gamescom 2017 - Das war der Donnerstag
Auch vom Donnerstag haben wir eine Videozusammenfassung in Kurzform für euch:
Der letzte Messetag war für uns in diesem Jahr der Donnerstag. Hier lest ihr nach, über welche Spiele wir heute mehr erfahren haben.
Eselmir
Das Fantasy-Adventure Eselmir ist fast fertig und soll noch in diesem Jahr auf Steam erscheinen. Das etwa 15 Stunden lange Spiel basiert auf der Buchreihe Pirin, ist aber ohne Vorkenntnisse spielbar. Deutsche Untertitel sind nicht geplant, der Titel wird mit englischen Texten und bei Zwischensequenzen mit englischer Sprachausgabe herauskommen.
Hear Me, Feel Me
Ebenfalls kurz vor der Veröffentlichung steht der Horror-Titel Hear Me, Feel Me. Voraussichtlich im Januar bringt der Publisher Adventure Productions den Titel mit deutscher Sprachausgabe. In dem psychologischen Horror-Adventure aus der Egoperspektive schlüpft der Spieler in die Haut einer jungen Frau, die in einer ihr an sich fremden, aber doch merkwürdig vertrauten Wohnung aufwacht. Ihre Aufgabe besteht darin, die Geschichte eines Geistes nachzuvollziehen, um dem Haus zu entkommen. Als Spielzeit werden etwa zwei Stunden angegeben.
The St. Christopher’s School Lockdown
Wie die Jahre zuvor haben wir uns auch in diesem Jahr mit Laney und Robert von The St. Christopher’s School Lockdown getroffen, die uns den neuesten Build ihres Adventures präsentiert haben, der die nahezu finale Fassung des Spiels widerspiegelt. Das klassische Adventure, in dem 200 Schüler im Protest gegen die Schulgebühren die Kontrolle über das Schulgebäude übernehmen und sich darin verbarrikadieren. In der ersten von insgesamt vier Episoden übernehmen wir die Rolle von Kayleigh, eine Außenseiterin, die keine Schülerin dort ist, aber im Gebäude Unterschlupf sucht - was sich eventuell als doch keine so gute Idee herausstellt. Episode 1 soll bereits im September auf den Markt kommen und 9-10 Stunden Spielzeit bieten. Auch wenn es ursprünglich nicht geplant war, bietet der Titel in Schlüsselszenen und den Zwischensequenzen Sprachausgabe. Vorerst nur auf Englisch, aber eine komplett deutsch lokalisierte Version soll etwas später über den Publisher Adventure Planet erscheinen.
Fast ein Interview mit Poki
Nachdem Poki am Abend auf einer Party in eine alte Nähmaschine getreten ist, haben wir ihn in der Notaufnahme eines Kölner Krankenhauses besucht und anschließend zurück auf die Messe begleitet. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch den dritten Teil von Fast ein Interview aufgezeichnet, dessen Bearbeitung aber noch eine Weile in Anspruch nehmen wird.
Kursk
Kursk von Jujubee verspricht abwechslungsreiches Gameplay, indem es die Elemente stets an die Story anpasst. So gibt es anfangs Rollenspiel-, Action- und Stealth-Einheiten, später dann mehr Survival und wenige Quick-Time-Events. In ca. 10 Stunden Spielzeit wird eine Story erzählt, die sich um die Geschehnisse rund um das U-Boot Kursk drehen und dabei das Mysterium dahinter historisch akkurat angehen, ohne den Spieler in eine der möglichen Richtungen zu drängen. Es bleibt ihm überlassen, welcher Theorie er folgen möchte. In der Rolle eines russischen Spions gilt es, Informationen über gewisse Torpedos einzuholen. Das geschieht über sammelbare Notizen oder auch über Gespräche mit den Seemännern. Diese Dialoge und kleine Nebenaufgaben können außerdem Einfluss auf die bis zu vier verschiedenen Enden nehmen, da sie das Verhältnis zwischen Spielfigur und der restlichen Crew entweder stärken oder schwächen und dadurch den Verlauf abändern, der aber insgesamt eher linear bleibt. Damit der Spieler sich stets in die Welt hineingezogen fühlt, wurde darauf geachtet, dass sie sich möglichst echt anfühlt. Erreichen wollen die Entwickler das z.B. durch die Sprachausgabe, die immer zur Nationalität des Sprechenden passt. Damit es trotzdem jeder versteht, können die Untertitel in den gängigsten europäischen Sprachen angezeigt werden. Außerdem sollen die Spieler auch durch Minispiele bei Laune gehalten werden, dafür sorgen z.B. ein Pocket-PC oder eine Art „Mr. Game & Watch“-Konsole. Um den Spaß über das Hauptspiel hinweg zu erhalten, gibt es schon Pläne für zukünftige DLCs, doch zunächst soll Kursk selbst erst einmal in der ersten Hälfte 2018 für alle gängigen Plattformen mit Ausnahme von der Switch und Mobile erscheinen.
Outreach
„Houston, wir haben ein Problem!“, oder wie auch immer die russische Variante davon klingen würde. Auf einer osteuropäischen Raumstation gibt es ein Problem, und es ist an uns, diesem auf den Grund zu gehen. Dabei bewegen wir uns schwerelos durch die engen Gänge der Station und suchen unter anderem nach Hinweisen über den Verbleib der Besatzung. An sich sind wir auf uns gestellt, bekommen jedoch über Funk stets neue Anweisungen. Wem es in der Raumstation zu eng wird, kann sich auf Außenmissionen freuen – inklusive Ausblick auf das endlose Sternenmeer. Outreach setzt, anders als Kursk, auf englische Sprachausgabe mit (gelungenem) russischem Akzent. Erscheinen soll es noch in diesem Jahr für den PC.
The Talos Principle VR
Eines der bestbewerteten 3D-Puzzle-Adventures der letzten Zeit kommt nun mit Virtual Reality daher. Nachdem die Entwickler mit VR-Umsetzungen innerhalb der Serious Sam-Reihe Erfahrung mit dieser Technologie gesammelt hatten, wagten sie den Schritt auch bei The Talos Principle. Da VR jedoch nicht Jedermanns Sache ist, haben sie erweiterte Einstellungen hinzugefügt, um dem Spieler ein möglichst angenehmes Spielgefühl zu liefern. Zur gefürchteten „Motion-Sickness“ soll es also nicht kommen. Warm wurde uns unter der Brille allerdings trotzdem. Die 3D-Rätsel funktionieren mit VR umso besser, und genau darauf zielten die Entwickler ab. Wer mit der normalen Version des Spiels bereits Spaß hatte und mit dem „Mittendrinsein“ zurechtkommt, kann hier nochmals zugreifen. Alle anderen sowieso. Für unterwegs soll außerdem eine iOS-Version erscheinen, die wir uns vor Ort schon einmal anschauen konnten.
Ruby Rei
Am britischen Stand hat das Team von Wibbu uns sein neues Sprachlern-Adventure Ruby Rei präsentiert (Website). Aktuell ist zwar nur die Spanisch/Englisch-Kombination veröffentlicht, weitere Sprachen sollen aber abhängig von der Nachfrage nachgerüstet werden. Spielerisch handelt es sich um ein simples Adventure mit 18 Kapiteln, in dem die Umgebung untersucht und einfache Rätsel gelöst werden. Die Kapitel entsprechen Sprachkurs-Lektionen: Sprachausgabe und Untertitel sind in der zu lernenden Sprache und durch Klicks auf unterstrichene Wortgruppen kann die korrekte Übersetzung eingeblendet werden. Begleitend zur App bieten die Entwickler ein Textbuch an, in dem die gelernten Lektionen nachgeblättert werden können.
Sonder
Wem gewöhnliche Adventures zu linear sind, selbst wenn sich die Story in verschiedene Stränge verzweigen kann, sollte sich Sonder anschauen. Dessen erste Episode, die gerade für 4 Euro im Early Access zu haben ist, dauert maximal 20 Minuten, verzweigt sich aber angeblich in ungesehener Komplexität. In einer Raumstation liegen zwei Männer im Kryo-Schlaf, als einer (man darf wählen, welcher) aufwacht. Von nun an steuert der Spieler nicht nur diese Figur, sondern darf gottgleich alle Handlungen beider Figuren bestimmen und wieder und wieder umschreiben, wobei er quasi zum Autor der Geschichte wird. An jeder Stelle darf man das komplette Spiel beliebig vor- und zurückspulen und Aktionen ändern. Beim ersten Durchspielen wird die Raumstation bald ein tödliches Schicksal ereilen, weil lebenserhaltende Funktionen in Minute 9 abgeschaltet werden. Erst beim erneuten Spielen hat man als Spieler nun Informationen, die dabei helfen, die Figuren in eine Richtung zu lenken, in welcher sie sich eine Lösung erarbeiten können. So muss man mehr und mehr verstehen, was schief läuft, und wie man dagegenarbeiten kann, um in Minute 20 ein “to be continued” zu sehen. Episode 2 wird dann dort ansetzen und den Zustand der Welt von diesem Savegame als Ausgangspunkt benutzen. Insgesamt sind 6 Episoden geplant.
Harold Halibut
Mit einem neuen Trailer und zahlreichen Optionen für einen möglichen Publisher hat sich das handgemachte Adventure Harold Halibut zurückgemeldet. Eine Kickstarter-Kampagne war zwar nicht erfolgreich, brachte dem Team aber zahlreiche Kontakte ein. Nun stehen die Chancen gut, dass das mit echten Kulissen gebaute Spiel doch noch vollendet werden kann. Die gamescom scheint für das Team von Slow Bros. ein Erfolg gewesen zu sein.
The Season of the Warlock
Zum klassischen Point-and-Click-Adventure The Season of the Warlock gab es neben den Szenen aus dem letzten Jahr neue spielbare Abschnitte sowie ein eindrucksvolles Intro zu sehen. Auch die Charaktermodelle wurden ausgetauscht, was schönere Animationen ermöglicht. Die Entwickler hätten den Titel gerne noch in diesem Jahr veröffentlicht, dies scheint aber inzwischen unwahrscheinlich, obwohl große Teile des klassischen Adventures bereits fertiggestellt sind. Mit einer Veröffentlichung wird deshalb nun im ersten Halbjahr 2018 gerechnet. Als Spielzeit werden 10-15 Stunden angegeben.
Eurydike
Die Künstlerin Evelyn Hriberšek hat mit ihrer Grenzerfahrung O.R.pheus schon vor ein paar Jahren so manche Adventure-Treff-Redakteure nachhaltig verstört und beeindruckt. Die Installation vermischte gekonnt explorative Adventure-Elemente mit Mixed-Reality-Technologie und atmosphärisch sehr unheimlicher Raumgestaltung. Die Spieler mussten sich dafür völlig allein in einen echten Bunker mit einem verlassenen Labor begeben, und sich dort Fragen zum eigenen Körper, des Lebens und des Todes stellen. Da die Stadt München den Bunker später wieder für sich beanspruchte, war die Spieldauer von O.R.pheus nur kurz und seitdem gilt das extreme Live-Erlebnis als ein kleines Mysterium, das nur sehr wenigen Menschen zuteil wurde (mehr in unserem Feature). Nun ist Evelyn zurück mit ihrem neuen Projekt: Eurydike soll die Geschichte von O.R.pheus weitererzählen, aber trotzdem eine komplett neue Erfahrung darstellen. Um was es dabei genau geht, hat uns die Macherin noch nicht verraten. Virtuelle Realität dürfte aber erneut eine Rolle spielen. Außerdem wird auch Eurydike ein ganz exklusives Single-Player-Erlebnis, in welche der Spieler wie in O.R.pheus ganz alleine in einer Installation auf die Reise geschickt wird. Tickets kann man derzeit im Early-Bird-Modus erwerben und nach den Erfahrungen von O.R.pheus sollte man sich aus Sicherheitsgründen nicht zu lange dafür Zeit lassen. Spielort ist wieder München, ein ausführliches Audio-Interview wird noch folgen!