• gamescom 2024 - Der Freitag
    Party! Party! Party! Das war der gamescom Freitag.
  • gamescom 2024 - Der Donnerstag
    Von Indies bis Waldmeister! Das war der gamescom Donnerstag.
  • gamescom 2024 - Der Mittwoch
    Guten Tag, gamescom! Das war der gamescom Mittwoch.
  • Thriller Live Games im Test
    Wir spielen adrenalintreibende Live-Adventures
  • Escape Rooms
    Wir spielen einige Live-Adventures, darunter auch eine große Monkey-Island-Hommage...
  • AdventureX 2023 - Alle Spiele

gamescom 2018 - Das war der Mittwoch

Geschrieben von Sebastian 'basti007' Grünwald. Veröffentlicht in Einzelseiten

Assemble Entertainment

Leisure Suit Larry - Wet Dreams Don’t Dry

Unser erster Termin am Mittwoch führte uns zu Assemble Entertainment, welche uns Szenen von Leisure Suit Larry - Wet Dreams Don’t Dry präsentierten. Das größte Novum: Mal darf Larry ein klassisches Adventure nicht aus Al Lowes Feder bestreiten, sondern hat mit Falko Löffler einen der deutschen Adventure-Gemeinde wohlbekannten Autor gefunden.
Das wirft natürlich die Frage auf, wie man im Jahr 2018 ein Leisure-Suit-Larry-Spiel entwickelt, das zwar die schlüpfrigen Abenteuer des Amateur-Aufreißers fortsetzt, aber nicht den glücklicherweise überholten Altherrenhumor, die gerne unter den Teppich gekehrten homophoben Gags und das unterirdische Frauenbild. Allein diesen Spagat zu versuchen, und sich dessen stets bewusst zu bleiben, ist schon mal ein mutiger Schritt. Und wie gut er genau gelungen ist, das wird endgültig erst die Vollversion entscheiden können, die am 7. November für PC und Mac in den Handel kommt. Und selbst dann werden sich aller Voraussicht nach die Gemüter scheiden.
Aber worum geht es überhaupt? Larry Laffer, der Larry Laffer aus dem 1987er Ur-Larry Land of the Lounge Lizards, kommt wie damals vor Lefty’s Bar aus dem Boden gefahren und stellt fest, dass es zwar dieselbe Bar ist, sich aber irgendwie etwas verändert hat. Tatsächlich ist er diesmal durch die Zeit gereist und im Jahr 2018 angekommen, weswegen er in der schmierigen Kneipe auf eine Instacrap-Influencerin trifft, die den Laden wegen des amateurhaft gebrauten Craft Beers für einen Hipster-Geheimtipp hält.
Alsbald findet Larry den Prototypen eines unveröffentlichten PiPhones im Schmier der stinkenden Bar-Latrine, der ihn auffordert, ihn im Hauptquartier des Telefonherstellers abzuliefern. Dort verliebt sich Larry jedoch unsterblich in die Assistentin des Rollkragenpulli-CEOs, die aber nur mit Leuten ausgeht, welche mindestens 90 Punkte in der Timber-App vorzuweisen haben. Und so ist eine neue Motivation geschaffen, mit so vielen Frauen wie möglich so viele gelungene Dates wie möglich zu absolvieren. Ob und wie Larry das gelingen soll? Wir sind gespannt…
Spielerisch wird der Titel ein absolut klassisches 2D-Point-and-Click-Adventure im Comic-Stil. Statt Innovation und Minispiel-Schnickschnack werden Inventar- und Dialogrätsel aufgetischt. Release-Termin ist der 7. November, andere Versionen als für PC und Mac mit deutscher und englischer Sprachausgabe sind noch nicht sicher, können aber durchaus kommen. Sammler können sich auf eine Limited Edition in einer großen Pappschachtel freuen.

Application Systems Heidelberg

Lamplight City

Das Detektiv-Adventure Lamplight City steht kurz vor der Veröffentlichung. Am 13. September erscheint der Titel für PC und Mac über Steam sowie DRM-frei über Application Systems Heidelberg. In dem klassischen Point-and-Click-Adventure im hochauflösenden Pixel-Stil übernimmt der Spieler die Rolle des Polizisten Miles Fordham. Insgesamt fünf an sich unabhängige Fälle gilt es zu lösen. Dabei spielt es eine große Rolle, wie gründlich ermittelt und mit anderen Charakteren gesprochen wird. Denn es ist durchaus möglich, dass Fälle nicht mehr korrekt oder sogar gar nicht gelöst werden können, wenn wichtige Indizien fehlen. Zudem haben Aktionen in einem Fall Auswirkungen auf spätere Ermittlungen, etwa wenn die Hilfe eines Charakters benötigt wird, der zuvor jedoch unschuldig im Gefängnis gelandet ist. Da es ein reguläres, unbegrenztes Speichersystem gibt, können Entscheidungen und Handlungen auch direkt oder später revidiert werden. Der Titel sollte daher einen hohen Wiederspielwert haben.
Die nur auf Englisch verfügbare Sprachausgabe klang in der gamescom-Version bereits sehr gut und trug viel zur Atmosphäre bei. Deutsche Spieler können Untertitel in der eigenen Sprache einblenden lassen. Weitere Details findet ihr in unserer Vorschau. Lamplight City wird außerdem auf unserer Party anspielbar sein.

Ducks on the Water Games

No Money, Dude

Das autobiografische Textadventure No Money Dude stellt das Thema Spieleentwicklung in den Mittelpunkt. Auf einem iOS oder Android-Gerät wählt der Anwender nicht nur vorgefertigte Antworten aus und beeinflusst so die Geschichte, durch das Tippen auf gelb unterlegte Texte erfährt er auch mehr zum eigentlichen Prozess und den Hindernissen beim Erschaffen einer eigenen Software. Die Entwickler von Ducks on the Water versprechen 11 Enden und mehrere kleine Spiele, die bei einer erfolgreichen Runde ebenfalls zur Verfügung stehen. Ein Durchlauf dauert etwa 45 Minuten, je nach Lesegeschwindigkeit. Eine Kapiteleinteilung erleichtert weitere Spielesessions. Bereits in den ersten Minuten wird klar, dass sich der Titel selbst nicht allzu ernst nimmt und Humor eine wichtige Rolle spielt. Im September startet No Money Dude offiziell im App Store und auf Google Play. Wer möchte, kann aber bereits jetzt zugreifen, denn der Titel ist bereits verfügbar. In der aktuellen Version können jedoch noch Bugs enthalten sein.

Golden Orb

Aschenputtel

Das Märchenadventure für Kleinkinder auf iOS und Google Play haben wir bereits in unserem Quo Vadis Podcast besprochen. Seitdem konnte Sky du Mont als Erzähler gewonnen werden, um das Spiel auch auditiv aufzuwerten. Auch alle restlichen Charaktere sind jetzt in englisch und deutsch synchronisiert. Desweiteren wurden nach Usertests weitere Hotspots integriert. Der Titel ist seit kurzem veröffentlicht und kostet rund 5 Euro. Eine Portierung auf Switch ist nicht ausgeschlossen, auch ein neuer Märchentitel ist bereits in der Mache. Um welches es geht, haben die beiden Entwicklerinnen nicht verraten, nur dass es diesmal ein männlicher Protagonist sein soll. Wer sich noch nicht sicher ist, findet im Store auch eine kostenlose Demo mit den ersten zwei Szenen des Spiels.

Seufz Studios

The Longing

Mit seinem ungewöhnlichem und innovativem Konzept war The Longing eine der größten Überraschungen der diesjährigen gamescom. Im Spiel geht es um einen Diener eines Königs, der in einer Höhle 400 Tage auf dessen Erwachen warten muss. Der Clou: Sobald der Titel gestartet wird, läuft er in Echtzeit auf dieses Ereignis hin, auch, wenn das Programm beendet wird. Der Spieler hat die Wahl, innerhalb oder außerhalb des Titels stoisch abzuwarten, dem Wesen die Wartezeit zu verkürzen, was auch den Countdown schneller laufen lässt, oder in reinster Adventure-Manier einen Ausgang aus der Höhle zu suchen. Wer auf Erkundungstour geht, wird schnell mit clever durchdachten Rätseln konfrontiert, die mit dem Faktor Zeit arbeiten. Mehr Details verrät euch unsere Vorschau. The Longing soll im Januar für vier Euro (ein Cent pro Tag Wartezeit) auf Steam erscheinen.

Dissatisfied With Badgers

Northbound

Northbound des Schweizer Studios Dissatisfied With Badgers ist ein Bachelor-Projekt Schweizer Studenten, das in der finalen Version 2020 für PC, Mac und Konsolen erscheinen soll. In dem explorativen Spiel begibt sich der Protagonist mit seinen beiden besten Freunden auf einen Roadtrip mit einem alten VW-Bus, um an einem See aus ihrer Jugend zu campen. Im Laufe der Reise stellt sich jedoch heraus, dass sich das Leben der drei sich seit der Jugend stark verändert hat.
Rätsel gibt es in Northbound nicht, dafür soll auf engem Raum mit möglichst viel Umgebung interagiert werden können. Obwohl die drei eine lange Strecke zurücklegen, spielt sich die ganze Handlung innerhalb des Fahrzeugs ab. Grafisch macht der First-Person-Titel bisher einen guten Eindruck.

Letters

Auch dieses ungewöhnliche Textspiel eines schweizer Studententeams hatten wir im Quo Vadis Podcast bereits besprochen: Der Spieler treibt die Story voran, indem er Briefe und Chatverläufe mit Wörtern füllt, die man als kleiner Charakter auf der Briefpapier- oder Bildschirmoberfläche von anderen Textbausteinen klaut. Dabei müssen Wörter, aber auch die Desktopoberfläche selbst manipuliert werden, um die richtigen Antworten zu formulieren. Das Spiel soll sich verzweigen und eine Freundes-Beziehung, die über viele Jahre hält, illustrieren. Angestrebter Erscheinungstermin ist das vierte Quartal 2019, die Spielzeit soll bei etwa vier Stunden liegen. Bisher ist nur eine englischsprachige Version geplant.

G-Spot Studios

Alibabe

Alibabe ist ein direkt gesteuertes Sidescrolling-Adventure im Cyberpunk-Stil. Die Spielwelt vermischt Maerchen mit Science Fiction und wird von ausserordentlich skurrilen Charakteren bewohnt, sei es der grosse boese Wolf, eine Schweins-Fee, oder einem gefluegelten Aquarium, das von einer Meerjungfrau bewohnt wird. Die Stadt, in der Alibabe spielt, hat sechs verschiedene Zonen, wobei ganz unten die aermsten Buerger wohnen und im Schloss an der Spitze die herrschende Kaste.
Spielerisch setzt Alibabe auf klassische Raetsel und Dialoge, und auf eine sehr ungewoehnliche Mechanik: Protagonisting Ali kann die Emotionen von anderen Figuren steuern, und so zum Beispiel einen Ticketautomaten mit “Liebe” injizieren, um diesen anschliessend um den Finger wickeln zu koennen. Die Veroeffentlichung ist fuer PC, Switch, PS4 und Xbox One geplant.

Pillow Talk

White Peony

Noch in einem sehr frühen Status befindet sich das Exploration Adventure White Peony. In einer Traumwelt begibt sich der Spieler auf der Suche nach einer weißen Frau durch eine ruhige Umgebung, die von chinesischen Teegärten inspiriert wurde. Dabei wird, wie im Genre üblich, eine Geschichte erzählt. Ein wichtiges Element werden Teerezepte sein, die gefunden werden müssen. Im Anschluss können an bestimmten Orten Tees getrunken werden, welche Teile der Umgebung verändern. Dadurch hat das Spiel auch leichte Rätselelemente. White Peony soll voraussichtlich 2020 für PC, Mac, Playstation 4 und XBox One erscheinen.

Alrauna Studio

The Way Back

Kernstück dieses Exploration-Adventures mit Horror-Elementen ist der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Während ein Teil in der heutigen Zeit spielt, ist der andere in den 90ern verankert. Auf der Suche nach Antworten zum mysteriösen Auftauchen einer eigentlich totgeglaubten Freundin begibt sich der Protagonist Arthur in seine Erinnerungen. Doch wenn er dort zu lange verweilt, büßt er an geistiger Gesundheit ein. Der Gruselfaktor soll dabei durch psychologischen Horror und nicht durch Jumpscares oder Blut entstehen. Derzeit sind die Entwickler auf der Suche nach einem Publisher.
Der bisherige Prototyp umfasst eine Spielzeit von 40-45 Minuten, das fertige Spiel soll etwa 7-8 Stunden lang werden. Neben Rätseln und Minispielen sollen auch Arcade Games eingebaut werden, um das 90er Feeling besser darstellen zu können.

OhNoo Studio

Tsioque

Bei Tsioque handelt es sich um eine Koproduktion zweier polnischer Teams, Oh Noo! und Smile, welche eine fast fertige Version des Adventures im Gepäck hatten. Tsioque spielt in einer Fantasy-Märchenwelt wo wir die Rolle der jungen Prinzessin übernehmen, welche im Kerker des Schlosses eingesperrt würde. Dies ist allerdings laut Entwickler nur der Aufhänger für eine weniger klischeebehaftete Story, mehr wollte er uns nicht verraten. Neben ganz klassischer Point’n’Click Kost soll das Spiel auch einige Szenen enthalten in denen man gutes Timing oder schnelle Reaktionen haben muss. Diese sollen allerdings so eingebaut sein, dass man bei Versagen sofort kurz vor der entsprechenden Stelle weiterspielen und nochmals probieren kann. Ebenfalls mit an Bord sind die Erde Minispiele, gesehen haben wir davon allerdings keine. Als Release der PC-Version auf Steam ist der 7. November vorgesehen, eine DRM-freie Version sei allerdings auch geplant. Versionen für Mac und iOS sollen folgen. Das Spiel hat eine Spielzeit von 3-4 Stunden, soll circa 15€ kosten. Deutsche Untertitel sind geplant, werden aber vermutlich nicht direkt zur Veröffentlichung verfügbar sein.

Jujubee

Kursk

Im Jahr 2000 ist das russische U-Boot Kursk gesunken. Als nach einigen Tagen ein Rettungsboot das Wrack erreichen konnte, war die gesamte Besatzung tot. Kursk, das Spiel, ist eine semi-dokumentarische Umsetzung dieses Vorgangs. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines fiktiven Spions, der den Auftrag bekommt, die Kursk zu sabotieren. Ein Großteil der Handlung spielt dann an Bord des außerordentlich detailreich nachempfundenen Bootes, das, so treu bleibt das Spiel der Historie, am Ende tragisch sinken wird. Trotzdem gibt es mehrere Enden, die den fiktiven Teil der Handlung betreffen.
Auf den ersten Blick fällt die hervorragende grafische Qualität auf, die die Macher aus der Unity-Engine herauskitzeln. Das bis ins kleinste Detail modellierte Schiffsinnere, das unter Mithilfe des ehemaligen Kapitäns eines ähnlichen U-Bootes erschaffen wurde, sieht nahezu fotorealistisch aus. Ein jüngst veröffentlichter Gameplay-Trailer zeigt einige Szenen aus dem in der Ego-Perspektive gesteuerten Titel. An Deck gibt es sogar, wie auf der echten Kursk, Arcade-Automaten und Brettspiele, an denen man sich versuchen darf. Es gibt zeitkritische Sequenzen und sehr seltene Quick-Time-Events, hauptsächlich soll man sich aber mit dem Erkunden, Rätseln, und Dialogen beschäftigen. Eine Spielzeit von 10 Stunden wird angepeilt. Deutsche Sprachausgabe ist für die inneren Monologe des Protagonisten vorgesehen, die Crew der Kursk spricht jedoch russisch.
Die Entwickler betonen, dass sie sich der potenziellen Kontroverse bewusst sind, wenn ein polnisches Team die russische Tragödie als Setting für ein Unterhaltungsprodukt benutzt. Gerade von russischer Seite hat die Ankündigung bereits äußerst hitzige Reaktionen hervorgerufen, doch auch unabhängig von nationalem Empfinden ist es eine berechtigte Frage. Deswegen stellen die Macher klar, dass sie mit allem gebotenen Ernst ans Werk gehen und die Geschichte nicht mit Comedy oder Fantasy-Elemente ins Lächerliche ziehen. “Wir möchten niemanden verletzen, sondern ein Erlebnis schaffen, das Spielern Einblicke in die historischen Ereignisse gibt,” sagt PR-Mann Krzysztof Wojdyła. Um das zu untermauern, versucht man den historischen Teil der Handlung so korrekt wie möglich erzählen, sogar das Wetter an den Tagen habe man in den Archiven nachgeschlagen.

Zodiac Interactive

Tales of the Neon Sea

Zodiac Interactive habe sich zum Ziel gesetzt, Spiele aus China zu importieren, zu lokalisieren und auf dem westlichen Markt zu veröffentlichen. Einer der zehn Titel, die dort zur Zeit in der Mache sind, ist Tales of the Neon Sea, ein Cyberpunk-Adventure, bei dem der Spieler einen bereits in Rente befindlichen Detektiv für seinen letzten Fall reaktiviert. Das Spiel benutzt die gleiche Sicht wie bei Klassikern wie Maniac Mansion, es wird nur nach links und rechts gelaufen und wenn der Charakter durch eine Tür geht, wird eine neue Grafik geladen. Tales of the Neon Sea ist im Pixelstil gehalten und derzeit auf Kickstarter. Bereits 80-90 Prozent des Spiels sind fertiggestellt, es wird eine Spielzeit von 4-6 Stunden angepeilt.
Vorerst erscheint der Titel in englischer und chinesischer Sprache, weitere Textlokalisierungen sind nicht ausgeschlossen. Unterstützt wird die Steuerung mit Maus und Tastatur oder aber mit dem Gamepad. Als zweiter spielbarer Charakter steht außerdem eine Katze zur Verfügung.