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Test

von  seven
30.07.2004
(T)Raumschiff Surprise: Periode 1
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Die Unsicherheit war groß, als Take 2 vor wenigen Wochen das Adventure (T)Raumschiff Surprise: Periode 1 ankündigte. Während sich die Bully-Fans, aufgrund erster Bilder und Infos, leicht optimistisch zeigten befürchteten die Anderen das übliche Lizenzspiel, das den Leuten nach dem Kinobesuch auch noch die letzten Kröten aus der Tasche zieht.

Mittlerweile liegt der 22. Juli 2004 hinter uns, (T)Raumschiff Surprise: Periode 1 ist äußerst erfolgreich in den deutschen Kinos angelaufen und die Adventuregemeinde kann endlich einen Blick auf ein erstaunlich normales Spiel werfen.

Computerlogbuch Nummer 1

Das Spiel beginnt in einer nicht ganz fernen Zukunft, im Jahr 2304. Das Raumschiff Surprise hält sich gerade am Arsch der Welt auf. Die Crew befindet sich mitten in den Urlaubsvorbereitungen als ein Fax der Erdregierung eintrifft. Der Mars macht mobil, der unfassbar böse Regulator Rogul möchte mit Hilfe seines noch böseren Adlatus Jens Maul die Erde von den Erdlingen befreien und mit echten Marsianern bevölkern. Davon ist die Erdregierung allerdings weniger begeistert. Da die Erdstreitkräfte so gut wie geschlagen sind ist guter Rat teuer. Doch in dieser schweren Stunde erinnert man sich an die Crew der Surprise. Vor Jahren auf eine sinnlose Mission geschickt und mittlerweile total vom Kurs abgekommen erreicht diese der Hilferuf der Erde. Der Befehl ist ganz einfach: Kommen Sie zurück zur Erde, reisen sie ins Jahr 2004 und zerstören Sie die UFO-Technologie, die eine spätere Kolonalisierung des Mars ermöglicht.

Das Abenteuer beginnt

Der Spieler übernimmt nach einem kurzen Intro die Kontrolle über einen der drei Hauptdarsteller: Captain Kork, Mister Spuck oder Schrotty. Anfangs befindet man sich noch auf der guten alten Surprise. Später folgen die Erdzentrale, das Mittelalter, der Wilde Westen und Area 51 im Jahr 2004.

Kaum an Bord gibts schon den ersten Befehl: Der Captain möchte auch dieses Jahr wieder gut bei der Wahl zur Miss Waikiki abschneiden. Deshalb heißt es antreten zum Tanzunterricht. Vorher allerdings noch schnell umziehen. In der Kabine von Mister Spuck dann das erste Problem: Die Fruchtkette ist kaputt, ohne die ein Auftritt völlig unmöglich ist. Also zieht man los um auf der Surpirse geeignetes Flickzeug zu finden. Leichter gesagt als getan, denn die netten Kollegen wollen für jede erbrachte Leistung sofort eine Gegenleistung haben. Der Spieler kommt sich schon nach wenigen Minuten wie in einem Lehrfilm für Tauschwirtschaft vor.

Rätsel

Die Rätsel im Spiel wenden sich ganz klar an Einsteiger. In der ersten Hälfte ist man meistens damit beschäftigt, Tauschhandel zu betreiben. Der Ablauf ist immer der Gleiche: Wir benötigen einen Gegenstand von Person A. Person A gibt uns den Gegenstand aber nur für einen andere Sache. Diese andere Sache können wir nur bekommen, nachdem wir bei Person B nachgefragt haben und daraufhin einen Auftrag von Person D an Person C erhalten. Zum Dank bekommen wir von Person C ein Geschenk, das wir bei Person E eintauschen. Mit der eingetauschten Ware gehts dann zurück zu Person A und endlich gibts die fällige Belohnnung.

Kombinationsrätsel sind bei (T)Raumschiff Surprise zwar seltener, aber denoch ausreichend vorhanden. Beim Rundgang durch die meistens ziemlich kleinen Locations sammeln wir alles ein, was uns in die Quere kommt. Insgesamt kann man das Rätseldesign schon als gelungen bezeichnen. Bis auf ein bis zwei nervige Pixelhunts bekommt man aber ordentliche, allerdings auch relativ einfache Rätselkost.

Grafik

Die Grafik bei (T)Raumschiff Surpirse ist zwar kein Highlight, aber dennoch relativ schön. Die Locations wurden recht detailliert nachgebaut. In den 6 Kapiteln kommt man ganz schön rum und das Auge muss sich nicht langweilen. Von der futuristischen Surprise, über das dunkle Mittelalter hin zu den staubigen Wüsten, Abwechslung ist Trumpf. Von der technischen Seite kommt die Grafik natürlich nicht an aktuelle Referenz-Produkte wie Syberia 2 oder The Westermer ran, macht aber einen ganz ordentlichen Eindruck. Als einzig störend muss man die Animationen der Spielfiguren nennen. In sehr wenigen Animationsstufen bewegen sich die Charaktere furchtbar steif über den Bildschirm. Der Versuch, die Bewegungen der Crew als witzig tuntig darzustellen, geht eher nach hinten los.

Sound

Auch bei Sound und Musik besitzt das Spiel eine dunkle und eine helle Seite. Der wahrscheinlich größte Pluspunkt des Spiels sind die Originalstimmen von Bully, Christian Tramitz und Rick Kavanian. Die drei entfachen ein kleines Witzfeuerwerk wenn sie an der Reihe sind. Aber auch die anderen Synchronsprecher verstehen ihr Handwerk sehr gut. Einzig störend ist, dass z.B. Anja Kling oder Til Schweiger sich nicht selbst sprechen. Wenn man den Film kennt etwas nervig, ansonsten lassen aber auch die Ersatzsprecher keine Wünsche offen.

Die Musik ist dagegen eher schlecht. Immer das gleiche Gedudel und kaum Abwechslung. Schade, aber (T)Raumschiff Surprise ist eh kein Spiel, das von seiner musikalischen Atmosphäre lebt.

Steuerung

Die Steuerung könnte einfacher nicht sein. Mit einem Rechtsklick untersucht man Dinge, mit einem Linksklick kann man Gegenstände benutzen. Dieses System hat schon in Spielen wie Beneath a Steel Sky gut geklappt und stellt niemanden vor zu große Herausforderungen. In den 4 Minispielen kommen dann noch die Pfeiltasten hinzu, beim Taxi-Shooter muss man sogar noch die Leer- und B-Taste bemühen. Insgesamt aber kein Problem für Menschen mit normaler Motorik.

Fazit

(T)Raumschiff Surprise: Periode 1 ist ein überraschend gutes Adventure geworden. Es macht einfach Spaß, mit den schrägen Figuren die ganzen Locations zu besuchen und über den Bully-Humor zu lachen. Natürlich ist die Spielzeit von 4-6 Stunden keine Offenbarung, fällt aber bei einem Preis von unter 25 Euro nicht negativ auf. Auch wenn die Rätsel ein wenig einfach sind und die Grafik nicht wirklich begeistern kann, sollte man mal einen Blick riskieren. Einzige Voraussetzung: Man kann über Bully lachen. Wer hingegen Bullyparade und (T)Raumschiff Surprise nicht witzig findet, sollte die Finger vom Spiel lassen.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Sternzeit 04.07.30, es ist etwas unglaubliches passiert: Ich habe ein gutes Lizenzspiel gespielt. Die Entwickler von Phenomedia haben es wirklich geschafft ein nettes kleines Adventure für zwischendurch zu entwickeln. Eine perfekte Ergänzung zum Film mit dem ich eine Menge Spaß hatte.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • Hauptdarsteller sprechen sich selbst
  • Bully-Humor
  • abgedrehte Story
  • kurze Spielzeit
  • schlechte Animationen