehende Machtgefälle zwischen Chef und „Untergebener“. Anstatt direkt mal kräftig zuzuschlagen und die Beine in die Hand zu nehmen wird „nur“ die Hand weggeschlagen oder „nur“ Nein gesagt. Man will ja nicht hysterisch sein und „überreagieren“ und hofft, die Situation irgendwie ohne Eskalation in den Griff zu kriegen. Spätestens hier wird jedem halbwegs normalen Mann klar, dass die Frau nicht auf Überraschungssex steht. Wie geht es weiter?

Der Regisseur/Produzent wiederum hat den Vorteil, dass er bereits die Zeit hatte, diverse mögliche Handlungsverläufe gedanklich durchzuspielen und sich entsprechende Strategien zu überlegen, vorbereitet zu sein. Er spielt so ziemlich alle Trümpfe seiner Macht aus bzw. die, von denen er glaubt eine möglichst hohe einschüchternde Wirkung zu erzielen. Das geht dann von körperlicher Gewalt über Drohungen in Richtung sozialer Existenzvernichtung. An der Stelle wird auch den meisten, ich sage mal „weniger sensiblen“ Frauen spätestens klar, dass es sich hier nicht um einen völlig fehlgeschlagenen Versuch zum Überraschungssex handelt sondern, dass sie sich in einer Gefahrensituation befindet und sie reagieren mit Angst. Rationale Überlegungen, wie etwa die Tatsache, dass der Regisseur vielleicht körperlich nicht der Allerkräftigste ist oder, dass auch Hollywoodproduzenten nicht so ohne weiteres ganze soziale Existenzen vernichten können, finden neben dem Gefühl totaler Ohnmacht und Angst keinen Raum… (s.*)… Der Täter macht „sein Ding“.

Und da sind wir dann wieder bei einer Gemeinsamkeit zu den Spinnenphobikern, deren Angst du und ich wahrscheinlich als irrational empfinden und dem, was ich mit diesem Vergleich sagen will. Dass das subjektive Erleben von Bedrohung/Angst nicht unbedingt dem der tatsächlich objektiv bestehenden Bedrohung entspricht.

Ist ein „Griff zwischen die Beine“ o.ä. jetzt objektiv auf eine Stufe zu stellen mit einer, unter Anwendung körperlicher Gewalt und Schmerzzufügung begangenen Vergewaltigung ? Nein. Entsprechend geringer fällt die Bestrafung aus, so es denn überhaupt dazu kommt.
Ist es deswegen eine Lappalie über die man locker hinwegsehen kann? Nein.
Ist es weniger eine Vergewaltigung, wenn es einem Täter gelingt, sie durchzuführen ohne dabei andere physische Körperregionen als die vaginale/anale zu verletzen? Auch nein.

Ich schreibe das übrigens nicht weil ich denke, dass du das im Wesentlichen anders siehst sondern weil es mir wichtig ist, diese Aspekte zu betonen.

Beowulf hat geschrieben:Wir reden in diesem Fall von Kindern, von minderjährigen Schützlingen. Dass diese oft erst später den Missbrauch öffentlich ansprechen, nämlich dann wenn sie erwachsen sind, ist nichts ungewöhnliches.[...] Aber sind wir wirklich schon so weit, dass wir Frauen auf die gleiche Stufe der Unmündigkeit wie Kinder stellen wollen?
Nein, und es ist durchaus berechtigt, dass Kinder unter besonderem Schutz stehen und in den meisten Ländern deswegen auch eine höhere Verjährungsfrist für sexuellen Kindesmissbrauch gilt. Erklären will ich damit vor allem das jahrelange Schweigen darüber, nicht das Erdulden. Die Mechanismen habe ich oben erklärt.
Aber auch hier wurde den Männern vorgeworfen, dass sie ja bereits jahrelang erwachsene Männer sind und die Geschichte schon längst zur Anzeige hätten bringen können. Auch hier gab es Männer, die das Erlebte jahrelang verdrängt hatten, als Schutzmechanismus, um sich überhaupt irgendwie als Mann fühlen zu können und ein halbwegs normales Männerleben führen zu können. Ebenso gab es hier Männer, die einigermaßen glimpflich davon gekommen sind und die Missbrauchsversuche im Keim ersticken konnten. Auch die haben sich erst gemeldet und die Vorfälle zur Anzeige gebracht, als der Skandal öffentlich wurde. und beide Opfergruppen mussten sich den Vorwurf der Trittbrettfahrerschaft anhören.
Beowulf hat geschrieben:Dann spielen Subkulturen aber bei unserer Diskussion generell keine Rolle. Wenn sie nur ein tausendstel Prozent ausmachen, kann man sich auch gleich über allerlei andere Gruppen hermachen.
Subkulturen spielen dann eine Rolle, wenn sie, wie in der Definition geschrieben, in „konfliktträchtigerweise“ von der vorherrschenden Kultur abweichen, auch wenn die statistische Größe nicht relevant ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich innerhalb dieser, abweichendes Verhalten herausbildet und verstärkt und dass sie als Sammelbecken dienen, für Individuen, mit ohnehin schon vorhandenem Hang zu Delinquenz. Da reicht schon eine Einzelperson aus um immensen Schaden anzurichten. Das haben wir oft genug erleben müssen.
Davon mal abgesehen war nicht ich es, der sich an diesem Begriff festgebissen hat um den Aluhutspruch anzubringen. Ich habe ihn in einem Nebensatz erwähnt und zudem noch in Klammern gestellt.
Beowulf hat geschrieben:Jetzt musst du mir also erst mal sagen, wie derartige Drohungen schon im Ansatz erstickt werden sollen, bevor sich eine ach so empfindliche Frau bedroht fühlen kann, ohne z.B. im Internet die ganz große Zensurkeule zu schwingen.
Hätte ich die Lösung parat wäre ich wohl eine gemachte Frau. Dass es irgendwann dazu kommen wird, dass sich junge Menschen aufgrund ständigem Internetmobbings umbringen, hätte vor einigen Jahren wohl kaum jemand gedacht. Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung über die Folgen und Präventionsarbeit sind aber bestimmt ein guter Anfang. Aber diejenigen, die das in einem ungeschützten virtuellen Raum tun, werden häufig genug eben genau zum Zielobjekt dieser Angriffe. Deshalb machen es vielleicht so wenige und auch zu wenige.
Beowulf hat geschrieben:Sexuelle Gewalt ist deshalb häufiger, weil sexuelle Bedürfnisse häufiger auftreten als der Drang, jemanden zu ermorden.
Wenn ich diese These richtig verstehe und weiterdenke, würde das bedeuten, dass alle Männer ein quasi nicht oder kaum kontrollierbares Monstrum in sich tragen, das, wenn es nicht regelmäßig „gefüttert“ wird, irgendwann hervorbricht und seinen Tribut in Form von erzwungenem Sex fordert. Wie schaffen es denn dann die Millionen anderer Männer, dieses Monstrum im Griff zu behalten? Haben die einfach einen geringeren Geschlechtstrieb oder eine kleinere Potenz? Das anzunehmen wäre eventuell sexistisch den Männern gegenüber.
Warum vergewaltigen dann, auch außerhalb von Gefängnissituationen eigentlich heterosexuelle Männer andere Männer, wo sie bei ihren eigentlichen Lustobjekten, nämlich Frauen doch viel leichteres Spiel hätten? Warum kommt es zu Fällen, in denen z.B. durch Androcur „chemisch kastrierte“, freigelassene Sexualstraftäter, losgehen und andere Menschen dann eben mit Gegenständen vergewaltigen? Warum haben manche Vergewaltiger innerhalb ihrer Partnerschaft regelmäßigen Sex?

Es hat wohl vielmehr mit Wut, Hass und dem von mir bereits überstrapazierten Machtbedürfnis zu tun. In dem Moment der Tötung eines Menschen endet die Macht über diesen jedoch naturgegebenerweise schlagartig. Nicht so bei Vergewaltigung und/oder Folter.
Beowulf hat geschrieben:Seltsam, dass bisher kein Feminist diese beiden Spiele genannt hat.
Nun, soweit man Wikipedia glauben darf wurden beide Spiele auch von Frauenrechtsorganisationen scharf kritisiert und nicht zuletzt auf deren Betreiben hin eingestellt.
Beowulf hat geschrieben:Und von Hackern geschaffene Mods zählen nicht.
Für mich schon weil ich mir, ob mangelnder Kenntnisse über das Spiel und die Spielerszene folgende Fragen stelle:
Erstens, ob es sich hier bloß um einen einzigen Kranken handelt oder ob sich diese Modifikation verbreitet hat und von mehreren Personen genutzt wird und wie hoch die eventuelle Nachfrage zu bewerten ist/war. Wenn ich das hier richtig verstehe, ist es bereits zu einer virtuellen Massenvergewaltigung durch mehrere virtuelle Täter gekommen:
https://www.maennersache.de/gta-5-onlin ... -2606.html

Zweitens geht es in GTA5 ohnehin nicht gerade zimperlich zu, was Gewalt und Mord angeht, wenn ich das richtig verstehe. Eigentlich ist die Tötung eines Menschen ja das Ultimum, was man ihm an Gewalt zufügen kann. Warum besteht offenbar ein zusätzlicher Bedarf daran, die Avatare seiner Gegenspieler, ob Mann oder Frau zu vergewaltigen? Eine Erklärung, die ich derzeit sehe, ist wieder die mit dem Hass, der Wut und der anhaltenden Macht.

@ Uncoolman
Es ist bei dem Spiel ja so, dass die Schafe während des Aktes Herzchen in die Augen bekommen und schließlich vor lauter Glück platzen. Dafür muss Sven die unwilligen Schafe einfach nur mal kurz anpfeifen oder „kurz anpieken“ und schon sind sie besser gelaunt und willens. Im schlimmsten Fall kassiert Sven eine Ohrfeige und verliert 15 Sekunden oder trifft auf „Frigida“. Die muss er auch nur mal richtig lange rannehmen und schon ist alles pribo.
Ich rege mich nicht über das Spiel auf und habe auch keinen feministischen Aufschrei darüber mitbekommen, habe es sogar selber gespielt aber ein bisschen komisch ist es aus der Perspektive schon. Jedenfalls würde ich diese message nicht gerade meinem Sohn vermitteln wollen.
Zuletzt geändert von Bratwurstschnecke am 13.06.2018, 20:49, insgesamt 5-mal geändert.
"Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft. Ganz egal, wie irre sie sind!"
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Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Bratwurstschnecke »

Wieder selbst zitiiert. ](*,)
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Männliche Opfer sexueller Übergriffe – und wie toxische Männlichkeit die Opfer zum Schweigen zu bringen versucht:
https://melmagazine.com/brendan-frasers ... ddbe49de70

Die derzeitige Diskussion, gut zusammengefasst:
https://www.youtube.com/watch?v=ar-qEjM_7i0
Zuletzt geändert von Vainamoinen am 13.06.2018, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Uncoolman
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Nun ja, das "Sven"-Spiel war jetzt auch kein brauchbares (und ernstgemeintes) Beispiel für Vergewaltigungsszenen, zeigt aber die latente und unbewusste Tendenz zu denken. Es zeigt doch die unausgesprochene Vorstellung, dass alle Weibchen nur "wollen", wenn man sie richtig rannimmt.

Im übrigen denke ich tatsächlich schon lange darüber nach, ob es diese unterschwellige, kaum kontrollierbare "Monstrum", das irgendwann Sex fordert, nicht sogar gibt, weil es den Säugetiermännchen innewohnt. Sämtliche Lebewesen, Pflanzen eingeschlossen, existieren nur, um sich fortzupflanzen. Das Ziel eines jedes Lebewesens ist es also, Nachkommen in die Welt zu setzen. Warum das so ist, steht nicht zur Diskussion. Den Menschen als Teil der Evolution möchte ich hier nicht ausnehmen, auch wenn er sich scheinbar über das Tierreich erhebt - aber er ist immer noch ein Teil davon.

Bei den Säugetieren haben sich gewisse Praktiken durchgesetzt, wobei die "klassische" darin besteht, dass sich Weibchen und Männchen den größten Teil ihres Lebens aus dem Weg gehen, bis die Brunft beginnt. Nur dann treffen die Geschlechter aufeinander. Dann wird durch einen Wettkampf das stärkste Männchen herausgefiltert, das dann für den ganzen Harem zuständig wird. Die jüngeren, halbwüchsigen Männchen schauen in die Röhre. Um es provokant auszudrücken: die meisten dieser ausgesonderten Halbwüchsigen sind quasi "untervögelt", was zu Aggression und Kurzschlusshandlungen führt.

In einer sozialen Gruppe, zu der auch der Mensch gehört, leben die rangstärksten Männchen vielleicht mit den schwächeren zusammen, dominieren aber immer die Gruppe. Die Beta-Männchen entwickeln ebenfalls Methoden, um auch an die Weibchen zu gelangen, sozusagen "wenn keiner hinschaut". Die Vergewaltigung kann zu einem legitimen Anspruch führen, an sein "Recht" zu kommen.

Ich habe kürzlich in einem authentischen Tagebuch eines Russlandsoldaten von 1943 gelesen. Dieser junge Mann, total adrett und bürgerlich, schreibt in einem unscheinbaren Satz über seine Freundin, er fühle sich im Recht, "sie zu besitzen", auch wenn sie nicht will. Sie gab ihm einen Korb, nach langer Werbung, und er überlegt, ob er das hinnehmen soll oder nicht. Wahrscheinlich haben die exzessiven Kriegserlebnisse auch dazu beigetragen, dass er vom "braven" Normalmenschen zu einem "herrischen" Mann mit Dominanzanspruch mutiert.

In allen Fällen wird das Weibchen aber nie gefragt, das heißt, es findet im Grunde immer eine Vergewaltigung statt. Das (Tier-)Weibchen akzeptiert das stärkere Männchen, um bestiegen zu werden. Da nun die Aufzucht der Jungen bei den Menschen so mühsam ist, hat sich eine quasistabile Monogamie entwickelt (wie übrigens besonders häufig bei Vögeln, deren Aufzucht auch langwierig ist) .

Die Fortpflanzungsstrategien von Weibchen und Männchen sind aber - gemäß ihrer Ausstattung - komplett gegensätzlich: während die Weibchen, eingeschränkt durch die Anzahl ihrer Fruchtbarkeit, versuchen, für die Nachkommen einen schützenden Partner zu sichern (da sie 90% der Energie in den Nachwuchs stecken), versuchen die Männchen ihrerseits, so viele Weibchen wie möglich zu schwängern. Die Weibchen haben zwar - deutlich sichtbar wieder nur bei den Vögeln - die Möglichkeit, zwischen werbenden Männchen auszuwählen, bei den sozialen Primaten und bei Herdentieren ist es aber ein stoisches Hinnehmen der gegebenen (Männer-)Hierarchie. Das ranghöchste Männchen kriegt das Weibchen. Auch bei den Löwen, wo vorgeblich die Weibchen das Sagen haben.

Ich weiß, das klingt so, als hätte man diese abgelutschte Lied schon tausendmal gehört und der Mensch sei doch ganz anders. Wenn ich mir aber den Sieg des Islam ansehe, so bemerke ich darin mehrere Übereinstimmungen: die Welt von Männern und Frauen ist strikt getrennt. Das ranghöchste Männchen dominiert die Gruppe. Männer dürfen Harems haben. Frauen müssen das nehmen, was sie kriegen. Wie kann es sein, dass eine so ungleiche Religion so eine große Beliebtheit in der Zivilisation findet (der gesamte Äquatorgürtel ist inzwischen islamisch)?
Und weiter:
Wie kann es sein, dass jährlich zigtausende von Kindern und Frauen belästigt und missbraucht werden? Warum sind 90% solcher Täter Männer? Warum prahlen Männer in geschlossener Gesellschaft damit, wie sie ihre Frauen flachlegen und was für tolle Kerle sie doch sind und wie abwertend sie allgemein über die Frauen reden, wenn Frauen nicht zuhören?

Hier steckt unter Umständen ein Teil des Gamergate-Problems: Männer haben sich eine geschlossene Gesellschaft aufgebaut, in der sie nach Belieben Stammtischwitze über Frauen reißen können, sozusagen in Form eines sexistischen Frauenbildes innerhalb des Games. Sie möchten ihre Wunschfrauen als Pin-Up-Girl in den Spind ihres Computerspiels hängen. Auch die tollsten Kriegerweibchen werden - natürlich nur bei ihnen, den dominierenden Männern - schwach (so wie in den meisten Filmen...). Das muss nicht zu einer tatsächlichen Handlung führen, aber die sexistischen Witze, die man unter seinesgleichen macht, sind der Nährboden für eine Doppelmoral. Nach außen ist man politisch korrekt, aber in der Kneipe und im Chat wird gelästert, was das Zeug hält.

Wenn nun die Frauen nicht nur in diesen geschützten Bereich einfallen, sondern auch gleich aufbegehren, wie sexistisch das alles ist, so treten sie den Männern natürlich auf den Schlips. Sie dürfen plötzlich nicht mehr ungestört herumposaunen und lästern. Das Pausenwettpinkeln und die Flachlegephantasien werden ans Tageslicht gezerrt.
Im Sport ist es deshalb besser geregelt, weil Männlein und Weiblein getrennt gegeneinander antreten. Dadurch hat jeder seine Nische. Natürlich wird es durch die körperliche Konstitution begründet, aber der wahre Kern ist auch, dass Männer sich zwar im Wettkampf untereinander um die Weibchen definieren, aber nicht zwingend gegen die Weibchen. Man richtet sich gegen die Weibchen, wenn sie eine Männernische besetzen. Das wurde in früheren Beiträgen als "Angst vor Machtverlust" schon mehrfach offengelegt. Hinzu kommt eine zweite Eigenschaft, die sich bei den Primaten offenbart: hat das Männchen sich seinen Harem und sein Territorium erkämpft, setzt es sich zur Ruhe und erwartet nur mehr die Angriffe der jüngeren Konkurrenten. Sein Dominanzverhalten muss es nur ab und zu zur Schau stellen, aber im Grunde setzt sich das Gorillamännchen nach der Hochzeit aufs Sofa und geht davon aus, dass das bis in alle Ewigkeit so bleibt und das Weibchen ihm ewig treu ist und freiwillig das Bier bringt. Dringt ein Nebenbuhler in sein Reich ein, so muss dieser vertrieben werden, ein Kampf ist angebracht - solange, bis der Weißrücken zu alt ist, um weiter zu bestehen.

Wie bei Modellbahnern oder Skatbrüdern haben sich die Gamer eine Welt gebaut, in der Frauen nicht vorkamen - das wird jetzt anders. Dennoch wird es weiterhin Lästerbereiche geben müssen - wenn nicht auf dem Männerklo, so doch vermehrt in Chats und Foren -, weil nur so das Gleichgewicht bestehen kann. Unterdrückt man dieses, so könnte das "Monstrum" tatsächlich hervorbrechen. Auf die Spitze getrieben: Kriege werden geführt, um zu vergewaltigen. Die Vergewaltigung ist kein Nebeneffekt des Krieges, sondern die Ursache. Und da momentan so viele Kriege geführt werden wie noch nie (zusätzlich zu anderen Aspekten von Prostitution, latentem Missbrauch und Menschenhandel), lässt das auf eine ziemlich gärende Situation schließen, die alles andere als ausgewogen ist...

Eigentlich will ich es einfach nur verstehen...
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

@Bratwurstschnecke:
In den meisten Fällen wird passieren, dass die Frau einen ersten Versuch unternimmt, der Situation zu entrinnen, einige sind jedoch an der Stelle bereits handlungsunfähig; vielleicht weil sie ähnliche, schlimmere Situationen schon erlebt haben und bereits traumatisiert sind. Warum auch immer, sie steht da, erstarrt, mit weit aufgerissenen Augen, vielleicht wimmernd… und der Täter macht „sein Ding“.
Deine Beschreibung ist etwas zu pathetisch für meinen Geschmack. Die Frau sollte dem Täter eine runterhauen und sich lautstark bemerkbar machen. Dann hat der Täter auch kein Problem damit, den Widerwillen des Opfers wahrzunehmen. Reagiert die Frau hingegen so wie du schreibst, sollte sie sich dringend ärztliche Hilfe suchen.
Der Regisseur/Produzent wiederum hat den Vorteil, dass er bereits die Zeit hatte, diverse mögliche Handlungsverläufe gedanklich durchzuspielen und sich entsprechende Strategien zu überlegen, vorbereitet zu sein.
Ich glaube nicht, dass viele Täter derart planen. Und Opfer, die sich schon im Vorfeld so sehr fürchten, können sich auch schon Verteidigungsstrategien zurechtlegen.
Rationale Überlegungen, wie etwa die Tatsache, dass der Regisseur vielleicht körperlich nicht der Allerkräftigste ist oder, dass auch Hollywoodproduzenten nicht so ohne weiteres ganze soziale Existenzen vernichten können, finden neben dem Gefühl totaler Ohnmacht und Angst keinen Raum
Kurzum: Die Frauen die da mitspielen sind dumm. Darauf läuft es immer wieder hinaus. Und dumme Menschen effektiv zu beschützen ist sehr, sehr schwierig.
Es tun ständig Menschen dumme Dinge, selbst ohne jegliche Not und obwohl sie über die Gefahren aufgeklärt sind. Wie sollte man sie effektiv schützen? Richtig, indem man sie entmündigt. Das passiert z.B. mit Kindern, dementen Menschen oder Straftätern.
Aber sollen wir Frauen jetzt etwa auch entmündigen? Sollen wir ihnen so wenig Durchsetzungsvermögen und Eigenerhaltungstrieb unterstellen, dass sie sich in keiner Situation selbst verteidigen können? Das kann ganz schnell ins Gegenteil umschlagen: Fühlen sich Frauen zu sehr bemuttert und bevormundet, ist es ihnen doch auch nicht recht.
und beide Opfergruppen mussten sich den Vorwurf der Trittbrettfahrerschaft anhören.
Weil diese Gefahr immer besteht. Es ist sehr schwierig im Nachhinein die Vorfälle zu beweisen, denn die Unschuldsvermutung potentieller Täter ist eine fundamentale Stütze unseres Rechtssystems. Aber schon jetzt kann eine erfundene Vergewaltigung locker die Karriere von Männern zerstören. Soll es etwa noch mehr Kollateralschäden wie Kachelmann geben? Und vor allem, wie sollen wir das ganze sogar noch weiter treiben?
Davon mal abgesehen war nicht ich es, der sich an diesem Begriff festgebissen hat um den Aluhutspruch anzubringen. Ich habe ihn in einem Nebensatz erwähnt und zudem noch in Klammern gestellt.
Du hast einen ganzen Absatz einer Subkultur gewidmet, verdrehe jetzt bitte nicht die Tatsachen.
Hätte ich die Lösung parat wäre ich wohl eine gemachte Frau. Dass es irgendwann dazu kommen wird, dass sich junge Menschen aufgrund ständigem Internetmobbings umbringen, hätte vor einigen Jahren wohl kaum jemand gedacht. Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung über die Folgen und Präventionsarbeit sind aber bestimmt ein guter Anfang.
Medienkompetenz wäre ganz wichtig. Jedes Kind bekommt ein Handy in die Hand gedrückt, kann aber wohl kaum richtig damit umgehen. Und ein richtiger Umgang ist eben auch, NICHT ständig damit rumzuspielen, sich nicht auf allen möglichen sozialen Plattformen anzumelden und nicht jedem ständig zu schreiben was man gerade tut... oder gar Fotos davon macht.
Wenn ich diese These richtig verstehe und weiterdenke, würde das bedeuten, dass alle Männer ein quasi nicht oder kaum kontrollierbares Monstrum in sich tragen, das, wenn es nicht regelmäßig „gefüttert“ wird, irgendwann hervorbricht und seinen Tribut in Form von erzwungenem Sex fordert.
Das ist wohl das, was jede Feministin denkt.
Wie schaffen es denn dann die Millionen anderer Männer, dieses Monstrum im Griff zu behalten?
Warum schaffen es viele Menschen nicht zu morden, obwohl sie derartige Gedanken hegen. Sind das etwa alles Feiglinge? Nein, sie wissen dass es falsch wäre... oder sie fürchten die strafrechtlichen Konsequenzen. Und mal abgesehen davon gibt es sicherlich sehr, sehr viele Männer, die eine Vergewaltigung nicht als guten Sex empfinden würden. Sie empfinden derartiges als abstoßend.
Es hat wohl vielmehr mit Wut, Hass und dem von mir bereits überstrapazierten Machtbedürfnis zu tun. In dem Moment der Tötung eines Menschen endet die Macht über diesen jedoch naturgegebenerweise schlagartig. Nicht so bei Vergewaltigung und/oder Folter.
Richtig, derartige Straftäter gibt es. Aber was dagegen im Vorfeld tun?
Nun, soweit man Wikipedia glauben darf wurden beide Spiele auch von Frauenrechtsorganisationen scharf kritisiert und nicht zuletzt auf deren Betreiben hin eingestellt.
Aber in der Diskussion hier wurden sie, soweit ich weiß, nicht eingebracht. Wohl deshalb, weil jeder intuitiv weiß dass da der Bogen überspannt wurde oder das ganze eher satirisch gemeint war... und derart krasse Ausnahmen nicht dazu taugen, Macht über die generellen Medieninhalte zu bekommen und alle anderen Spiele zensieren zu können. Derartige Beispiele sind einfach nicht nützlich. Das wäre ungefähr so als wenn man die Giftigkeit von Nikotin beweisen wolle, indem man zeigt dass sich jemand mal einen ganzen Liter davon unverdünnt gespritzt hat und dann gestorben ist.
Wenn ich das hier richtig verstehe, ist es bereits zu einer virtuellen Massenvergewaltigung durch mehrere virtuelle Täter gekommen:
Das sind doch nur Polygonfigürchen. Wer sich so was nahe gehen lässt, der leidet unter Realitätsverlust. Das ist das was zumindest ich vom Umgang mit Spielen weiß.
Eine Erklärung, die ich derzeit sehe, ist wieder die mit dem Hass, der Wut und der anhaltenden Macht.
Dumme kleine Kindsköpfe lieben es, andere zu provozieren. Wer sowas überbewertet besitzt nicht die Medienkompetenz, um ein MMO zu spielen.
Es ist bei dem Spiel ja so, dass die Schafe während des Aktes Herzchen in die Augen bekommen und schließlich vor lauter Glück platzen.
Schafe. sind. keine. Menschen.

@Uncoolman:
Wie du selber in Stammtischmanier verallgemeinernd über Männer herziehst, ist leider sehr sexistisch. Daher wirst du es nie verstehen, wie Sexualstraftäter ticken. Und der Vergleich mit Kriegen ist äußerst unappetitlich.
Zuletzt geändert von Beowulf am 14.06.2018, 04:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Schafe. sind. keine. Menschen.
Das ist ja nun eine absolute Nonsense-Aussage. Was soll uns das jetzt sagen? Das Spiel wurde von Menschen für Menschen generiert, nicht von Schafen für Schafe.

Und natürlich sind Kriege unappetitlich. Man sollte sich aber - und zwar unvoreingenommen - mal darüber Gedanken machen, warum völlig normale Menschen (in der Mehrzahl logischerweise Männer) zu Bestien werden, wenn es gruppendynamisch toleriert wird. Warum gehört die Serien- und Gruppenvergewaltigung seit jeher zum Krieg wie das Morden selbst?

Bei Männer-Stammtischgesprächen muss man einfach nur mal genau zuhören. Was Sexualstraftäter angeht: es gibt unterschiedliche Gruppen, die aus verschiedenen Gründen Taten begehen. Im Sprachgebrauch wird gerne zuviel verallgemeinert, weil die Emotionen hochkochen und nur noch über Triggerreize und Assoziationen bewertet wird.

Wir reden hier vom kollektiven Unbewussten, etwas, das allen Menschen eigen ist, weil nicht nur ihre Körper ähnlich aufgebaut sind, sondern auch die Gehirne. Zusätzlich gibt es gruppendynamische Prozesse, die dadurch entstehen, dass wir in einer gemeinsamen Zivilisation leben, die uns von Babytagen an mit denselben Reizen füttert. Außerdem gibt es Geschlechtsunterschiede, die man gerne leugnet, die aber genauso Teile unseres Verhaltens sind.

Und wir jeden IMMER über die Normalverteilung, das heißt, von einem signifikanten Anteil der Bevölkerung. Es gibt IMMER ein Gegenbeispiel, das EXAKT das widerlegen soll, was jemand behauptet hat. Damit kann man sich zu Tode argumentieren - und genau das scheint hier der Fall zu sein.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Das ist ja nun eine absolute Nonsense-Aussage. Was soll uns das jetzt sagen? Das Spiel wurde von Menschen für Menschen generiert, nicht von Schafen für Schafe.
Und wenn jetzt in einem Spiel eine Salami in Scheiben geschnitten wird, heißt es dann etwa auch, dass ich gerne Menschen in Scheiben schneide?
Warum gehört die Serien- und Gruppenvergewaltigung seit jeher zum Krieg wie das Morden selbst?
Weil die Menschen in derartigen Situationen extrem verrohen.
Man sollte sich aber - und zwar unvoreingenommen - mal darüber Gedanken machen, warum völlig normale Menschen (in der Mehrzahl logischerweise Männer) zu Bestien werden, wenn es gruppendynamisch toleriert wird.
Seit wann werden Vergewaltigungen "gruppendynamisch" toleriert? Habe ich da als Mann etwa was verpasst?
Bei Männer-Stammtischgesprächen muss man einfach nur mal genau zuhören.
Dann habe ich bisher wohl noch nicht genau genug zugehört, denn die Legitimierung von Vergewaltigungen war da nie ein Thema.
Wir reden hier vom kollektiven Unbewussten, etwas, das allen Menschen eigen ist, weil nicht nur ihre Körper ähnlich aufgebaut sind, sondern auch die Gehirne.
Aber das ist doch nicht das einzige im Leben. Menschen können sich, trotzt gleicher Herkunft, sehr unterschiedlich entwickeln.
Es gibt IMMER ein Gegenbeispiel, das EXAKT das widerlegen soll, was jemand behauptet hat. Damit kann man sich zu Tode argumentieren - und genau das scheint hier der Fall zu sein.
Ich habe eher das Gefühl, dass hier der sexistische, vergewaltigende Mann zum Normalfall erklärt werden soll. Dies ist jedoch falsch.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Dann habe ich bisher wohl noch nicht genau genug zugehört, denn die Legitimierung von Vergewaltigungen war da nie ein Thema.
Ich schrieb vom Lästern über Frauen und Schlechtreden von Frauen. Das Thema Vergewaltigung klingt nur insoweit an, dass man "die mal ordentlich rannehmen sollte" oder "die einen ordentlichen Kerl braucht (nicht-jugendfreie Wörter verkneife ich mir jetzt)". Inwieweit du verbale Gewalt als Gewalt verstehst, und wie groß der Schritt zu einem wirklichen Übergriff ist, sei jetzt dir überlassen. Wunschvorstellungen führen sicher nicht gleich zu Taten, wie auch Pädophilie nicht automatisch zu Missbrauch führt (weil das zwei Dinge sind), es bleiben aber einige Menschen übrig, die mit etwas mehr Promille oder im Mob dann ihre Schranken überschreiten. Der Unterton im allgemeinen Bewusstsein macht die Gesamt-Musik, nicht das Geschwafel einzelner.
Seit wann werden Vergewaltigungen "gruppendynamisch" toleriert? Habe ich da als Mann etwa was verpasst?
Wenn fünf oder zehn Männer hintereinander eine Frau vergewaltigen, wird das von der Gruppe toleriert. Und wenn das tausendfach geschieht, wie in jedem Krieg auf allen Seiten, liegt da tiefenpsychologisch etwas sehr im argen und wird von allen kriegführenden Gesellschaften immer toleriert. Es werden auch Übergriffe in Gefängnissen, Schulen oder Kliniken toleriert. So wie wir Mitwissern aus dem Dritten Reich vorwerfen, sie hätten was merken und was tun müssen, so müssen wir uns heute vorwerfen lassen, dass wir es heute und just in diesem Moment tolerieren.
Ich habe eher das Gefühl, dass hier der sexistische, vergewaltigende Mann zum Normalfall erklärt werden soll. Dies ist jedoch falsch.
Jedes Geschlecht hat ein vorbestimmtes Verhaltensmuster, das uns erst durch die Evolution gebracht hat. Daran ist per se nichts Schlechtes. Aber wir sollten uns Verhalten und warum es so ist genau ansehen. Da der Mann auf den Wettkampf mit Seinesgleichen geprägt ist, weil er um die knappe Ressource "Frau" kämpft, muss er grundsätzlich aggressiver sein, um sein Ziel zu erreichen. Der ewige Zweifler und das Weichein kriegt keine Frau ab. Er muss Bedenken und Einwände leichter fortwischen, im Grunde muss er also auch "dummer" sein. Das Klischee, man müsse es nur lang genug versuchen, um eine Frau rumzubekommen, hat einen wahren Kern. Einigen wird das zum Verhängnis, wie Stalker zeigen, aber die Natur hat den Mann erstmal als nicht wählerisch ausgestattet. Er springt auf gewisse Reize einfach schneller an. Deshalb ist er grundsätzlich promiskuitiver, denn je mehr Energie er für ein unerreichbares Ziel verschwendet, desto geringer sind seine Chancen im Genpool. In den allermeisten Fällen wendet er sich deshalb einer neuen Zielpartnerin zu. Eine Frau kann sich das nicht erlauben, denn sie hat ein deutlich höheres Risiko. Das hört sich chauvinistisch an, ist es aber nicht. So ticken wir eben.

Die mentale Vergewaltigung setzt im Grunde schon dann ein, wenn ein williges und widerspruchsloses Weibchen gesucht wird, das nur für den passiven Geschlechtsakt gewünscht wird. Die Wunschvorstellung ist die Frau, die nie "nein" sagt, wenn er will. Gibt es zudem ein klein bisschen Gegenwehr, die der Mann natürlich zu überwinden versteht, besteht im Grunde bereits der Tatbestand eines Übergriffs. Die Trennlinie zwischen dem geduldigen Ertragen und dem abwehrenden Ablehnen ist dann nicht mehr so einfach zu ziehen, wie die derzeitige Debatte zeigt. Männer sind unsicher, was sie jetzt dürfen und was nicht. Was sie als "normal" (oder besser: als gewohnt) betrachten, wird von militanten Gegnerinnen bereits als Übergriff gewertet.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Uncoolman, ich werde das Gefühl nicht los, dass du bis ins Mark zutiefst primitiv und verroht bist. Projiziere deine absurden Fantasien bitte nicht auf andere Männer.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Beowulf: Du setzt voraus, dass wir (oder ich) bewusst zwischen Phantasie, eigener Vorstellungskraft und tatsächlichen Taten unterscheiden können, vermagst aber nicht selbst, durchaus plausiblen Gedankengängen unvoreingenommen und distanziert zu folgen. Du nimmst die Abstraktionsfähigkeit als Begründung, dass Egoshooter nicht automatisch zu Amokläufen führen und Salamischneiden einen nicht zum Killer macht. Gut, das ist deine Prämisse. Genau das erwarte ich jetzt auch von dir. Wenn es dir Angst macht, in dein Inneres zu schauen und dich zu fragen, warum Menschen tun, was sie tun, dann habe nicht ich ein Problem mit Wahrheit, sondern du.

Was uns die menschliche Geschichte an Verrohung und Perversion gezeigt hat, stellt sogar meine kühnsten Alpträume in den Schatten. Wir schweben nicht meterhoch über den Wassern, sondern wir sind Teile eines komplexen evolutionären Versuchs. Das Primitive steckt genauso tief in uns wie es in der Katze steckt, die mit dem Mäuschen noch ein wenig spielt, bevor sie zubeißt. Wir können mithilfe unseres Intellekts darauf eingehen und wir können es besser verstehen, deshalb sind wir aber nicht automatisch dagegen gefeit. Sobald wir unachtsam werden, holt uns die Natur sofort ein. Auch wenn es in einem anderen Zusammenhang gemeint sein mag, aber das Schwert des Glaubens und der Menschlichkeit müssen wir jeden Tag neu anlegen. Das Menschsein wird uns nicht geschenkt, sondern wir müssen es uns erarbeiten, täglich neu, mit vielen Rückschlägen. Und nach 20000 Jahren "Kultur" sind wir noch immer an der Stelle, dass wir uns über Frauenrechte, Diskriminierung und Übergriffe unterhalten müssen, und wir sind kein bisschen weiter. Da sieht man, wie langwierig Gesundung ist, und es darf erlaubt sein, Zweifel daran anzumelden, ob man alles nur mit schönen Worten und leeren Gesetzen regeln kann. Und warum es partout nicht aus den Menschen rauszukriegen ist, dieses "Monstrum", oder wie immer man das nennen mag. Nur wenn wir es akzeptieren und begreifen, können wir das Beste daraus machen. Alles, was wir verdrängen, schlägt unweigerlich eines Tages zurück.

Versuch doch einfach, deine Vorurteile zu vergessen und überlege lieber, wie uns tiefe Erkenntnisse - aus allen Richtungen - weiterbringen. Man kann leicht vor allem die Augen verschließen, aber wir sind keine Kinder mehr, die mit geschlossenen Augen glauben, sie wären für andere nicht da.
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