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Test

von  Michael Stein
13.09.2016
Paul Pixel
Getestet auf iPad, Sprache Deutsch

Die Außerirdischen kommen

Als Paul Pixel sein Haus verlässt, wird er mit einer unangenehmen Tatsache konfrontiert. Eine Zombie-Apokalypse ist ausgebrochen. Also macht er seinen Hippie-Bus fertig, räumt alle Hindernisse aus dem Weg und sucht erst einmal das Weite. Kurz darauf wird ihm klar, dass es an ihm liegt, ein Gegenmittel zu besorgen und damit die Welt zu retten. Das ist aber nicht so einfach, wie es klingt.

Zurück in die Achtziger

Optik und Sound des Spiels erinnern sofort an die Ära der Heimcomputer. Die grob gepixelte Klötzchengrafik und die Musik, die direkt vom Soundchip des Commodore 64 stammen könnte, vermitteln ein schönes Retro-Feeling. Auch die Soundeffekte bringen schöne Erinnerungen zurück. Die Hintergründe sind liebevoll gepixelt und für die Auflösung recht detalliert. Der Sidescroller erinnert daher stark an die frühen LucasArts-Titel. Die Animationen der Spielfiguren gleichen dabei eher denen der frühen animierten Sierra-Adventures, zum Beispiel den ersten drei King's-Quest-Teilen oder Space Quest. Die Mischung weiß gut zu gefallen, zumal der Stil konsequent durchgezogen wird.

Es gibt schon seltsame Behörden

Touch ist besser

Die Touch-Steuerung auf dem iPad geht im Gegensatz zur etwas umständlichen Bedienung mit dem Apple-TV-Controller gut von der Hand. Einziges Manko: Das Inventar ist manchmal im Weg. Tippt der Spieler auf das Hand-Symbol in der unteren rechten Ecke, klappt das Inventar aus. Wird ein Gegenstand angetippt, hält Paul diesen in der Hand und kann ihn in der Umgebung benutzen. Um ihn wieder wegzulegen, muss das Handsymbol nochmals angetippt werden. Damit hat Paul zwar die Hände frei, das Inventar ist aber wieder offen und muss erst wieder geschlossen werden. Das ist etwas irritierend. Übrigens können im Spiel keine Gegenstände miteinander kombiniert werden. Auch füllt sich das Inventar nie so weit, dass es unübersichtlich wird. Somit bleiben die Kombinationsmöglichkeiten übersichtlich und Rätsel können im Zweifelsfall schnell durch Ausprobieren gelöst werden.

Nicht zu ernst nehmen

Die Story von Paul Pixel ist ziemlich absurd, genau wie die Rätsel. Doch auch hier wird das Konzept gnadenlos durchgezogen. Dem Adventure-Kenner dürfte die ein oder andere Anspielung auf das Genre sicher nicht entgehen. Lucas-Arts-Titel kommen dabei wie erwartet ebenfalls nicht zu kurz.. Der Humor mag nicht jedermanns Sache sein, aber einige Rätsel und Dialoge sind so abstrus, dass sie schon wieder gut sind. Zumindest merkt man dem Spiel an, dass die Entwickler ihren Plot selbst nicht so ernst sehen. Auf jeden Fall bietet das Spiel ein runde Geschichte, die ordentlich abgeschlossen wird. Auch das ist ja nicht immer selbstverständlich.

Die Rätsel fordern nur selten

Fazit

Paul Pixel ist eine Hommage an die Homecomputer-Zeit der Achtziger Jahre. Aus dieser Sichtweise heraus ist es ein schön gemachtes Spiel. Inhaltlich wäre, vor allem was die Dialoge angeht, sicher mehr gegangen. Auch die Rätsel könnten etwas kniffliger sein. Trotzdem macht das Spiel Spaß, vor allem weil der Spielfluss stimmt. Etwas mehr als zwei Stunden lang kann das Spiel gut unterhalten, bevor der Abspann zu sehen ist.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Ich mag das Spiel, bin mir aber darüber im Klaren, dass das nicht auf jeden zutrifft. Vielleicht muss man die Homecomputerzeit erlebt oder sich zumindest mit den Anfängen der Grafikadventures befasst haben. Paul Pixel passt zumindest super auf mobile Plattformen, denn es ist ein Spiel, das man schön unterwegs spielen kann, ohne die Ruhe haben zu müssen, die man braucht, um knifflige Kopfnüsse zu lösen.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • Schöne Pixel-Optik
  • Nette Retro-Sounds
  • Guter Spielfluss
  • Rätsel relativ einfach
  • Recht kurz