Vorschau

von  Hans Pieper
22.08.2012
Lilly looking through
Ursprünglich als Kickstarter-Projekt begonnen, zog der Titel Lilly Looking Through überraschend schnell viel Aufmerksamkeit auf sich. Zur diesjährigen gamescom wurde außerdem bekannt, dass Publisher Headup Games eine deutsche Box-Version mit zahlreichen tollen Extras beisteuern wird. Bei einem Treffen mit den Entwicklern von Geeta Games gab es zusätzliche Szenen zur bereits veröffentlichten Demoversion zu sehen, sodass wir uns an eine erste Vorschau wagen konnten.

Süß, aber nicht infantil

Zugegeben, das Erste, was uns bei der Präsentation entfuhr, war ein "Ooooh" mit leuchtenden Augen. Lilly und ihre Welt sind einfach süß und schön anzuschauen. Das liegt nicht zuletzt an den tollen, vollständig handgezeichneten Animationen, welche die Entwickler in mühsamer Kleinarbeit entwerfen. Und auch wenn das Spiel bei einem ersten, schnellen Blick von einigen Betrachtern als Kinderkram abgetan werden könnte, bietet die Story durchaus einige Elemente, die besonders Erwachsene zum Nachdenken bringen dürften. Lillys unbedarfte Suche nach ihrem Bruder in einer post-industriellen Welt, in der die Menschen sämtliche technischen Geräte ausgebeutet haben, um zu überleben, bietet im Verlauf des Spiels viel Tiefgang. Wer in einfachen Schubladen denkt, wird hier ein tolles Spiel verpassen.Eine rote Flagge entführt Lillys Bruder und stürzt die <br>beiden in ein ereignisreiches Abenteuer

Das Spieler-Tochter-Verhältnis

Die Steuerung von Lilly Looking Through hat eine markante Besonderheit: Im Gegensatz zu den meisten anderen 3rd-Person-Adventures wird hier nicht direkt der Hauptcharakter gesteuert, sondern vielmehr seine Umgebung beeinflusst. Zwar gibt man Lilly auch Anweisungen, zum Beispiel an einem Hebel zu ziehen oder zu einem bestimmten Punkt zu laufen, andererseits entfernt man für sie aber auch Gestrüpp oder zündet Fackeln an. Das vermittelt dem Spieler schnell das Gefühl, für die kleine Lilly verantwortlich zu sein und stärkt die Bindung zu dem schnuffigen Hauptcharakter. Ebenfalls etwas Besonderes ist die Möglichkeit, mithilfe von Lillys Brille zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin- und herzuschalten. Das soll in späteren Kapiteln noch komplexere Rätsel ermöglichen. In der Präsentation zeigten uns die Entwickler von Geeta Games eine Szene, in der Lilly mithilfe der Brille eine Brücke in der Vergangenheit überqueren kann, die in der Gegenwart zerbröckelt ist.Auf ihrem Weg ist Lilly desöfteren<br>auf die Hilfe des Spielers angewiesen

Ausblick

Lilly überzeugte uns in Rekordzeit. Wunderschöne Grafiken, clevere Rätselelemente und ein fantastischer Soundtrack machen bereits jetzt große Vorfreude auf das Spiel. Wenn der Schwierigkeitsgrad der Rätsel im finalen Spiel noch etwas anzieht, steht einem sofortigen modernen Klassiker nichts im Wege. Daumen hoch!



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Sieht gut aus