Das Wahlduell

Abseits der Computer existiert auch noch eine Welt!

Wer hat deiner Meinung nach das Duell für sich entscheiden können ?

Merkel
8
31%
Schröder
18
69%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

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max_power
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Beitrag von max_power »

galador1 hat geschrieben:
"Wenn wir es nicht schaffen, die Arbeitslosigkeit signifikant zu senken, dann haben wir es nicht verdient, wiedergewählt zu werden",
sagte Schröder schon am 21. September 1998. daran wollte er sich messen lassen. :roll:
Zum einen hat Hans das schon passend kommentiert, zum anderen hatte er wenigstens etwas Konkretes vor. Die Linkspartei hat nur konkret vor, in die Opposition zu gehen. Bei der Union sieht zwar etwas anders aus, sie vermeidet jedoch gezielt solch konkrete Aussagen, vermutlich damit man ihnen keinen Strick draus drehen kann; der Spruch: „Sozial ist, was Arbeit schafft“, klingt für mich auch eher hohl. Denn:
1. Ist es sozial, 500.000 Arbeitsplätze zu schaffen (was zwar eine riesige Leistung wäre, ich der Union aber nicht zutraue, soll nur als Beispiel dienen), gleichzeitig aber durch höheren Steuern für kleinere Verdiener sowie Rentner, Kinder, Arbeitslose, Studenten etc. und unsoziale gesundheitliche Absicherung, Millionen von nicht wohlhabenden Menschen ärmer zu machen?
2. Würden durch die geplanten Änderungen wohl vorrangig neue Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor geschaffen, im Duell hat Merkel jedoch selbst gesagt, dass wir in Deutschland, um unser Niveau zu halten, mehr höher bezahlte Arbeitsplätze brauchen.

Gut, Schröder macht jetzt auch keine so konkreten Ansagen mehr, wenn ich merken würde, dass dann immer nur auf den Ansagen rumgeritten wurde, die ich nicht erfüllt habe, würde ich sowas aber auch vermeiden.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
Wintermute
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Beitrag von Wintermute »

Fightmeyer hat geschrieben:Was hat Churchill doch gleich nochmal gesagt... " Ich traue keine Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe."

Soll heißen: Man kann mit etlichen Statistiken das eine Ergenis anzeigen und mit ebensovielen Statistiken ein anderes.
Du hast mir die Worte aus dem Mund genommen, genau das wollte ich auch dazu schreiben.

Hierbei kann ich auch gleich folgendes Buch empfehlen:
So lügt man mit Statistik
Ein sehr gut geschriebenes Buch, das zeigt, wie man auch mit realen Werten durch entsprechende Präsentation der Graphen praktisch völlig unterschiedliche Ergebnisse liefern kann.

Wenn ich momentan Zeit hätte, könnte ich wohl jede Menge Gegenzahlen finden

Nur mal als Beispiel:
1998-2005: 4,4 -> 4,4 Differenz: 0,0
Entscheidend sind aber nicht nur die absoluten Zahlen, sondern die Tendenz!
Auch aus deinem Graphen kann man ablesen, daß bei Amtsantritt von Schröder die Arbeitslosigkeit gesunken ist (was man auch auf die Politik seines Vorgängers zurückführen könnte (!) ) und sie momentan aber steigt!

Das Problem der Arbeitslosenstatistik ist, daß sie nicht zeigt, welche Art von Erwerb die entsprechenden Leute besitzen (Kurzzeit, Niedriglohn usw.).
Die Krankenkassen haben Jahrelang Verluste gemacht, nun machen sie Gewinne, die sie über kurz oder lang auch an die Verbraucher weitergeben müssen.
Und das glaubst du wirklich? Dann hat die Propaganda also gewirkt, denn die meisten Krankenkassen haben auch vorher gute Gewinne gefahren, die aber im Verwaltungswesen "versackt" sind.


Staatsverschuldung schön und gut, ich sehe auf deinen Bildern in den ganzen Jahren eine steigende Tendenz, an der alle mit Schuld sind, die aber nicht erst mit Kohl angefangen hat.

Jetzt stellt sich aber die Frage, was man mit dem Geld anfängt. Gerade im Bildungs- (sowohl an Schulen wie auch an Unis ), Forschungs & Technologiebereich wurde während der Zeit Schröders extrem zusammengekürzt. Dies mag zwar kurzfristig Geld sparen, langfristig schadet es extrem.
Pisa läßt bald auch an deutschen Unis grüßen.


Ich könnte hier noch sehr viel schreiben, aber leider muß ich auch noch mal arbeiten! (Ja, so etwas gibt es.)
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neon
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Beitrag von neon »

Man kann das jetzt hin- und herrechnen, drehen und wenden wie man will, pro und kontra abwägen, die Leute als Clowns und Lügner dastehen lassen oder was auch immer.

Für mich zählt nur eins: Wenn jemand die aktuelle Regierung ablösen will, dann muß er mir ein schlüssiges Konzept präsentieren können, das aufzeigt, wie alle Komponenten unseres sozialwirtschaftlichen Gefüges so ineinandergreifen, daß die aktuellen Probleme über einen absehbaren Zeitraum gelöst werden können, ohne daß an anderer Stelle Löcher aufgerissen werden, die zu Lasten der unteren und mittleren Bevölkerungsschicht gehen.

Das kann im Moment keine Partei. Sie versuchen es nicht einmal. Alles was ich bis jetzt gehört habe, ist Augenwischerei, und jedesmal wenn konkrete Fragen gestellt werden, wo denn genau das Geld für geplante Änderungen herkommen soll, wird ausgewichen, oder es werden Maßnahmen angeführt, die widerum dem kleinen Bürger schaden. Und selbst da ist jeder Pfennig schon fünfmal verplant.

Das ist mir einfach zu gefährlich. Dazu kommt ja noch, daß wenn alle Minister ausgetauscht werden, sich erst einmal ein heilloses Durcheinander in den Ministerien breitmacht, die ersten Monate werden geprägt sein von Kompetenzgerangel und internen Reformen und es wird allein für den Regierungswechsel wieder jede Menge Geld ausgegeben. Und das in einer Zeit, wo wir uns das wirklich nicht leisten können.

Jeder Umbruch kostet erstmal. Allein die Umstellung auf Hartz IV hat so viel gekostet, daß man davon tausende von Arbeitslosen einfach hätte bezahlen können. Wer weiß was die nächsten anstellen?
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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galador1
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Beitrag von galador1 »

an was soll man politiker denn sonst messen, wenn nicht an ihren aussagen und das was unterm strich dabei rausgekommen ist. wenn ich so einen große klappe habe, dann muss ich auch damit rechnen, das mir dies irgendwann vorgehalten wird. die spd hat es sich mit ihrer stammwählerschaft den arbeitern verscherzt und das kostet sie die wiederwahl.
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max_power
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Beitrag von max_power »

Wintermute hat geschrieben:Jetzt stellt sich aber die Frage, was man mit dem Geld anfängt. Gerade im Bildungs- (sowohl an Schulen wie auch an Unis ), Forschungs & Technologiebereich wurde während der Zeit Schröders extrem zusammengekürzt. Dies mag zwar kurzfristig Geld sparen, langfristig schadet es extrem.
Pisa läßt bald auch an deutschen Unis grüßen.
Bildung ist (leider) zu großen Teilen Ländersache, daher konnten CDU-geführte Länder auch das Recht einklagen, Studiengebühren einführen zu können. Der Minister, der an unserer Uni gekürzt hat, heißt Lutz Straatmann und gehört zu der Landesregierung von Christian Wulff, beide sind Mitglieder der CDU.
Schröder hat im Duell außerdem erklärt, dass er vier Milliarden zusätzlich in die Bildung investiert hat. Da Merkel ihm dabei nicht widersprochen hat, gehe ich davon aus, dass es stimmt.
Wintermute hat geschrieben:Ich könnte hier noch sehr viel schreiben, aber leider muß ich auch noch mal arbeiten! (Ja, so etwas gibt es.)
Ich bin froh, wenn die Wahl endlich gelaufen ist. Eigentlich habe ich nämlich auch keine Zeit für ellenlange Diskussionen, aber es bewegt mich sehr stark. Der Grund dafür ist, dass ich vor ein paar Wochen mit einigen Freunden aus meinem alten Wohnort unterwegs war. Irgendwann haben sie dann angefangen, Wahlplakate der SPD umzuschmeißen oder zu durchlöchern. Ich habe dann gefragt, was das soll. Da meinten sie „Was, du bist für SPD?“. Ja, das bin ich. Dann kamen einige Beleidigungen gegen die SPD und Schröder, worauf ich fragte, was denn die CDU bzw. Angela Merkel besser machen wolle. Nach einer längeren Denkpause kam dann die Antwort: „Ja, was macht denn Schröder?“ Das konnte ich ihnen – zugegeben noch lange nicht so gut wie heute – erklären, aber sie wollten es gar nicht hören.
Ich finde es einfach beschissen, wenn die Wahlentscheidung nur auf leeren Überzeugungen und Unwissen basiert. Ich möchte damit nicht behaupten, dass es hier so ist, aber ich möchte hier wenigstens vernünftige Argumente für die Wahlentscheidung hören und bringen.
Bisher ist es so, dass es hauptsächlich Argumente gegen Schröder gab, aber kaum Argumente für jemand anderen. Ich finde, dass ich einige schwerwiegende Argumente gegen Schröder widerlegen könnte, auch wenn hier natürlich wie generell bei Wahldiskussionen eine relativ breite Unsicherheit aus gutem Glauben und Überzeugung existiert.
Je stärker ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr finde ich, das für Schröder spricht. Das ist schon etwas enttäuschend, wenn man da auf die Umfragewerte schaut.
galador1 hat geschrieben:die spd hat es sich mit ihrer stammwählerschaft den arbeitern verscherzt und das kostet sie die wiederwahl.
Paradox ist daran nur, dass viele dieser Stammwähler zur CDU wechseln, die noch viel weniger für sie tut. (Die, die mit dem Argument zur Linken wechseln, kann ich schon verstehen, auch wenn sie wissen müssten, dass sie damit im Endeffekt keine für sich positive Wirkung erzielen, solange die Linke nicht mitregieren wird.)
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Grappa11
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Beitrag von Grappa11 »

max_power hat geschrieben:Bildung ist (leider) zu großen Teilen Ländersache, daher konnten CDU-geführte Länder auch das Recht einklagen, Studiengebühren einführen zu können. Der Minister, der an unserer Uni gekürzt hat, heißt Lutz Straatmann und gehört zu der Landesregierung von Christian Wulff, beide sind Mitglieder der CDU.
Schröder hat im Duell außerdem erklärt, dass er vier Milliarden zusätzlich in die Bildung investiert hat. Da Merkel ihm dabei nicht widersprochen hat, gehe ich davon aus, dass es stimmt.
ein bißchen arg naiv. Du hast doch das "TV-Duell" gesehen, oder? Unter dem Zeitdruck kann man nicht jede Bemerkung, jeden Seitenhieb oder sonst etwas kommentieren. Das ist ja selbst in "normalen" politschen Talkshows nicht anders, dass bestimmte Äußerungen nunmal unkommentiert im Raum stehen bleiben. Davon abgesehen mag das sein (wird wohl stimmen), dass 4 Mrd. zusätzlich in die Bildung geflossen sind, nur was sagt das alleine aus? Auch 4 Mrd. kann man falsch einsetzen.
Was Niedersachsen betrifft, so meine ich mich erinnern zu können, dass dort ein ehemaliger Ministerpräsident der heute eine andere Aufgabe hat :wink: die Mittel für Unis gekürzt hat und dafür gesorgt hat, dass Informatikstudiengänge nicht mehr möglich waren. Und bildungstechnisch liegen doch die Unionsgeführten Länder vorne, irgendwas müssen die doch richtig machen.
max-power hat geschrieben:Der Grund dafür ist, dass ich vor ein paar Wochen mit einigen Freunden aus meinem alten Wohnort unterwegs war. Irgendwann haben sie dann angefangen, Wahlplakate der SPD umzuschmeißen oder zu durchlöchern. Ich habe dann gefragt, was das soll. Da meinten sie „Was, du bist für SPD?“.
komische Freunde. :wink:

max_power hat geschrieben:Ich finde es einfach beschissen, wenn die Wahlentscheidung nur auf leeren Überzeugungen und Unwissen basiert.
ich auch, nur ist es bei schätzungsweise 90% der Wähler so, dass diese gar nicht genug informiert sind, um guten Gewissens eine Wahlentscheidung treffen zu können.
max_power hat geschrieben:Ich möchte damit nicht behaupten, dass es hier so ist, aber ich möchte hier wenigstens vernünftige Argumente für die Wahlentscheidung hören und bringen.
ich glaube kaum, dass da einer was gegen hat. Nur sollte man nicht alles für bare Münze nehmen was einem Schröder, Merkel oder sonst wer vorquasseln und erst recht nicht hingehen und mit Argumenten die nicht von einem selbst stammen andere versuchen zu überzeugen.
max_power hat geschrieben:Bisher ist es so, dass es hauptsächlich Argumente gegen Schröder gab, aber kaum Argumente für jemand anderen.
meinst Du hier im Thread oder in der allgemeinen Diskussion? Denn hier im Thread habe ich bisher kaum etwas nennenswert Schröder-kritisches gelesen. Im Gegenteil (sieht man ja auch an der Umfrage, ich meine die aus dem anderen Thread!), die SPD scheint ja anteilsmäßig unter den (wenigen) Teilnehmern erstaunlich viel Zustimmung zu geniessen. Das Ergebnis deckt sich ja nicht gerade mit der politischen Stimmung im Land.
max_power hat geschrieben:Je stärker ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr finde ich, das für Schröder spricht.
und anderen geht es halt anders
max_power hat geschrieben:Das ist schon etwas enttäuschend, wenn man da auf die Umfragewerte schaut.
klar! Nur musst Du auch sehen, dass rot/grün schon vor drei Jahren eigentlich weg vom Fenster war, die Stimmung ist ja nun nicht erst gestern Richtung Wechsel gekippt.
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galador1
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Beitrag von galador1 »

max_power hat geschrieben:
galador1 hat geschrieben:die spd hat es sich mit ihrer stammwählerschaft den arbeitern verscherzt und das kostet sie die wiederwahl.
Paradox ist daran nur, dass viele dieser Stammwähler zur CDU wechseln, die noch viel weniger für sie tut. (Die, die mit dem Argument zur Linken wechseln, kann ich schon verstehen, auch wenn sie wissen müssten, dass sie damit im Endeffekt keine für sich positive Wirkung erzielen, solange die Linke nicht mitregieren wird.)
ja stimmt, aber nur auf dem ersten blick. die spd hat ja fast schwarzer regiert als es die cdu je gemacht hat. klar wären die um die sozialen einschnitte auch nicht herumgekommen, nur kreidet man sowas nunmal immer der aktuellen regierung an. die haben nunmal das sagen. die letzte wahl hat die spd ja auch nur noch durch den osten gewonnen (darum liebt uns stoiber so) und genau da bekommt man die einschnitte besonders zu spüren. klar das das stimmen kostet. viele stimmen.
wie man allerdings eine 2% mehrwertsteuererhöhung freiwillig wählen kann, leuchtet mir auch nicht ein.
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Beitrag von max_power »

Grappa11 hat geschrieben:ein bißchen arg naiv. […] (wird wohl stimmen)
;)
Grappa11 hat geschrieben:Was Niedersachsen betrifft, so meine ich mich erinnern zu können, dass dort ein ehemaliger Ministerpräsident der heute eine andere Aufgabe hat :wink:
Wenn du Sigmar Gabriel meinen solltest, würde ich dir da nicht widersprechen, wenn du von Schröder sprichst, hätte ich dazu gerne Belege.
Grappa11 hat geschrieben:die Mittel für Unis gekürzt hat und dafür gesorgt hat, dass Informatikstudiengänge nicht mehr möglich waren. Und bildungstechnisch liegen doch die Unionsgeführten Länder vorne, irgendwas müssen die doch richtig machen.
Hm, komisch, dass ich dann Informatik in Niedersachsen studieren konnte und kann. ;)
Ob die Bildung in den unionsgeführten Ländern besser ist, weiß ich nicht – inzwischen sind ja eh fast alle Länder unionsgeführt. Die Ergebnisse der PISA-Studie zu bringen, wäre sachlich falsch, denn sie hat vor allem ans Tageslicht gebracht, dass „in keinem anderen Land Bildung so stark vom Geldbeutel der Eltern abhängt wie in Deutschland“. Damit würde die Situation also durch eine weitere Benachteiligung sozial-schwacher Familien unter einer Regierung Merkel weiter verschlimmert.
Grappa11 hat geschrieben:komische Freunde. :wink:
Bauern halt. ;)
Grappa11 hat geschrieben:ich auch, nur ist es bei schätzungsweise 90% der Wähler so, dass diese gar nicht genug informiert sind, um guten Gewissens eine Wahlentscheidung treffen zu können.
Auf die 90% möchte ich mich jetzt nicht einlassen, aber ich hoffe, dass Diskussionen wie diese helfen, mehr Menschen zu informieren – egal wen sie anschließend wählen.
Grappa11 hat geschrieben:meinst Du hier im Thread oder in der allgemeinen Diskussion?
Sowohl als auch, in dem anderen Thema gab es ja auch einige deutliche Standpunkte gegen die derzeitige Regierung.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Beitrag von neon »

Grappa11 hat geschrieben:meinst Du hier im Thread oder in der allgemeinen Diskussion? Denn hier im Thread habe ich bisher kaum etwas nennenswert Schröder-kritisches gelesen. Im Gegenteil (sieht man ja auch an der Umfrage, ich meine die aus dem anderen Thread!), die SPD scheint ja anteilsmäßig unter den (wenigen) Teilnehmern erstaunlich viel Zustimmung zu geniessen. Das Ergebnis deckt sich ja nicht gerade mit der politischen Stimmung im Land.
Das liegt daran, daß viele CDU/CSU-Wähler anderen Altersklassen angehören als Adventure-Spieler. Ich glaube kaum daß dieses Forum die Gesamtheit der deutschen Bürger zu gleichen Anteilen abbildet.

Dazu kommen ja noch die Bayern, wo Gerüchten zufolge die Oma noch mit der Schubkarre zum Wahllokal gefahren wird, um das Kreuzchen da zu machen wo man ihr den Stift hinsetzt.
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Beitrag von Hans »

neon hat geschrieben:Dazu kommen ja noch die Bayern, wo Gerüchten zufolge die Oma noch mit der Schubkarre zum Wahllokal gefahren wird, um das Kreuzchen da zu machen wo man ihr den Stift hinsetzt.
Ich bezweifle zwar, dass das nur in Bayern der Fall ist, aber in meinem Heimatdorf (gut 900 Einwohner; ich wohne dort glücklicherweise nicht mehr) wird das durchaus so praktiziert.
Man darf dort auch nicht erwähnen, dass man nicht die CDU wählt. Meine Eltern werden durchaus schief angesehen und erhalten Anrufe von ganz engagierten Mitgliedern der lokalen CSU.
Ich habe einmal versucht mich micht einem solchen Menschen (leider aus meiner Verwandtschaft) über dieses Thema zu unterhalten - es war nicht möglich (ähnliches Verhalten wie max schon bei seinen Freunden geschildert hat).
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Beitrag von Grappa11 »

max_power hat geschrieben:
Grappa11 hat geschrieben:ein bißchen arg naiv. […] (wird wohl stimmen)
;)
das bezog sich auf Deine Begründung, weshalb das stimmen würde :wink:
max_power hat geschrieben:
Grappa11 hat geschrieben:Was Niedersachsen betrifft, so meine ich mich erinnern zu können, dass dort ein ehemaliger Ministerpräsident der heute eine andere Aufgabe hat :wink:
Wenn du Sigmar Gabriel meinen solltest, würde ich dir da nicht widersprechen, wenn du von Schröder sprichst, hätte ich dazu gerne Belege.
ich spreche von Schröder
max_power hat geschrieben:
Grappa11 hat geschrieben:die Mittel für Unis gekürzt hat und dafür gesorgt hat, dass Informatikstudiengänge nicht mehr möglich waren. Und bildungstechnisch liegen doch die Unionsgeführten Länder vorne, irgendwas müssen die doch richtig machen.
Hm, komisch, dass ich dann Informatik in Niedersachsen studieren konnte und kann. ;)
mann achte auf zum einen auf die Formulierung und zum anderen darauf, dass ich das - ein Bundesland betreffend in dem ich nicht lebe - nach sieben, acht Jahren einfach nicht mehr so ganz present habe. Aber wenn ich irgendwo noch etwas dazu finde, stell' ich es rein.
max_power hat geschrieben:Ob die Bildung in den unionsgeführten Ländern besser ist, weiß ich nicht – inzwischen sind ja eh fast alle Länder unionsgeführt. Die Ergebnisse der PISA-Studie zu bringen, wäre sachlich falsch, denn sie hat vor allem ans Tageslicht gebracht, dass „in keinem anderen Land Bildung so stark vom Geldbeutel der Eltern abhängt wie in Deutschland“. Damit würde die Situation also durch eine weitere Benachteiligung sozial-schwacher Familien unter einer Regierung Merkel weiter verschlimmert.
ziemlich toller Artikel wo einfach etwas ohne Einschränkung behauptet wird ohne dafür Belege zu nennen. Ich halte das (zumindest auf die schulische Ausbildung bezogen, und darum geht's in diesem Artikel ja) für ein ziemlich gemeines Gerücht. Ich habe an meiner Schule auch haufenweise Chancenungleichheiten bemerkt, jedoch keine die etwas mit der gesellschaftlichen Stellung oder finanziellen Situation der Eltern bzw. des Kindes zu tun hatte.
neon hat geschrieben:Dazu kommen ja noch die Bayern, wo Gerüchten zufolge die Oma noch mit der Schubkarre zum Wahllokal gefahren wird, um das Kreuzchen da zu machen wo man ihr den Stift hinsetzt.
sowas gibt es mit Sicherheit, allerdings gibt es das nicht nur in Bayern und nicht nur von CDU-Anhängern. Das macht die örtliche SPD hier auch in den Altersheimen, sind also nicht nur die "schwachsinnigen" CDU-Wähler :wink:
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Beitrag von Wintermute »

max_power hat geschrieben:Ob die Bildung in den unionsgeführten Ländern besser ist, weiß ich nicht – inzwischen sind ja eh fast alle Länder unionsgeführt.
Doch, die PISA-Studie hatte damals schon gezeigt, daß die ehemaligen sozidaldemokratischen Länder etwas schlechter abgeschnitten haben. Speziell aber die ehemalige SPD-Hochburg NRW war absolutes Schlußlicht.
Übrigens wurden in NRW unter Ministerpräsident Clement auch Studiengebühren eingeführt; die gibt's also auch unter der SPD!
Die Ergebnisse der PISA-Studie zu bringen, wäre sachlich falsch, denn sie hat vor allem ans Tageslicht gebracht, dass „in keinem anderen Land Bildung so stark vom Geldbeutel der Eltern abhängt wie in Deutschland“. Damit würde die Situation also durch eine weitere Benachteiligung sozial-schwacher Familien unter einer Regierung Merkel weiter verschlimmert.
Das stimmt so leider nicht!
Der von dir zitierte Artikel ist aber ein gutes Beispiel, wie man mit entsprechender Manipulation von statistischen Daten falsche Schlußfolgerungen erreichen kann.

Die direkte Ursache für das schlechte Abschneiden ist nicht der Geldbeutel sondern ein übertrieben falsches Verständnis von Toleranz.

Es ist liegt (leider) in der Natur der Sache, daß im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung ein wesentlich höherer Proztensatz der Einwanderer aus sozial schwachen Familien besteht (sozial hochgestellte etablierte Familien emigrieren natürlich nicht, desweiteren kann man bei der Reise nur das nötigste mitnehmen etc. etc.)

Natürlich können viele Einwanderer und speziell deren Kinder nach der Einreise noch nicht sehr gut Deutsch und haben damit zunächst einen extremen Nachteil.
Eine fremde Sprache zu lernen, macht nie Spaß und ist sehr anstrengend, wird also gerade von Kindern nicht unbedingt freiwillig gemacht. Anstatt jetzt gerade die Jüngeren rigoros zu zwingen, Deutsch zu lernen, wird vor allem in SPD-regierten Ländern davon ausgegangen, daß man die fremden Kulturen und ihre Sprache "respektieren" soll.
Die Folge: selbst intelligente Kinder können sich dank Sprachmangel in der Schule nicht mehr durchsetzen und rutschen ab.

Der Sprachzwang mag zwar kraß erscheinen, aber er bringt später den Personen unendlich viel - auch mehr Respekt!
Viele Leute lachen über "Kaya Yaner", aber hier in Köln laufen viele Leute herum, die leider wirklich dieses "Türk-Deutsch" sprechen, weil sie es nicht anders gelernt haben, und das ist schon traurig. Instinktiv würde wohl keiner von uns (auch diejenigen, die sich tolerant geben) solche Leute dann genauso ernst nehmen wie jemand der sehr eloquent redet.
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Beitrag von Fightmeyer »

Beim letzten Punkt geb ich Dir absolut recht. Das ist ein Problem, daß ich auch schon beobachtet habe. Toleranz gut und schön, aber wenn dabei die Bildung auf der Strecke bleibt, sollte man das ganze nochmal stark überdenken.

Andererseits find ich das andere Extrem, daß Herr Stäuber vorschlägt auch nicht besonders gut. Kopftücher raus aus den Klassenzimmern und Kruzifixe rein. Ich finde Religion sollte in Schulen generell nichts zu suchen haben. Zumindest nicht in Form von Symbolen oder Einflußnahme. Das das Thema behandelt werden muß ist klar. Dann aber breitgefächert und nciht schon von vornherein mit der Aussage, das lediglich das Christentum die einzig wahre Religion sei.
Deswegen auch meine Forderung, verbannt die religiösen Symbole aus den Schulen, aber laßt die Leute rumlaufen, wie sie wollen. (zumindest die Schüler)
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Beitrag von max_power »

Ich weiß nicht, ob ich euch jetzt falsch verstanden habe, aber da zu den „sozial Schwachen“ ja auch Asylbewerber etc. gehören, kommt die Feststellung des Artikels doch auch mit euren Argumenten hin.
Auf meiner Schule war es schon bemerkbar, dass Schüler aus sozial schwächeren Familien auch schlechtere Chancen hatten. Viele von ihnen sind sitzen geblieben oder haben die Schule verlassen. Woran das lag, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht hatten sie privat Probleme, die sie nicht verarbeiten konnten. Da das aber viel zu schwammig ist, möchte ich lieber konkrete Punkte ansprechen:
Kleidung / Markensachen: Ich habe in meiner Schulzeit erlebt, dass Markenklamotten etc. extrem wichtig sind. Kinder ärmerer Eltern können sich diese meist nicht leisten und werden deswegen gemobbt, das beeinträchtigt natürlich die Lernleistung.
Schulmaterial: Als es die Lernmittelfreiheit noch nicht gab (die die CDU jetzt wieder abgeschafft hat, aber es geht ja nicht um Landespolitik), habe ich oft gebrauchte Bücher von meinen Geschwistern oder Bekannten bekommen. Diese Bücher waren natürlich schon ein paar Jahre älter und inzwischen gab es neue Auflagen, das ist auch eine Beeinträchtigung.
Schulgeld: In meiner Schule wurde inzwischen Schulgeld eingeführt, deswegen gehe ich mal davon aus, dass dort jetzt die Elite unter sich bleibt…
Nachhilfe: Eine Familie, die nicht so viel Geld hat, kann ihren Kindern keine Nachhilfe bezahlen.
Selbstwertgefühl / Neid: Wenn ein Kind einer ärmeren Familie sieht, was sich andere alles leisten können, kann das sicher auch zu Neid führen oder das Selbstwertgefühl des Kindes angreifen. In drastischen Fällen kann es in Folge vielleicht sogar zu Gewalt oder Diebstahl kommen.

Ich denke, dass sich diese Liste noch lange mit mehr oder weniger relevanten Punkten verlängern lässt. Es ist einfach so, dass Reiche bessere Vorraussetzungen haben und sich das auch noch ausdehnen wird.
Ausnahmen gibt es wie immer natürlich auch hier, aber im Allgemeinen denke ich, dass die Argumente zutreffen.

Zu den Studiengebühren unter der SPD: Wenn überhaupt wurden Langzeitstudiengebühren eingeführt. Die finde ich zwar auch nicht toll, aber sie sind weitaus besser als generelle Studiengebühren. Vor allem sind die in Niedersachsen (von der CDU) überlegten Finanzierungsmodelle allesamt inakzeptabel.
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Beitrag von Fightmeyer »

Ich fürchte, da hast Du mich mißverstanden. Ich seh das genauso. Bildung wird immer mehr ein Luxus der Besserverdienden. Ich würde das allerdings nicht an einer fehlgeleiteten Bildungspolitik festmachen, sondern vielmehr an den überall gegebenen sozialen Rahmenbedingungen.

Allerdings find ich es schon richtig Studiengebühren zu erheben. Nicht fürs Erststudium und auch nicht innerhalb der normalen Studienzeit, aber alles was darüber hinausgeht sollte vom Studierenden bezhalt werden.
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