Nach zwei Wochen schwerer Krankenzeit im Hause silly und Co und schon beginnender Rekonvaleszenz gab es in den letzten Tagen eine Nachricht, die mich unvermittelt wieder auf mein Krankenlager zurückkatapultiert hat.
PC Gamer, eines der wichtigsten PC-Magazine in den USA, hat The Moment of Silence mit 14 Prozent bewertet. Sprich 14 von 100 möglichen Punkten.
Dazu fällt mir ehrlich gesagt nix mehr ein........
Das macht mich sprachlos.......
The Moment of Silence .......
sozusagen.
Nach einem Augenblick des Innehaltens und des Erschrockenseins toben einem dann natürlich unvermeidlich mehrere Fragen gleichzeitig durchs Adventure-Hirn:
Wer hat dieses Spiel getestet?
Was hat der Mensch vorher an bewusstseinsverändernden Substanzen zu sich genommen, dass er auf so eine Einschätzung gekommen ist?
Hat dieser Redakteur etwa eine andere Version getestet, als die, die ich gespielt habe? Gut, ich gebe zu, in dem Spiel gibt es die vielleicht ein oder andere Szene, bei der ich als Amerikaner mit Lokalpatriotismus auch erstmal geschluckt hätte, aber deswegen gleich ein Spiel der Verdammnis anheim zu geben?
Vielleicht, so schlussfolgert mein gehässiges Hirn, ist es auch nur der Neid der Besitzlosen. Derzeit kommen ja sehr viele, sehr gute Adventures from good old Europe. Aber nein, das kann nicht sein. Denkt man ein wenig zurück fällt einem ein, dass eben jene PC Gamer das Adventure Bad Mojo Redux mit der Auszeichnung Best Adventure Game (2004) geadelt hat. Und die Entwickler von Bad Mojo wohnen wo? Richtig! In Amerika. In Weston, um genau zu sein. Vielleicht hat Ihnen ja das die stolze Wertung von 84 Prozent in der Februarausgabe des Heftes eingebracht.
Aber hinfort mit solch gemeinen Spekulationen, vielleicht steckt ja auch einfach nur eine gehörige Portion Hybris dahinter. Sprich, die Amis glauben nicht, dass Deutsche ein gutes Adventure produzieren können und sind deswegen voreingenommen? Vielleicht war aber auch die amerikanische Pressenase, die den Titel betreuen sollte, einfach unfä... ah unpässlich?
Das scheint schon eher der Fall gewesen zu sein, denn wirft man mal einen geneigten Blick auf diese Seite so zeigt sich, dass England und viele andere amerikanische Magazine längst nicht so hoch bewertet haben, wie zum Beispiel Publikationen aus Australien. Woran das liegt, mag dahingestellt sein. Jedenfalls muss man bei einer Wertung von 14 Prozent ernsthaft fragen, ob nicht mehr als ein Spiel dahinter steckt, dass dem Reviewer offensichtlich missfallen hat.
Versucht man sich mal in dessen Lage zu versetzen, was mir ehrlich gesagt ein bisschen schwer fällt, so könnten folgende Punkte dazu beigetragen haben, dass The Moment of Silence höchstwahrscheinlich nicht zu den Lieblingsspielen eben jenes Redakteurs avancieren werden.
Die Steuerung. Für einige etwas gewöhnungsbedürftig und nicht so leicht zu bedienen. Aber das hat schon viele Gamer bei Grim Fandango nicht davon abgehalten, das Spiel gut zu finden.
Die Story. Wobei mir nicht so klar ist, was man an eben jener auszusetzen haben könnte. Vielleicht muss man bei dem PC Gamer Redakteur von einem fehlenden Verständnishorizont sprechen.
Die Tatsache, dass die Freiheitsstatue nicht überlebt. Wenn das mit ein Grund für diese destaströse Wertung gewesen sein sollte, dann kann ich meinem amerikanischen Kollegen nur fehlenden Humor attestieren. Oder der nette Kollege spielt lieber Sportspiele. Dann müsste man allerdings den Chefredaktuer nach der Effizienz seiner Reviewverteilungspraxis fragen.
Sogar die amerikanische Adventuregemeinde ist geschockt, sehr schön
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