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L*ci*s mordet ab November scheinbar nur noch in Österreich

  • 27.10.2012   |  
  • 07:54   |  
  • Von Sebastian 'basti007' Grünwald    
Wie bereits vor einiger Zeit bekannt geworden, hat die USK eine Altersfreigabe für das kommende Adventure L*ci*s verweigert. Dieser Vorgang ist für ein Adventure ungewöhnlich, denn selbst indizierte Titel wie die ungeschnittene Fassung von Phantasmagoria 2 haben von der USK bislang mindestens eine Altersfreigabe ab 18 erhalten.

L*ci*s hat die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle nun aber jegliches Altersfreigabe-Siegel verweigert. Für den deutschen Distributor Koch Media stellt das insofern ein Problem dar, da er als Mitglied des Branchenverbandes BIU keine Spiele veröffentlichen darf, die kein Siegel der USK tragen. Zudem erhöht sich bei einem Spiel ohne jegliche Altersfreigabe das Risiko auf eine Indizierung durch die BPjM. Laut der Webseite Gamepad.de habe die Bundesprüfstelle diese Wahrscheinlichkeit bereits bestätigt. Zunächst müsste hierfür aber ein Antrag bei der BPjM eingereicht werden.

Vorläufig war nicht völlig klar, ob und über welche Wege Koch Media das Produkt dennoch im deutschsprachigen Raum vermarkten möchte. Durch eine Aktualisierung des Datenbestands beim Händler Amazon.de ist nun auch hier etwas Licht ins Dunkel gekommen: Dort wird das Spiel nun nur noch unter dem Vermerk "AT PEGI" geführt, der eine Veröffentlichung in Österreich kennzeichnet. Somit erscheint die deutsche Version von L*ci*s über Koch Media ausschließlich in Österreich, höchstwahrscheinlich also auch über die österreichische Tochter von Koch Media. Im Gegensatz zu Deutschland kennt Österreich bei Spielen keine strafrechtliche Verfolgung wegen Verstoßes gegen das Verbreitungsverbot für gewaltverherrlichende Medien und bietet dem Distributor insofern Rechtssicherheit. Ähnliche Schritte wurden bereits bei Titeln wie Dead Island vorgenommen. Zudem hat der Titel von der Pan-European Game Information (PEGI), die in Deutschland aber nicht verbindlich ist, eine Freigabe ab 18 erhalten.

Eine Vorbestellung bei Amazon.de ist somit weiterhin möglich. Die Veröffentlichung selbst hat sich, womöglich auch durch die rechtliche Unsicherheit, auf den 8. November verschoben. Wer sich für das Spiel interessiert, sollte trotzdem nicht zu lange warten: Spiele ohne USK-Siegel dürfen im Online-Handel zwar weiterhin auch in Deutschland frei verkauft werden. Wird der Titel aber indiziert, darf ihn Amazon nicht mehr im offenen Datenbestand bewerben. Ein Kauf ist dann nur noch "unter der Ladentheke" möglich. Einschränkungen können dann übrigens auch kurzfristig für Adventure-Treff.de gelten, da wir in dem Fall Testberichte oder werberelevante Verweise aus jugendschutzrechtlicher Sicht wieder entfernen müssten.

Update: L*ci*s ist mittlerweile tatsächlich indiziert. Wir haben den Kauflink bei Amazon.de entfernt.

Kommentare

53

Benutzer-Kommentare

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axelkothe
  • 27.10.12    
  • 12:25   

Der Unterschied zu Phantasmagoria ist der Zeitpunkt des USK-Tests. Seit 2004 darf die USK einem indizierungsgefährdeten Titel keine Freigabe mehr geben. Hätte es diese Regelung damals schon gegeben, hätte man Phantasmagoria auch damals schon die Freigabe verwehrt.

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Ninas Ex
  • 27.10.12    
  • 11:32   

Ich habe Phantasmagoria nicht gespielt und kenne auch die Begründung der USK nicht, aber könnte der Unterschied nicht darin bestehen, dass bei Phantasmagoria die Gewalt dem Spieler nur widerfährt, während das Spielprinzip von Lucius zu sein scheint, dass der Spieler selbst Gewalt anwendet? Im ersten Fall ist der Spieler Opfer von Gewalt, im zweiten Fall Täter?

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Nomad
  • 27.10.12    
  • 11:17   

Eine gerechtfertigte Entscheidung der USK. Schließlich liest man nach Amokläufen oft genug von Tätern, die in ihrer Freizeit Gewaltadventures gespielt haben, um so für ihre Schandtaten zu üben.

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