So, ich bin inzwischen durch.
Ich fand das Spiel am Ende sehr anstrengend, aber nicht unbedingt im negativen Sinne. Es gibt sehr viel Text und das Spiel fühlt sich ziemlich lang an (ich war jetzt über zwei Wochen ca. jeden zweiten Abend einige Stunden dabei). Leider war ich gerade am Schluss sehr müde, so dass ich bei fast jedem zweiten Satz eingeschlafen bin und so das Ende vermutlich nicht in allen Facetten mitbekommen habe.
Am Ende hinterlässt der Punkt der Entscheidungen (wie bei mir so oft) einen zwiegespaltenen Eindruck: Zum einen hatte ich wirklich das Gefühl, mit meinen Entscheidungen einen Unterschied gemacht zu haben (habe jedoch eher nicht das Gefühl, dass es am Gesamtspielverlauf viel geändert hätte, hätte ich andere Entscheidungen getroffen), zum anderen habe ich aber auch immer wieder Entscheidungen getroffen, die ich so nicht treffen wollte, weil ich mit ganz anderen Folgen gerechnet hatte. Vielleicht muss ich Spiele dieser Art wirklich aktiver spielen, in der Hinsicht, dass, wenn ich meinen Charakter als Tunichtgut charakterisiere, mich im Spiel auch stark in der Rolle verhalte. Generell hatte ich aber auch oft solche Momente, in denen ich gefühlt "gegen" das Spiel gespielt habe, also herausfinden wollte, was das Spiel von mir erwartet. Das hat auf der einen Seite Spaß gemacht, aber auf der anderen Seite etwas Atmosphäre genommen.
Aber um noch mal zum Anfang zu kommen; ein Punkt, der für mich genial war und der vermutlich durch das intensive (vielleicht ist intensiv der passende, positive Ersatz für anstrengend) Spielerlebnis zu Stande kommt, war, dass ich noch im Nachgang sehr über das Spiel nachgedacht habe und mir dann sogar eine Theorie gekommen ist, wer eigentlich für eine Tat verantwortlich gewesen war, eben weil sein Verhalten im Nachhinein nicht unbedingt verdächtig war, aber es logisch gepasst hätte, sich genau so zu verhalten.
Unter'm Strich schon ein Spiel, das sich für mich sehr unverbraucht anfühlt.