Glaubt ihr an die (menschliche) Seele?

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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

max_power hat geschrieben: Meist verbindet man den Tod mit einer Krankheit oder einem Unfall, daher wird der Tod zuerst sicher mit Schmerzen verbunden; diese sind das Schlimme, nicht der Tod. Für die Mitmenschen ist der Tod aber sehr wohl schmerzlich, denn plötzlich ist ein – evtl. sehr lieber – Mensch einfach nicht mehr da. Man hätte ihm gerne noch so viel gesagt, gerne noch so viel von ihm gehört, mit ihm gerne noch so viel gemacht, ihn gerne noch mal gesehen. Das sind die eigentlichen Schmerzen, die der Tod bereitet.
Bei diesem Thread läuft es mir kalt den Rücken runter, weil ich letztes Jahr Erfahrung zu diesem Thema sammeln musste. Wenn jemand langsam stirbt, auch ohne Schmerzen, aber vielleicht realisiert, dass ihm sein Gehirn wegbrennt bzw. merkt, dass er immer weniger empfindet wenn er denkt, dann kann ich mir vorstellen, dass das auch ohne Schmerzen schrecklich ist. Besonders wenn der Mensch sich nicht äussern kann. Wenn man sich eventuell selbst beim verlöschen "zusehen" muss, kann es dann nicht auch sein, dass das bei schnellen Toden genauso ist?
*bibber*
Das ist der Grund, weshalb ich darauf hoffe, dass spirituelle Energie etwas individuelles, "ausgelagertes" ist. Ich glaube sogar ein bischen daran, das macht einiges leichter.
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Mic
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Beitrag von Mic »

Gaybra Threepwood hat geschrieben:Bei diesem Thread läuft es mir kalt den Rücken runter, weil ich letztes Jahr Erfahrung zu diesem Thema sammeln musste. Wenn jemand langsam stirbt, auch ohne Schmerzen, aber vielleicht realisiert, dass ihm sein Gehirn wegbrennt bzw. merkt, dass er immer weniger empfindet wenn er denkt, dann kann ich mir vorstellen, dass das auch ohne Schmerzen schrecklich ist. Besonders wenn der Mensch sich nicht äussern kann. Wenn man sich eventuell selbst beim verlöschen "zusehen" muss, kann es dann nicht auch sein, dass das bei schnellen Toden genauso ist?
*bibber*
Hhmmm.. vielleicht ist somit auch nur das Sterben schlimm, aber nicht der Tod. Ein langsames Dahinsiechen muss wirklich schrecklich sein, aber wenn man es nicht bewusst wahrnimmt? Das schwierige an diesem Thema ist, dass keiner von uns diese Erfahrung logischerweise selber machen musste. Das ist so, als wenn man übers Fliegen diskutiert. Was fühlt ein Vogel beim Fliegen? Man kann es beobachten, seine Schlüsse rausziehen und es vielleicht technisch erklären. Aber um zu wissen, was Fliegen eigentlich bedeutet, muss man?s können. Und ich rede jetzt nicht, dass man einfach nur in ein Flugzeug steigt.
Gaybra Threepwood hat geschrieben:Das ist der Grund, weshalb ich darauf hoffe, dass spirituelle Energie etwas individuelles, "ausgelagertes" ist. Ich glaube sogar ein bischen daran, das macht einiges leichter.
Und das ist für mich einer der wenigen Gründe, warum Glauben seine Daseinsberechtigung hat. Wenn es Dir hilft und Dich tröstet, wer will Dir da widersprechen?
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Ich glaube meist fest daran, dass die Seele (wie auch immer man diese definiert, für mich ist das der innerste Kern meines eigentlichen Wesens, mein selbst, mein Denken und meine Emotionen, das eigentliche ich, wenn man von der körperlichen Hülle einmal absieht) unsterblich ist und es damit ein Leben oder einen Zustand nach dem Tod gibt.

Früher glaubte ich nicht daran, oder war jedenfalls so unsicher, dass ich regelrechte Panikattacken hatte bei dem Gedanken an einen Zustand, in dem die Welt/das Universum/das Sein an sich ohne mich weiter existiert. Wo wäre ich dann. Wie kann ich "nicht-sein"? Ein Zustand, den man sich als Seiender nicht vorstellen kann.

Es kann natürlich Selbstbetrug sein, dies zu glauben, um sich eben vor solchen Gedanken und Ängsten zu schützen, aber es ist eigentlich nicht meine Art, den Weg des leichtesten Widerstandes zu gehen.

Ich habe mich im gegenteil sehr schwer damit getan zu dieser Überzeugung zu kommen, und ich behaupte auch nicht, dass es 100%ig richtig ist. Zum Glück (?) kann das niemand der Lebenden von sich behaupten, obwohl es einen ganzen Haufen Leute gibt, die das tun, jedenfalls kommt es mir ab und zu so vor.

Wir werden das hier wohl nicht abschließen beweisen oder widerlegen können, aber ich finde es sehr spannend, dass es hier diesen Thread gibt.

Zum Auftaktposting: Ich kenne die spezielle Simpsonfolge nicht, was passiert denn da?

Und was hat Dich bewogen, die Seele Deines Freundes zu kaufen? (Nicht dass ich glaube, dass das so möglich ist.)
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Beitrag von Zurbuk »

Zoldoron hat geschrieben: Zum Auftaktposting: Ich kenne die spezielle Simpsonfolge nicht, was passiert denn da?
Millhouse kauft Barts Seele für fünf Dollar, da dieser nicht an die Existenz einer solchen glaubt. Darauf passieren merkwürdige Dinge mit Bart - die Schiebetür vom Kwik-E-Mart öffnet bei ihm nicht mehr, sein Atem hinterlässt keinen Niederschlag mehr auf Glas, Marge spürt, dass ihm etwas fehlt (Bart: "Wie als ob ich keine Seele mehr hätte?" Marge (lachend): "Aber Schatz, du bist doch kein MONSTER"). Und nachts träumt er davon, wie alle seine Freunde zusammen mit ihren Seelen zu einem fantastischen Ort rudern, je eine Person und ihre Seele zusammen in einem Boot, doch Bart ist alleine und kann nicht mitkommen... so verfällt er langsam in Panik, jagt Ralph Angst ein und kriegt am Ende doch noch seine Seele wieder.
Und was hat Dich bewogen, die Seele Deines Freundes zu kaufen? (Nicht dass ich glaube, dass das so möglich ist.)
Ich denke auch nicht wirklich, dass ich seine Seele jetzt in der Tasche habe. Aber es ist schon was, das zum Nachdenken anregt (wie dieser Thread beweist). Was mich dazu bewogen hat, sie zu kaufen? Vielleicht einfach reine Neugier, es war mal was Ungewöhnliches und es hat auch einigen Gesprächsstoff geboten.
Und ich hab schon jede Menge Angebote für weitere Seelen 8) (die ich selbstverständlich nicht wahrnehmen werde, sonst werd ich noch arm). :wink:
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Mic
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Beitrag von Mic »

Ich hab mal bei eBay geschaut und bin tatsächlich fündig geworden:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... egory=9574
Viel wurde aber bisher nicht geboten.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Vielleicht sollte ich mal den Eiffelturm bei Ebay verkaufen. Oder die Towerbridge? ;)
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Beitrag von Zurbuk »

Oder auch den Mars (der gehört doch noch keinem, oder...?)
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Rusty Nailbender
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Beitrag von Rusty Nailbender »

Manomann das ist wirklich ein schwieriges Thema, das einen wirklich zum Nachdenken anregt! Ich glaube schon an ein Leben nach dem Tod, habe aber dennoch wie denke ich sehr viele andere auch Angst vor dem Tod. Ich finde es auch ehrlich gesagt etwas unheimlich solche Berichte zu sehen, in denen Menschen behaupten mit Geistern gesprochen zu haben und ähnliches. Weiß auch nicht was ich davon halten soll...
Solche Typen, die ihre Seelen anbieten halte ich aber irgendwie eher für reine Spassmacher!
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Hans
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Beitrag von Hans »

Zurbuk hat geschrieben:Oder auch den Mars (der gehört doch noch keinem, oder...?)
Frag mal einen patriotischen Amerikaner. Ich bin mir sicher, er wird dir die Antwort geben können!
Ich finde es auch ehrlich gesagt etwas unheimlich solche Berichte zu sehen
Ich auch. Deswegen gucke ich auch gerne (das sehr billige) X-Factor. (Der Moderator hat doch mal in Star Trek mitgespielt?)
Gast

Beitrag von Gast »

Der Tod ist die Tür in die Unendlichkeit des Nichts. Man stirbt, die Zeit kollabiert, und es ist wie als ob niemals etwas existiert hätte. Hat es dann auch nicht mehr.
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max_power
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Beitrag von max_power »

Anonymous hat geschrieben:Der Tod ist die Tür in die Unendlichkeit des Nichts. Man stirbt, die Zeit kollabiert, und es ist wie als ob niemals etwas existiert hätte. Hat es dann auch nicht mehr.
So ist es – oder gerade eben nicht!
Wenn es nicht so ist, wie du sagst, dann ist etwas anderes nach dem Tod und darüber wird hier diskutiert. Wenn du aber Recht hast, dass ist nach dem Tod für jeden das, was er da erwartet. Das ist so aus dem einfachen Grund, dass dann ja nichts anderes sein kann, als man erwartet hat, eben weil nichts ist. Man hat sich das ganze Leben etwas für das Leben nach dem Tod gedacht und im Zweifelsfall sind nämlich diese Gedanken das Leben nach dem Tod.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

max_power hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Der Tod ist die Tür in die Unendlichkeit des Nichts. Man stirbt, die Zeit kollabiert, und es ist wie als ob niemals etwas existiert hätte. Hat es dann auch nicht mehr.
So ist es – oder gerade eben nicht!
Wenn es nicht so ist, wie du sagst, dann ist etwas anderes nach dem Tod und darüber wird hier diskutiert. Wenn du aber Recht hast, dass ist nach dem Tod für jeden das, was er da erwartet. Das ist so aus dem einfachen Grund, dass dann ja nichts anderes sein kann, als man erwartet hat, eben weil nichts ist. Man hat sich das ganze Leben etwas für das Leben nach dem Tod gedacht und im Zweifelsfall sind nämlich diese Gedanken das Leben nach dem Tod.
Ich schaudere, ich schaudere?

Aber sehr interessanter Aspekt Max!

Intuitiv brgreife ich was Du sagen willst (?!), aber kann da ein logischer Fehler drin stecken? :shock:
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Beitrag von max_power »

Gaybra Threepwood hat geschrieben:
max_power hat geschrieben:So ist es – oder gerade eben nicht!
Wenn es nicht so ist, wie du sagst, dann ist etwas anderes nach dem Tod und darüber wird hier diskutiert. Wenn du aber Recht hast, dann ist nach dem Tod für jeden das, was er da erwartet. Das ist so aus dem einfachen Grund, dass dann ja nichts anderes sein kann, als man erwartet hat, eben weil nichts ist. Man hat sich das ganze Leben etwas für das Leben nach dem Tod gedacht und im Zweifelsfall sind nämlich diese Gedanken das Leben nach dem Tod.
Ich schaudere, ich schaudere?

Aber sehr interessanter Aspekt Max!

Intuitiv brgreife ich was Du sagen willst (?!), aber kann da ein logischer Fehler drin stecken? :shock:
Hm, ich entdecke einen Schreibfehler, aber ich glaube, einen Logikfehler gibt's wirklich nicht… Ich weiß allerdings nicht, ob man so weit denken sollte.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Beitrag von Gast »

Gaybra Threepwood hat geschrieben:
max_power hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Der Tod ist die Tür in die Unendlichkeit des Nichts. Man stirbt, die Zeit kollabiert, und es ist wie als ob niemals etwas existiert hätte. Hat es dann auch nicht mehr.
So ist es – oder gerade eben nicht!
Wenn es nicht so ist, wie du sagst, dann ist etwas anderes nach dem Tod und darüber wird hier diskutiert. Wenn du aber Recht hast, dass ist nach dem Tod für jeden das, was er da erwartet. Das ist so aus dem einfachen Grund, dass dann ja nichts anderes sein kann, als man erwartet hat, eben weil nichts ist. Man hat sich das ganze Leben etwas für das Leben nach dem Tod gedacht und im Zweifelsfall sind nämlich diese Gedanken das Leben nach dem Tod.
Ich schaudere, ich schaudere?

Aber sehr interessanter Aspekt Max!

Intuitiv brgreife ich was Du sagen willst (?!), aber kann da ein logischer Fehler drin stecken? :shock:
Ich verstehe es nicht, es sei denn, man erwartet dass da nichts ist. Ich denke unabhängig davon sollte man sein Leben genießen und möglichst zahlreiche schöne Erfahrungen sammeln (was ich auch als Sinn des Lebens ansehe), einfach glücklich (mit seinem Leben) sein, das Beste daraus machen.
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Beitrag von max_power »

Anonymous hat geschrieben: Ich verstehe es nicht, es sei denn, man erwartet dass da nichts ist.
Gut. Nehmen wir an, nach dem Tod sei nichts, aber du denkst dein ganzes Leben lang, du triffst im Himmel deine Oma, deinen Hund, deine Katze, usw. wieder. Dann ist nach deinem Tod ja nichts und du auch nicht mehr, du kannst also nicht erfahren, dass nach dem Tod nichts ist, also ist nach deinem Tod für dich das, was du dir dein ganzes Leben gedacht hast, da du ja keine andere Erfahrung machen kannst. Jetzt verständlich? Ich weiß nicht, warum ich mir sowas denke und warum ich da hier auch noch ausbreite, aber jetzt habe ich es halt getan. Mir geht ein wenig das Gelaber, dass nach dem Tod ja eh nichts ist und dass es heutzutage anscheinend ultra-cool ist, zu behaupten, man sei Atheist, einfach ein wenig auf die Nerven. Um noch einen draufzusetzen: Für mich ist nicht entscheidend, woran man glaubt, sondern wie man handelt.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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