Der Boom rührt meiner Meinung nach daher, dass es viele (vorwiegend junge) Menschen gibt, für die Maniac Mansion eines ihrer ersten überhaupt gesehenen Computerspiele ist, sowie solche, die einfach das Lösen von leichten Rätseln mögen. (brrr, ich habe heute einen komischen Satzbau) Außerdem gibt es unter diesen sehr viele, die gerne etwas Ähnliches erschaffen würden – vielleicht gibt dafür auch ein psychisches Verhaltensmuster. Das zeigen auch viele angekündigte Fanprojekte. Große Projekte kosten aber viel Zeit, Durchhaltevermögen und auch etwas Talent. Gerade die ersten beiden Dinge sind bei Maniac Mansion Mania nicht notwendig, da man schon vorgefertigte Hintergründe hat (daher spielen die ersten Folgen ausnahmslos in diesen) und die Erwartungen an die Episoden nicht so hoch sind. Letzteres bezieht sich vor allem auf den Umfang der Folgen.
Bei einem kleineren MMM-Projekt ist es also absehbar, dass man sowohl in relativ kurzer Zeit gute Ergebnisse erzielen, als auch mit relativ vielen Spielern rechnen kann.
Daher ist die Erstellung einer eigenen MMM-Episode eine zeitlich begrenzte Aufgabe, die Spaß macht und als Ergebnis einen relativ hohen Zufriedenheitsfaktor hat. Letzterer erklärt indirekt, warum bei den Bewertungen eher höhere Werte abgegeben werden: Man möchte niemanden demotivieren oder ihn unglücklich dafür machen, dass er einem eine Freude bereiten wollte. Auf der anderen Seite möchte man auch niemandem etwas antun, was man selbst nicht erfahren möchte (Nichtangriffspakt). Besonders negative Bewertungen lassen daher in der Regel auf Außenstehende schließen, evtl. auch auf solche, die einfach nur etwas Stunk machen wollen.
Was in solchen Menschen vorgeht, möchte ich jetzt nicht weiter zu erläutern versuchen, sondern spare es mir für meine Hobbypsychologie-Diplomarbeit mit dem Thema auf.
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„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)