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Test

von  Janina Brünner
11.12.2018
OnXsventure
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Passend zu unserem Winter-Special haben wir uns für euch ein weiteres kostenloses Spiel angesehen. Der Entwickler Pan Sartre veröffentlichte im Juli 2016 das Comedy-Adventure Onksventure, welches als eine Hommage an deutsche Let's Player gesehen werden kann. Überraschend folgte im Dezember 2016 eine weihnachtliche Fortsetzung, welche zeitlich vor den Ereignissen des ersten Teils spielt und unter anderem erläutert, wie Onk zu seinem mittlerweile nadellosen Tannenbaum kam. Vorwissen wird dabei nicht benötigt. Ob sich ein Blick in OnXsventure lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Ohne passende Kleidung geht nichts

Die Erzählung eines Weihnachtsmärchens

Zusammen mit seinen Freunden SgtRums und Carazar begibt sich Onk an einem winterlichen Abend zu einem Waisenhaus. Hier möchte er den Kindern in einer edlen Mission der Nächstenliebe ein sauberes und geordnetes Umfeld bescheren. Das Ganze geht natürlich nur in angemessener Kleidung. Daher ziehen sich die drei zunächst entsprechend an, bevor SgtRums und Carazar draußen Schmiere stehen (oder sich die Zeit mit dem Bauen eines Schneemann vertreiben) und Onk einen Weg in das Haus sucht. Während seiner Mission trifft er auf interessante Charaktere. Außerdem kommt er zu seinem Weihnachtsbaum sowie dem seltenen Gabe-Newell-Bonbon-Spender und muss diverse Hindernisse meistern.

Netter Zeitvertreib

Humor?

Ob die drei Let's Player, die in Form der Hauptfiguren dargestellt werden, über jede Idee des Entwicklers lachen, ist fraglich. Vor allen Dingen Gronkh wird als Hauptfigur von Onk durch den Kakao gezogen. Dies war allerdings bereits im ersten Teil der Fall, den nahm Gronkh noch mit Humor und erstellte sogar ein Let's Play dazu. Einige Anspielungen auf Daedalic-Werke (Stichwort: Luftpolsterfolie) lassen sich ebenfalls finden. Insgesamt sind die Witze in OnXsventure speziell und überschreiten für den einen oder anderen Spieler Grenzen. Das fängt bereits bei der fragwürdigen Geschichte an, die allerdings ein moralisch akzeptables Ende nimmt. Wem der erste Teil gefallen hat, der macht auch hier nichts verkehrt.

Wer entdeckt die Anspielungen?

Wer sucht, der findet (irgendwann)

Der Entwickler gibt als Spielzeit eine Stunde an. Dies deckt sich mit dem Vorgänger, allerdings sollen die Rätsel etwas kniffliger sein. In gewohnter Point-and-Click-Manier wird Onk durch die wenigen Kulissen bewegt. Mit der rechten Maustaste darf sich der Spieler Hintergrundinformationen holen, mit der linken Maustaste werden Gegenstände benutzt oder eingesammelt. Das Mausrad dient zum Öffnen des Inventars, eine Bedienung über die Tastatur ist ebenfalls möglich. Tatsächlich kann es im Laufe des Spiels zu dem einen oder anderen Hänger kommen. Dies liegt nicht daran, dass die Lösungen bisweilen recht abstrus sind, denn das war bereits im ersten Teil der Fall. Da die Anzahl der Schauplätze gering ist, sind die Möglichkeiten sowieso begrenzt. Vielmehr gibt es einige Momente, in denen vom Spieler Pixelhunting gefordert ist, denn eine Hotspotanzeige ist nicht vorhanden. Dies zieht die Spielzeit unnötig in die Länge. In einem Fall hilft nicht einmal das genaue Absuchen des Hintergrundes mit der Maus. Ein weiteres Rätsel leidet unter der ungenauen Steuerung. Hier lohnt es sich, zu speichern, was übrigens jederzeit möglich ist. Dennoch gibt es wieder einige witzige und originelle Ideen, wobei eine davon durch einen Bug verpasst werden kann.

Die detailreichen Hintergründe bieten wenige Hotspots

Nur in deutscher Version

Bisher gibt es OnXsventure nur in einer deutschen Fassung. Diese besteht lediglich aus Untertiteln, eine Sprachausgabe ist dagegen nicht vorhanden. Da sich die Texte insgesamt in Grenzen halten und es kaum Gespräche gibt, ist das nicht weiter schlimm. Wobei eine Sprachausgabe mit den entsprechenden Let's Playern natürlich gut gepasst hätte. Auch mit Musik ist Pan Sartre diesmal sparsamer umgegangen. Wenn sie zum Einsatz kommt, unterstreicht sie das weihnachtliche Thema. Auch Soundeffekte werden an den richtigen Stellen verwendet.

Hübsch in 2D

Grafisch erscheint das Spiel in einer hübschen 2D-Optik, die bisweilen an die Daedalic-Spiele erinnert. Einige Hintergründe sind aufwendig gezeichnet und bieten nette Details, welche allerdings nur selten näher betrachtet werden können. Bei den Animationen sollte nicht zu viel erwartet werden. Gestik und Mimik kommen sparsam zum Einsatz, Lippensynchronität ist nicht vorhanden und manche Bewegungen werden gar nicht dargestellt.

Fazit: Ein Weihnachtsmärchen?

Mit OnXsventure hat der Entwickler Pan Sartre ein ingesamt gelungenes Comedy-Adventure veröffentlicht, welches Fans des ersten Teils auf jeden Fall ansprechen sollte. Der Humor sowie die Ausgangsgeschichte wird aber nicht jedem Spieler gefallen. Die hübsche Grafik ist jedenfalls gelungen und das Rätseldesign bietet zwar einige Negativbeispiele, aber ebenso nette Ideen. Bei Unsicherheit einfach mal einen Blick hineinwerfen, immerhin ist das Spiel kostenlos.

Galerie

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

OnXsventure hinterlässt bei mir gemischte Gefühle, obwohl es sich keinesfalls um ein schlechtes Spiel handelt. Der Humor sowie die Geschichte funktionieren für mich aber nur teilweise. Einige Rätsel haben mich regelrecht genervt, andere fand ich dagegen gut und die hübsche Grafik wiegt auch nochmal einiges auf.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • kostenlos
  • hübsche Grafik
  • einige nette Rätselideen
  • Humor (wenn man ihn mag)
  • Pixelhunting
  • Steuerung manchmal ungenau
  • Humor (wenn man ihn nicht mag)