Für einen Mitspieler beginnt In der Misere an ein Bett gefesselt, während der Rest der Gruppe zunächst in einem anderen Raum mit diversen Rätseln konfrontiert ist. Nach etwas Teamwork und etwa 5-10 Minuten geht es dann gemeinsam an die weiteren Aufgaben des Raumes.
Der Schauplatz ist liebevoll mit zahlreichen Details und Anspielungen ausgestattet und bietet zahlreiche technische Überraschungen. Entsprechend findet sich auch kein einziges Schloss in der Anlage. Besonders beeindruckend ist ein unerwarteter Moment nach dem Lösen eines besonders clever designten Umgebungsrätsels mit anschließendem Wow-Effekt. Allein dafür lohnt sich das Spiel.
Da es in der gut erzählten Geschichte um ein Entkommen geht, handelt es sich um einen klassischen Wettlauf gegen die Zeit. Einige Aufgaben können dabei nichtlinear abgearbeitet werden. Allerdings stehen die Mitarbeiter rechtzeitig mit hilfreichen Tipps zur Seite. Die Geschichte ist gut in den Raum, die Rätsel und den Fortlauf integriert und findet einen würdigen Abschluss. Eine sehr gute Sprachausgabe und perfekt gesetzte, dezente Hintergrundmusik unterstützen die starke Atmosphäre. Gruselig ist der Raum übrigens nicht sonderlich.
Man merkt deutlich, dass bei Escape Game München routinierte Profis am Werk sind. Auch der inzwischen zwölfte Raum überzeugt durch ein besonders gelungenes, überraschendes Element, das lange im Kopf bleibt. Die Geschichte ist gut integriert, das restliche Paket aus Design, Audio und zum Teil nichtlineare Rätselketten stellen auch routinierte Spieler zufrieden.
Hans Pieper
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