Wintermute hat geschrieben:Jetzt stellt sich aber die Frage, was man mit dem Geld anfängt. Gerade im Bildungs- (sowohl an Schulen wie auch an Unis ), Forschungs & Technologiebereich wurde während der Zeit Schröders extrem zusammengekürzt. Dies mag zwar kurzfristig Geld sparen, langfristig schadet es extrem.
Pisa läßt bald auch an deutschen Unis grüßen.
Bildung ist (leider) zu großen Teilen Ländersache, daher konnten CDU-geführte Länder auch das Recht einklagen, Studiengebühren einführen zu können. Der Minister, der an unserer Uni gekürzt hat, heißt Lutz Straatmann und gehört zu der Landesregierung von Christian Wulff, beide sind Mitglieder der CDU.
Schröder hat im Duell außerdem erklärt, dass er vier Milliarden zusätzlich in die Bildung investiert hat. Da Merkel ihm dabei nicht widersprochen hat, gehe ich davon aus, dass es stimmt.
Wintermute hat geschrieben:Ich könnte hier noch sehr viel schreiben, aber leider muß ich auch noch mal arbeiten! (Ja, so etwas gibt es.)
Ich bin froh, wenn die Wahl endlich gelaufen ist. Eigentlich habe ich nämlich auch keine Zeit für ellenlange Diskussionen, aber es bewegt mich sehr stark. Der Grund dafür ist, dass ich vor ein paar Wochen mit einigen Freunden aus meinem alten Wohnort unterwegs war. Irgendwann haben sie dann angefangen, Wahlplakate der SPD umzuschmeißen oder zu durchlöchern. Ich habe dann gefragt, was das soll. Da meinten sie „Was, du bist für SPD?“. Ja, das bin ich. Dann kamen einige Beleidigungen gegen die SPD und Schröder, worauf ich fragte, was denn die CDU bzw. Angela Merkel besser machen wolle. Nach einer längeren Denkpause kam dann die Antwort: „Ja, was macht denn Schröder?“ Das konnte ich ihnen – zugegeben noch lange nicht so gut wie heute – erklären, aber sie wollten es gar nicht hören.
Ich finde es einfach beschissen, wenn die Wahlentscheidung nur auf leeren Überzeugungen und Unwissen basiert. Ich möchte damit nicht behaupten, dass es hier so ist, aber ich möchte hier wenigstens vernünftige Argumente für die Wahlentscheidung hören und bringen.
Bisher ist es so, dass es hauptsächlich Argumente gegen Schröder gab, aber kaum Argumente für jemand anderen. Ich finde, dass ich einige schwerwiegende Argumente gegen Schröder widerlegen könnte, auch wenn hier natürlich wie generell bei Wahldiskussionen eine relativ breite Unsicherheit aus gutem Glauben und Überzeugung existiert.
Je stärker ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr finde ich, das für Schröder spricht. Das ist schon etwas enttäuschend, wenn man da auf die Umfragewerte schaut.
galador1 hat geschrieben:die spd hat es sich mit ihrer stammwählerschaft den arbeitern verscherzt und das kostet sie die wiederwahl.
Paradox ist daran nur, dass viele dieser Stammwähler zur CDU wechseln, die noch viel weniger für sie tut. (Die, die mit dem Argument zur Linken wechseln, kann ich schon verstehen, auch wenn sie wissen müssten, dass sie damit im Endeffekt keine für sich positive Wirkung erzielen, solange die Linke nicht mitregieren wird.)
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)