Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

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JPS
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von JPS »

Matt80 hat geschrieben: Wobei der Erfolg aber letztlich nichts mit der Länge zu tun hat, sondern weil die Umsetzung stimmt bzw. das Thema den Zahn der Zeit getroffen hat. 'Gone With The Wind' hat z.B. immer noch seine Qualität! Es gibt übrigens auch einige Beispiele, wo es nicht funktioniert hat, z.B. Cleopatra.

Das es einige überlange Filme gibt, die sehr gut bzw. erfolgreich sind, liegt wohl stark an folgender Situation: Jeder Meter Film im analogen Zeitalter hat ein Heidengeld gekostet! Da wollte jede Einstellung wohl überlegt sein :). Ein Produzent überlegt es sich schon deshalb dreimal, ob er ein Projekt tatsächlich finanzieren will und braucht gerade bei solch langen Filmen viel Überzeugung.
Sicherlich, jeder Film hat eine für ihn richtige Länge. Wobei Cleopatra mit einem gewöhnlichen Budget eigentlich kein Flop gewesen wäre. Nur war Cleopatra der Moment wo die damalige Marktstrategie der Studios vollkommen eskaliert ist. Einer der Hauptgründe warum der Film so ein aufgeblähtes Budget von (inflationsbereinigt) 330 Mio. $ hatte, war die damalige Fixierung auf Starpower. Die Länge dürfte nicht Problem gewesen sein, die war bei so einem Eventfilm fast schon obligatorisch, wobei der Film schon ein wenig an einem unausgewogenen Rythmus leidet, was teilweise sogar daran liegt, dass er gelürzt wurde und zwar von einem 6-Stunden-Zweiteiler zu einem je nach Fassung 3 bis 4 stündigen Einzelfilm, und zwar weil man befürchtet hat, dass die damalige Affäre zwischen den Hauptdarstellern Elizabeth Taylor und Richard Burton bis zum Erscheinen des zweiten Teils aufhören könnte und Burton kommt in der ersten Hälfte noch kaum vor, also wieder Starpower. Ich denke das Ergebnis kann man sich durchaus noch gut anschauen und ist sehenswert, wobei die Qualität doch stark schwankt.
Matt80 hat geschrieben: Dieser Aspekt ist durch die digitale Technik einfacher geworden, insofern haben sich die Kosten heute verschoben. Klar die Datenträger kosten auch was, aber das ist nichts im Vergleich zu 35mm Film :). Die Wahrscheinlichkeit, dass heute ein 3 Stunden Film Mist ist oder das Geld nicht einspielt, ist wohl auch deshalb deutlich gewachsen :).
Cleopatra war sogar in 70mm. Das gibt es heute fast garnicht mehr. Stattdessen gibt es 2k-Digital, dass allein in der Auflösung schon deutlich unter dem 35mm-Film (etwa so scharf wie 5k) liegt.
realchris
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von realchris »

sogar 6k bei 70mm. was die z.b. aus ben hur und lawrence mit der 4k masterung runter auf 2k blu geliefert haben, ist grandios.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von JPS »

realchris hat geschrieben:sogar 6k bei 70mm. was die z.b. aus ben hur und lawrence mit der 4k masterung runter auf 2k blu geliefert haben, ist grandios.
Hast du dieses Jahr "The Master" gesehen? Leider wurde der ja in Deutschland nicht regulär im Großformat gezeigt.
realchris
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von realchris »

The Master hab ich gesehen. Leider im Programmkinoformat. Für die guten Filme muss ich leider immer in die Minikinos gehen.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von JPS »

realchris hat geschrieben:The Master hab ich gesehen. Leider im Programmkinoformat. Für die guten Filme muss ich leider immer in die Minikinos gehen.
Ich muss alleine schon um ins Mainstreamkino zu gehem die Stadt verlassen und für ein Programmkino muss ich schon so 30-40 Kilometer weit, weshalb ich auch nicht oft ins Kino gehe. In der Hinsicht ist Deutschland echt nicht gut ausgebaut, aber Deutschland hat heutzutage eh keine große Kinokultur mehr.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von Paladin »

Shard of Truth hat geschrieben:Ich finde es halt ein bisschen schade, denn mir hat Heavy Rain auch sehr gut gefallen. Auch gegen Linearität habe ich nichts (immerhin sind die meisten Adventures linear), nur wenn man außer spielerisch konsequenzlosen Quick-Time-Event kein anderes Gameplay zu bieten hat und sich dann mit großer Entscheidungsvielfalt brüstet, sollte dann auch schon etwas dabei rauskommen. So komme ich mir irgendwie verarscht vor, wenn ich versuche Dinge in eine bestimmte Richtung zu lenken, am Ende aber weiterhin das gleiche Ergebniss präsentiert bekomme.
In Fahrenheit und Heavy Rain ging das doch wunderbar, vielleicht stößt mir das gerade deshalb so sauer auf.
Hast Du das Spiel schon durch, oder wie meinst Du das mit dem Ende? Sollte doch 23 Stück oder so geben, wenn ich jetzt nicht falsch liege, oder sind die nur ganz minimal anders? Das wäre echt schade.

Achja, bitte keine Spoiler, bin noch nicht dazu gekommen weiterzuspielen.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von k0SH »

wenn ich versuche Dinge in eine bestimmte Richtung zu lenken, am Ende aber weiterhin das gleiche Ergebniss präsentiert bekomme.
Hat hier etwas wer The Walking Dead gespielt? :wink:
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von stundenglas »

Mir gefällt es bisher sehr gut. Aber es ist auch genau das was ich erwartet habe. Ob ich es noch einmal für 60 Euro kaufen würde, glaube ich eher nicht, zumal ich nicht unbedingt eine solch aufwendige Grafik brauche. 30 bis 40 Euro ist es aber auf jeden Fall Wert.

Andererseits finde ich die 23 End-Sequenzen schon toll, ich mag so etwas und bisher kommt kein normales Point and Click Adventure an diese Vielfalt heran. Von daher ist das Beklagen über die Elemente bestimmt auf einem hohen Niveau.

Die Atmosphäre finde ich sehr gut. Auch wenn ich mir eher gewünscht hätte das die Thematik im Kalten Krieg spielt. Ein Vergleich mit TLOU ist ein wenig Unfair, denn Survival Horror ist immer Emotionaler. Nach dem zweiten Durchlauf von TLOU ist das Spiel sogar an meinem persönlichen Spiele-Highlight angekommen.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von realchris »

Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Wahrscheinlich ist die Geschichte bei beiden eher gleichwertig. Das tolle an TLOU ist aber, dass die tolle Geschichte mit Spielmechanik so verwoben ist, wie das bisher noch nie außerhalb des Adventures so gelungen (Grafik, Spiel und Story) ist. Es gab sicher gleich gute Geschichten, doch nie so schön im Spiel integriert. Deswegen ist für mich TLOU so stark und ein Meilenstein. Es makiert für mich den Punkt an dem Spiele endlich erzählen können.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von Abel »

realchris hat geschrieben:Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Wahrscheinlich ist die Geschichte bei beiden eher gleichwertig. Das tolle an TLOU ist aber, dass die tolle Geschichte mit Spielmechanik so verwoben ist, wie das bisher noch nie außerhalb des Adventures so gelungen (Grafik, Spiel und Story) ist. Es gab sicher gleich gute Geschichten, doch nie so schön im Spiel integriert. Deswegen ist für mich TLOU so stark und ein Meilenstein. Es makiert für mich den Punkt an dem Spiele endlich erzählen können.
Ich habe zugegebenermaßen nur ein LP gesehen, aber TLOU hat für mich schon ein wenig das typische Problem des Beseitigens von Gegnerwellen, wo man gerne "typisch Videospiel" sagt. Allerdings kaschiert es das ganze sehr gekonnt und bietet im Gameplay auch einiges an Variationen.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von Paladin »

realchris hat geschrieben:Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Wahrscheinlich ist die Geschichte bei beiden eher gleichwertig. Das tolle an TLOU ist aber, dass die tolle Geschichte mit Spielmechanik so verwoben ist, wie das bisher noch nie außerhalb des Adventures so gelungen (Grafik, Spiel und Story) ist. Es gab sicher gleich gute Geschichten, doch nie so schön im Spiel integriert. Deswegen ist für mich TLOU so stark und ein Meilenstein. Es makiert für mich den Punkt an dem Spiele endlich erzählen können.
Das konnten Heavenly Sword und Enslaved aber auch schon echt super und gerade ersteres ist ja nun auch schon etwas älter. TLoU ist ein starker Titel, der mir sehr viel Spaß gemacht hat und den ich auch in meinem persönlichen Ranking ganz weit oben ansetzen würde, aber unter Deinen Rahmenbedingungen gab es schon immer Titel, die das nach den technischen Maßstäben zu Ihrem Erscheinungsdatum geschafft haben.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von stundenglas »

Vorweg. Ein guter Film der für den Betrachter Funktioniert fesselt und ist spannend. Genau das ist dieses Spiel wie auch schon Heavy Rain. Es einfach nur als Lets Play zu betrachten finde ich schon fast schade schließlich bleibt dabei 2/3 des Spieles und der Wahrnehmung auf der Strecke. So ein Spiel gehört auf einen ziemlich großen Bildschirm in guter Auflösung. Denn die Grafik ist verglichen zu dem was die PS3 zu bieten hat ja ein besonderer Vorteil. Dem PC fehlen solche Titel noch komplett, also Meilensteine die auf die Optik optimiert sind und 150% der verwendeten Durchschnittsleistung bieten. Selbst Grafik-Demos für den PC tropfen für sich nur so dahin und haben noch weniger Spiel- oder Betrachtungswert als diese Filmspiele von Quanticdream.

B2S bietet Erzählerisch mehr Möglichkeiten als Heavy Rain, besonders was den Wiederspielwert betrifft. Daher denke ich das dieses Spiel genau darauf ausgelegt ist. Der Spieler überlegt wie und an welcher Stelle er die Geschichte beeinflussen kann, mit der Information die er aus dem ersten Durchspielen hatten. Was mir fehlt wäre eine Anzeige für die Gabellungen im Zeitstrahl. Mir liegt das Setting von B2S sehr. Gerne hätte ich noch ein wenig mehr Steven King - Horror im Spiel.

Gradlinige Schlauchlevel Spiele sind für Spieler eigentlich nur dann Perfekt und annehmbar wenn die Illusion zerstört wird das sie Existiert. Bei Enslaved hatte mich das sehr gestört. Bei den neuen Prince of Persia Teilen weniger und bei Heavy Rain oder Beyond Two Souls kaum. Was eventuell daran liegt das der Spieler sich in weniger Actionreichen Zwischenstationen frei umsehen und mit dem Umfeld interagieren und Dinge ansehen darf, genau wie in einem Adventure. Bei TLOU gab es diese Momente auch, bei Enslaved eher weniger oder ich erinnere mich nicht mehr daran.

Was mich hingegen sehr an B2S stört ist z.B. wenn in den Kämpfen verlangt wird das man in bestimmte Richtungen drückt. Lieber hätte ich einen Kampf wie bei diversen Musiktiteln oder und die Move-Steuerung verworfen, einem echten Kampf wie bei Stellungs-Shootern und Co. Dies an manchen Stellen zu integrieren hätte B2S nicht geschadet. So beschränkt sich hier der Kampf oft auf einer Suche für den Spieler nach Interaktionspunkten und in schnellen Situationen werden die auch noch vorgegeben.

Sehr oft scheitere ich an einer Stelle weil ich zu schnell die Richtungskombination gedrückt hatte oder weil ich eine Taste die bei meinem Controller Klemmt nicht schnell genug hintereinander drücken konnte. Das ärgert mich dann sehr und macht das ganze für mich zum Glücksspiel.

Das vorletzte Resident Evil hatte sich die blöden Quicktime-Events von HR bestimmt abgeschaut und dachte die Spieler stehen darauf. Das ist wieder der Punkt wo ich mir wünsche das man diese Dinge einfach abstellen kann.
realchris hat geschrieben:Deswegen ist für mich TLOU so stark und ein Meilenstein. Es markiert für mich den Punkt an dem Spiele endlich erzählen können.
Du meinst jetzt vielleicht das Gesamterlebnis? Eine Tiefe verstrickte Story die auf mehreren Ebenen stattfindet, ein Plot für die Welt, einen kleinen der zwischen den Menschen die zu Zombies waren stattfindet und noch mal eine persönliche Zwischen Ellie und Joel? Es wurde in den letzten 5 Jahren auf jeden Fall ein Meilenstein überschritten der die Auflösung und den Detailgrad dieser Geschichten widerspiegelt. Zumindest häufen sich die Spiele, die selbst dann interessant sind, wenn man das Spiel nicht gut kann, einfach um die Geschichte zu erleben.

Jetzt der Punkt den ich an dieser Entwicklung besonders schade finde:
Es gibt keine Spieler mehr die Leistung, Training, Durchhalte- oder Ausdauervermögen vom Spieler fordern. Dark Souls 2 war noch mal so ein Titel aber die anderen waren viel mehr Click2Go. Wir beklagen uns über schlechte Rätsel in Adventures auch nur wenn die Story nicht bedeutend genug war. Aber auch oft weil der Spieler nicht einschätzen kann was ihn erwartet und das ist eben der Punkt. Wer B2S nach Heavy Rain gespielt hat ist damit wahrscheinlich rundum glücklich. Wer ein Tomb Raider erwartet hat vielleicht nicht.

Ich wünsche mir in Zukunft das die Spieler einfach wählen können was sie von so einem Spiel wollen und zu Beginn einfach den Modus wählen oder sich im Spiel entsprechend verhalten.
Abel hat geschrieben:aber TLOU hat für mich schon ein wenig das typische Problem des Beseitigens von Gegnerwellen, wo man gerne "typisch Videospiel" sagt.
Genau das ist es eben nicht. Hier sind Vorurteile wie bei GTA5 und kommen nur von Beobachtern die selber nicht gespielt haben. Die Spiele lassen sich sehr wohl auf eine andere Art spielen. Wenn du dir ein Lets Play anschaust, das nicht zu deinem Type Spieler passt. Spoilerst du dir die Story und verpasst sehr viel von der Welt oder den Emotionen. Dein Kopfkino ist ein ganz anderes. Wenn du dich so sehr in ein Spiel hinein versetzt und dich darauf einlässt und so spielst als hast du nur ein Leben und danach fängst du wieder von vorne an. So habe ich zumindest sehr viel von diesem Spiel gehabt.

Sobald der Spieler das Spiel mechanisch betrachtet ist es vorbei mit einem Teil der Illusion. Hat aber vielleicht auch etwas von einem Rollenspiel. Gleich beim ersten mal wollte ich Ellie z.B. nicht der Situation aussetzen das sie Gefressen werden könnte. Andere beklagen sich darüber das sie so weit in den Raum läuft oder durch Zombies etc. eine Situation die bei mir vielleicht ein mal im kompletten Durchspielen vor kam.

Fazit: Alle die HR mochten und denen die Story/Setting ein wenig Zusagt können bedenkenlos zugreifen. Es ist definitiv kein Krimi.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von realchris »

Das konnten Heavenly Sword und Enslaved aber auch schon echt super und gerade ersteres ist ja nun auch schon etwas älter. TLoU ist ein starker Titel, der mir sehr viel Spaß gemacht hat und den ich auch in meinem persönlichen Ranking ganz weit oben ansetzen würde, aber unter Deinen Rahmenbedingungen gab es schon immer Titel, die das nach den technischen Maßstäben zu Ihrem Erscheinungsdatum geschafft haben.
Das war aber von der Optik und der Umsetzung auf einem Niveau, welches meinen Ansprüchen nicht genügt hat. Für mich ist TLOU tatsächlich qualitativ ein Quantensprung. Ich meine jede Ebene Spiel, Dramatik (Also das Drehbuch, die Inszenierung, die Grafik etc.) greifen hier so gut ineinander wie noch nie. Mir fällt da nur noch Lucasarts ein, die einfach all diese Punkte gleichzeitig beherrschten. Jedoch selbst die Geschichten von Lucasarts waren nicht auf dem Niveau wie TLOU. Heavy Rain hat etwas losgetreten. Es hat den Anspruch von Spielen mit Geschichte für die ganze Branche erhöht. Viele haben den Handschuh aufgenommen und ganz ordentliche Spiele, die ich übrigens im letzten Jahr alle nachgeholt habe, gemacht. Doch so rund, so gelungen, so gut mit dem Spiel verzahnt, habe ich, außer in wenigen Adventures, noch kein Spiel erlebt. Selbst GTA V, das ich auch nun mein Eigen nenne, ist da nicht so gut. Es ist gut, teilweise besser als GTY 4, aber von eingebetterter Dramaturgie nicht so toll wie dieses Spiel. Ich bin kein Freund von Zombies, aber das ist für mich eine Meisterleistung gewesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass TLOU mal so verklärt werden wird wie Monkey Island seinerzeit. Ich denke es wird ein Klassiker. Und man muss eben sagen, dass ohne Heavy Rain das so schnell sicher nicht entstanden währe. Und wie der Gigatest (den ich ausnahmsweise recht gelungen finde) schon sagt: BTS ist ein Rückschritt bzw. macht im Grunde das, was Heavy Rain schon getan hat, eine große Geschichte erzählen. Ich hab es noch nicht und deswegen vertrau ich mal auf den Tester, dass die Geschichte ebenso gut ist wie von TLOU. Dem will ich gar nicht widersprechen. Doch die Verzahnung von Spiel und Geschichte ist hier mangels Spiel einfach ein Manko. Heavy Rain war wichtig, weil es einen Teilaspekt gut konnte; Erzählen. Es war aber nicht wirklich ein Spiel, eher das, worin ich die Zukunft des Films oder eine neue Sorte Film sehe. Möglicherweise gibt es mal interaktive Kinos, wo die Zuschauer unterm Sitz abstimmen können, wie es weiter geht etc. Wer weiß das schon? TLOU ist das erste Spiel, das den Federhandschuh von Heavy Rain aufnehmen und dabei auch noch zurückschlagen konnte. Und BTS ist da keine besonders schlagkräftige Antwort. Es wird gut sein, aber eben nicht der Klassiker, der Heavy Rain und eben TLOU sind und ich wette, lange bleiben.
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von stundenglas »

Also.. B2S ist schon etwas mehr Spiel als HR. Da der Spieler Aiden kontrollieren kann. Es ist etwas mehr als ein Interaktiver Film weil es dem Spieler überlassen wird wann er Aiden spielt und wann nicht. Das Aiden ein Eigenleben hat und die ganze Zeit da ist wird leider etwas zerstört. Zumal der Eindruck entsteht Jodie kann nur durch seine Augen schauen wenn sie Meditiert. Aber genau das macht leider vieles Kaputt. Schöner und interessanter wäre ein permanentes Sichtbares Eigenleben der jeweiligen Charaktere gewesen. Auch wenn sich wie in HR mehrere Personen/Protagonisten spielen lassen. Bisher hatte ich immer nur mit Jodie und Aiden zu tun, aber vielleicht kommt das noch.

B2S erweitert HR um die Möglichkeit physikalisch tiefer in die Welt einzugreifen. Einen Schuhkarton herunter zu Werfen mit persönlichen Gegenständen die Jodie dann finden kann.

GTA5 hat mich bezüglich der Erdzählweise/Geschichte auch enttäuscht. Da finde ich das sogar sehr schwach aber es ist dennoch mehr als die ganzen Vorteile der Kritiker. Gerade das es nur 3 Planungsmissionen gibt und letztlich Egal ist wann der Spieler welche Figur bei GTA5 spielt enttäuscht sehr. Nach anfänglicher Euphorie bekommt GTA5 von mir sogar nur 75%. Es ist einfach ein Open World Titel mit schöner Grafik. Der Western-Teil war da noch besser.

Wie fandest du Tomb Raider 2013 realchris?
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Re: Beyond: Two Souls (von den Heavy Rain-Machern)

Beitrag von realchris »

War mir ehrlich gesagt von der Handlung zu platt. So auf Riddick Niveau, wenn ich es auf Filme beziehe, während TLOU schon ein guter Indiefilm sein könnte.
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