Ihr ganz klassisches Point-and-Click-Adventure Elroy and the Aliens zeigte uns das slowenische Entwicklerteam Motiviti. Wir übernehmen die Kontrolle von Elroy, einem jungen Raketenwissenschaftler im Jahr 1993, welcher der jungen Reporterin Peggie seine neueste Erfindung (eine Rakete) präsentieren möchte. Dabei geht so einiges schief, die beiden entdecken dabei aber eine Nachricht aus dem All - von niemand geringerem als Elroys eigenem, vor 18 Jahren verschollenen Vater.
Die detaillierte und ungewöhnlich reich animierte Cartoon-Grafik macht schon einen hervorragenden Eindruck. Dank zahlreicher Kameraeinstellungen wirken Spielsequenzen dynamisch, das hohe Level an Polish fällt schon vor dem Release auf. Immerhin hat das winzige Team insgesamt 10 Jahre, insbesondere aber die letzten 5 Jahre, an ihrem Projekt gearbeitet.
Die Demo umfasst die ersten Spielminuten, im späteren Verlauf wird man wohl auch Peggie steuern dürfen. Insgesamt warten über 60 Charaktere, 60 Locations auf 2 Planeten und jede Menge Puzzles auf den Spieler. Das Spiel ist komplett in englischer Sprachausgabe vertont, Untertitel gibt es auch in deutscher Sprache. Insgesamt 10 Stunden Spielzeit soll das Spiel bieten, wenn es im kommenden Jahr erscheint.
Die deutschen Entwickler von Paint Bucket Games hatten ihr Crime-Spiel The Darkest Files dabei. Hier spielen wir im Jahr 1956 die Staatsanwältin Esther Katz, welche dem Team von Fritz Bauer unterstellt ist, welcher die Verbrechen während der Nazi-Zeit aufklären soll. Hierzu stehen ihr verschiedene Mittel zur Verfügung, wie die alten Fallakten, Zeugenaussagen und viele andere Beweise. Zudem können weitere Zeugen geladen und befragt werden.
In einer 3D-Umgebung können zudem auch Orte begangen sowie Gegenstände untersucht werden. Außerdem gibt es im Spiel Pläne von Gebäudeteilen, in denen Beweise und Personen platziert werden, um dann anhand dessen die Geschehnisse zu rekonstruieren. Das Spiel enthält englische Sprachausgabe und deutsche Untertitel, geplant ist eine Veröffentlichung für PC, Switch und Steam Deck bereits im Winter dieses Jahres. Die Spielzeit für die beiden enthaltenen Fälle liegt bei etwa 10-12 Stunden.
Moses & Plato: The Last Train to Clawville stammt von The Wild Gentlemen, den Machern von Chicken Police. Das titelgebende Duo Moses und Plato, wie alle Charaktere im Spiel, sind anthropomorphe Tiere. Das Detektiv-Duo muss in einer Steampunk-Welt im viktorianisch-englischen Stil Fälle in einem fahrenden Zug lösen. Dabei kommen auch Verhör-Mechaniken hinzu sowie das Finden von Hinweisen und das Kombinieren von Spuren. Der Fuchs Moses kann dabei nicht nur auf seine Augen, sondern auch auf die Ohren und die Nase zugreifen. Je nachdem, welcher Sinn gerade benutzt wird, ergeben sich damit andere Hotspots, die untersucht werden können. Insgesamt fühlt sich das Spiel wie eine Mischung aus Visual Novel, Ace Attorney und The Last Express an. Ein Veröffentlichungsdatum ist bisher nicht angekündigt, Vor kurzem ist auf Steam aber ein Demo erschienen.
Wenn es um narrative Spiele geht, sind die Franzosen von Microids unter den großen Publishern noch eine recht sichere Bank. Deshalb waren wir heute noch einmal am Stand und haben uns Arsène Lupin: Once a Thief angeschaut. Das Spiel stammt von den gleichen Entwicklern wie das Hercule-Poirot-Adventure "The London Case" und nutzt wieder einen isometrischen Look. Man steuert abwechselnd sowohl den Meisterdieb Lupin als auch seinen Widersacher, den Polizisten Ganimard. Dabei werden vier Geschichten aus dem ersten Buch der Arsène-Lupin-Reihe erzählt. So gilt es, Diebstähle zu begehen, aber eben auf der anderen Seite auch Lupin selbst zu stellen, der natürlich immer wieder clever entwischt.
Neben der 3rd-Person-Steuerung gibt es natürlich auch Dialoge und zahlreiche 3D-Closeups zum Untersuchen von Gegenständen. Des Weiteren haben wir eine "Timeline"-Spielmechanik gesehen, in der man zum Beispiel Elemente des Einbruchsplanes in die richtige Reihenfolge bringen muss. Der Look ist gefühlt etwas schlichter als beim Vorgänger. In Dialogen sehen wir Porträts der Gesprächspartner in verschiedenen Posen, allerdings ohne besondere Animationen. Der Titel soll Ende Oktober für nahezu alle gängigen Konsolen und natürlich auch für den PC erscheinen. Deutsche Untertitel sind versprochen, die Sprachausgabe wird es nur in französisch und englisch (mit französischem Akzent) geben.
Bei arte in der Indie-Arena stand die Spielumsetzung Gloomy Eyes- The Game zum Anspielen bereit. Das Spiel basiert auf der VR-Animation Gloomy Eyes, welche seit 2020 veröffentlicht ist und spielt in einer Welt, in der die Sonne verschwunden ist und Zombies und Kultisten im Clinch liegen. Wir steuern die beiden Protagonisten Gloomy und Nena direkt und lösen mit ihnen diverse Rätsel.
So müssen wir in der Demo mit Nena aus ihrem Zimmer entkommen und zu den Glühwürmchen vor der abgeschlossenen Tür gelangen. Dabei darf uns aber nicht unser Vater erwischen, der uns sonst wieder in unser Zimmer sperrt. Dazu holen wir uns zunächst ein Stück Kohle, um das Feuer im Ofen zu schüren, damit der daraufhin entstehende Dampf stark genug ist, eine Bowlingkugel vom Regal zu schubsen, welche den Fußboden durchschlägt, was uns einer weiteren Weg durch das Haus ermöglicht. Dabei können wir immer nur einen Gegenstand gleichzeitig tragen, ein Inventar gibt es nicht.
Der Trailer verrät, dass es im weiteren Verlauf wohl auch ein Art Bosskampf, Schieberätsel und kleine Geschicklichkeitseinlagen geben wird. Die Demo selbst kommt ohne diese Elemente aus, sodass es schwer zu sagen ist, wie groß deren Anteil am fertigen Spiel sein wird. Die Spielzeit soll rund 6 Stunden betragen, wenn das Spiel 2025 erscheint.
Ebenfalls bei arte haben wir in Looking for Fael hereingespielt. Das 3D-Adventure in Ego-Perspektive fängt erst einmal ganz schnöde an: Wir befinden uns in einer Wohnung, die so aussieht, als wäre gerade jemand dabei, ein- oder auszuziehen. Diverse Umzugskisten liegen in der Gegend herum, ein paar Möbel stehen noch, weitgehend ist aber alles leergeräumt. Nur ein verdächtiges Kabel zieht sich durch alle Räume der Wohnung, gelegentlich unterbrochen von einem seltsamen Gerät. Kollege Faël hat uns wissen lassen, dass er sich irgendwo in dem Apartment verlaufen hat, ist aber nirgends zu finden.
Als wir einen Gameboy-artigen Handheld finden, wird plötzlich alles noch seltsamer. Damit lösen wir eine Reihe von einfachen Logik-Rätseln, bis sich die Haustür endlich wieder öffnet. Dahinter ist aber kein Treppenhaus mehr, sondern ein Spiegelbild der Wohnung, das nun aber von Pflanzen durchwuchert ist und einige Wasserstellen aufweist. Bald finden wir durch dieses Dimensionsportal weitere, noch mysteriösere Versionen der Wohnung. Dazu gibt es kryptische Hinweise, magische Batterien für den Gameboy, Codes zu knacken und Post-Its mit Mitteilungen, die irgendwie damit zu tun haben müssen, was hier vor sich geht.
Es scheint also schnell ziemlich knifflig zu werden und alle Rätselpuristen, die gerne Logik-Puzzles angehen und Codes entschlüsseln, sollten einen Blick auf Looking for Fael werfen, das aktuell für PC und Mac angekündigt ist und 2025 erscheinen soll.
Beim britischen Publisher Wired Productions erscheint das vom Shanghaier Entwicklerteam Pollard Studio ersonnene The Dark World: KARMA. Das Horrorspiel in einem fiktiven ostdeutschen Setting handelt von Agent Daniel, der im Auftrag seiner Firma in die Gedanken anderer Mitarbeiter einsteigt, um deren Verfehlungen aufzudecken. Sein aktuelles Subjekt ist der Wissenschaftler Shane, in dessen Gedanken ein Monster lebt, das realer zu sein scheint, als zunächst angenommen.
Zumindest müssen wir, wenn wir in Shanes Gedanken sind, hin und wieder vor dem Monster davonlaufen. Zwischen den Fluchtsequenzen gibt es einige zahme Rätsel zu lösen. Der größte Fokus liegt dank der hochwertigen 3D-Optik und beeindruckenden Soundkulisse auf der dichten Atmosphäre und dem Vorantreiben der Geschichte. Dabei wechseln wir zwischen der Gedankenwelt von Shane und der realen Welt hin und her, etwa im Verhältnis 60:40. PC- und PS5-Versionen des in Unreal Engine 5 entwickelten Spiels sind fest eingeplant, ebenso wie eine Lokalisierung in deutscher Sprache. Über Umsetzungen auf Xbox Series und einen eventuellen Switch-Nachfolger wird nachgedacht. Ein Releasedate konnte man uns noch nicht sagen.
Als nächstes hat es uns an den Stand der Spanier in der Publikumshalle verschlagen. Dort gab es einige Adventures zu begutachten. Der erste Titel The Occultist von Daloar Studios erscheint unter den Fittichen von Daedalic. Alan Rebels ist der namensgebende Occultist der auf der Suche nach seinem verschwunden Vater auf der verfluchten Insel Godstone landet, auf der sein Vater geboren wurde und die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte. Bis 1950 Jahre lebte dort ein makabrer Kult, seitdem hat niemand mehr den Ort betreten, bis heute.
Mit dabei hat er ein mysteriöses Pendel, das ihm verschiedene Fähigkeiten verleiht, so kann er zum Beispiel mit dem Pendel Gegenstände sehen, die er ohne nicht sehen kann. Wir bewegen uns in Echtzeit-3D durch die grafisch aufwändig gestaltete Welt und untersuchen diese. Während der Erkundung lösen wir Rätsel und nutzen die diversen Fähigkeiten des Pendels.
Eine kleine Überraschung war für uns Jordi & Oslo: The Lost Tail. Das handgezeichnete Point-and-Click-Adventure aus Spanien kommt mit einem sehr niedlichen Grafikstil und erstaunlich klassisch daher. Das Inventar füllt sich schnell, die Rätselketten sind gut durchdacht und immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Der Niedlichkeitsfaktor wird durch süße Charaktere und viele kleine Animationen hochgehalten. Da sich der Titel an die ganze Familie richtet, dürfte die Komplexität auf recht niedrigen Niveau bleiben.
Das Spiel basiert auf einem katalanischen Comic und wird maßgeblich von dessen Zeichner Joveguille entwickelt, der Design, Programmierung und Grafik übernimmt. Bisher gibt es nur eine katalanische Sprachausgabe und englische Untertitel. Es ist allerdings auch erst zu einem Drittel fertig und soll am Ende eine Spielzeit von etwa 10 Stunden aufweisen. Am Spiel wird seit etwa drei Jahren gearbeitet, allerdings wurde das Team erst kürzlich aufgestockt. Eine Demo ist bereits auf Steam erhältlich. The Lost Tail erscheint für Windows und Mac, eine Umsetzung für Nintendo Switch ist ebenfalls geplant. Erscheinen soll der Titel Ende 2025.
Und dann kam uns doch noch ein weiteres psychologisches Horrorspiel im klassischen linearen Explorationsstil entgegen: In Dark Atlas: Infernum wird die Welt von Dämonen heimgesucht. Nachdem diese den Protagonisten gefangen genommen und Besitz über seine Gedanken erhalten haben, beginnt eine Reise durch surreale Welten voller finsterer Erinnerungen, zahlreicher Objekte und gruseliger Dämonen. Letztere kann man als Adventure-Purist aber auch deaktivieren, zumal die Verfolgungssequenzen durchaus Blutdruck erzeugen können und gegenwärtig manchmal nicht immer ganz fair ablaufen. Der Entwickler arbeitet aber bereits an Verbesserungen.
So oder so, ein Großteil des Gameplays, das wir gesehen haben, beschränkt sich auf Erkundung und das Finden des richtigen Gegenstandes, der die Tür zum nächsten Ort öffnet. Parallel wird die Geschichte weiter erzählt. Klassische Gruselkost also, die 2025 erscheinen soll - übrigens auch in einer Boxvariante, die auch den Roman, auf dem das Spiel basiert, in Buchform enthält.
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