KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

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Sternchen
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 11.04.2025, 22:57
Fazit: jede Idee kommt von außen.


Stimmt nicht, ich hatte schon genug Inspiration für Zeichnungen, die aus meinen inneren kamen, und ich denke, ich war da sicher nicht die einzige Künstlerin. wobei ich mich bei meinem schlechten Zeichentalent, auch kaum Künstlerin nennen kann.
Es gibt wohl genug Künstler, die andere kopieren, aber das kann man nicht verallgemeinern, und dieses kopieren als Rechtfertigung für Ai zu nehmen finde ich nicht richtig.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Kikimora
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Kikimora »

Ich finde es immer drollig, wenn Teilnehmer in solchen Diskussionen Formulierungen wie „Ihr missversteht“ verwenden. Eigentlich haben sie selbst missverstanden, was geschrieben wurde, aber anstatt nachzufragen, wie es gemeint war, wird gleich erstmal dem Gegenüber ein Missverständnis unterstellt.

Dabei hat der Teilnehmer selbst missverstanden, wer hier überhaupt mit „Verwendung“ gemeint war, und was genau mit dem Begriff „Verwendung“ gemeint war.

Da nicht nachgefragt wurde, werde ich das auch nicht erklären. Im Gegensatz zu anderen möchte ich hier niemanden ungefragt belehren.
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mudge
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von mudge »

Uncoolman hat geschrieben: 11.04.2025, 04:17 Die Spielemacher, die bloß eine Sprache, nämlich Englisch einbauen, scheinen eine Sprachausgabe ja für wichtig zu halten. Allen anderen Sprachen gestehen sie nur Untertitel zu. Da aber die Synchro offenbar so wichtig ist, dass sie den Betrag X dafür ausgeben wollen, aber eben nur für ihre Sprache, darf man sich fragen, ob diese Bevorzugung nicht gleichzeitig bedeutet, dass die Sprachausgabe eigentlich überflüssig ist, weil das Spiel auch ohne diese funktioniert?

Das braucht einen Moment... ;)
Im Umkehrschluss bist Du in Deiner eigenen (oder Dir angenehmeren) Sprache allerdings doch auch nicht zufrieden,
wenn es aus Deinen obigen Anführungen heraus dann *keine* Sprachausgabe gibt? :-s
(natürlich ziehen Muttersprachler eine textliche Darstellung als auch Vertonung in der eigenen Sprache vor. Ist das nicht immer so!? :roll: )

Ein Highlight (!) hier, welches ich nicht vergessen werde, war die gemeinsame (!) Übersetzung eines polnischen Adventures mit einer Buchstabenbegrenzung. Wow, war das gut (und: tat das gut! Hat Spaß gemacht, gemeinsam!) - im Kopf ist der Titel gerade fast weg,
ich tipp es mal so, wie es klingt: Kajko und Kokoscz (bestimmt falsch, doch gefühlt nah (genug für eigene Recherche) dran.
Bin jetzt zu müde.

Wenn ich mal ein eigenes Adventure durchziehe, Ideen sind da, dann werde ich Sprecherinnen und Sprecher dafür interessieren wie begeistern ;
und eben keine KI nutzen.
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Uncoolman
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Wenn Spielemacher eben von anderen verlangen, das Spiel nur mit Untertitel zu spielen, sollte es mit Untertitel spielbar sein. Daraus folgt, dass die EINE Sprachausgabe bloß nur ein Luxus für die Auserwählten ist und wegfallen könnte. Klar, man könnte überlegen, ob die Emotionsdarstellung als solche auch wirkt, selbst wenn die Sprache nicht verstanden wird, - aber als Informationsträger ist sie nicht zu gebrauchen.
In „Obduktion“ war es scheinbar so, dass das Spiel alleine mit Untertitel nicht lösbar war und man eben Englischunterschiede hätte heraushören müssen, was im höchsten Maße unfair ist.
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mudge
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von mudge »

Mit einer "Obduktion"-Erfahrung kann ich leider nicht dienen,
doch ist es natürlich Mist/doof, wenn in einem Spiel bestimmte Begriffe vorausgesetzt sind,
die nur in der ursprünglichen Sprache funktionieren. Kenne ich auch. Beispiel müsste ich ergrübln.

Mir gefällt hier gerade Dein Gedanke der "Emotionsdarstellung" - die wäre dann - ohne Vertonung -
wünschenswert wie nötig (und ich meine das jetzt noch nicht einmal bis hierhin Inklusiv, nur: (selbst-)verständlich.)

Farben müssten da schon sein. Doch gibt es sicher kein EU-Schema dafür.
Vielleicht unterbewusst: Rot=Ärger, Blau=Traurigkeit. ; wäre spannend, ob es da mittlerweile über die Jahre eine Art
"Handbuch" der Kreativen gibt.

Dieses auch sehr gute Adventure mit dem Clown kam, meine ich, auch nur mit Stimmungs-Icons aus.
(Es ist 1:37 Uhr, sorry, mir fehlt gerade der Titel. Morgen wird es jemand wissen.)
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Paragon
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Paragon »

Ich muss aber auch mal zugeben: Der Chor "Oh der Mensch das kreative Wesen" klingt auch ein wenig blechern :lol:

Sehen wir doch mal gerade was für "Filmhits" und so die nächsten Monate erwarten: Avatar Teil XYZ, die Nackte Kanone Remake, ein weiterer Fantastic Four Film (diesmal will ihn sicher jemand sehen) Der dritte Tron Film und zum Glück endlich der 38988.ste Predator Film

Das medienerfolgreiche "Menschenwerk" ist aktuell auch nicht wirklich so anspruchsvoll als das ich einer Ki absprechen würde dasselbe verzapfen zu dürfen. :lol:
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Uncoolman
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Ohr und Auge sind nun mal zwei verschiedene Sinnesorgane, zwei „Kanäle“.
Da es bei Spielen (noch) kein Geruchskino gibt und Tasten momentan auch wegfällt, verzichte ich beim Hören auf eine sehr wichtige Informationsquelle, wenn ich zum Lesen genötigt werde. Was bleibt, ist einzig akustische Emotion, quasi lautmalerisches Geräusch. Aber die akustische Information, also den Inhalt, muss ich aus den Untertiteln herauslesen.
Während dieser Zeit stoppt die Infoaufnahme über das Bild, ich bekomme nicht mit, was dort geschieht. Eine Gleichzeitigkeit beider Sinne findet nicht statt, weshalb ich untertitelte Dialoge nicht mag. Ich verzichte immer auf einen Kanal. Ich nehme dann zwar die Stimme als solche wahr und kann den Tenor / die Stimmung und die Untertitel zusammenfügen, aber Lesen erfordert die ganze Aufmerksamkeit, weshalb ich auf diese Weise (bis heute) nichts vom gesprochenen Text mitbekomme, und vom Bild meist auch nicht.
Da im Dialog normalerweise Untertitel auf Untertitel folgt und ich dann minutenlang lese, kann es passieren, dass ich aufblicke und ein Gesprächspartner ist auf einmal tot und ich weiß nicht, wie das geschehen ist, wenn der Vorgang nicht geschrieben stand. Ist jetzt übertrieben dargestellt, stimmt aber prinzipiell.

Wenn also die Synchronstimme einzig nur Laute der Emotion wären (bei Röki waren das tatsächlich Sprachfetzen ohne Inhalt), wäre das kein Unterschied zu der wirklichen Sprache. Ich müsste in beiden Fällen die Untertitel lesen. Das heißt, die gesprochene Fremdsprache hilft dem Spiel (oder dem Film) nicht, weil es ja Untertitel gibt. Deswegen bin ich also immer für eine Synchronisation, weil dann beide Sinnesorgane parallel arbeiten und ich auch den Eindruck vermittelt bekomme, den ich im normalen Leben auch habe. Untertitel wären vergleichbar mit Gebärdensprache (ich habe mal einen Kurs besucht, aber längst alles vergessen...), weil ich auf den Text SCHAUE, statt ihn zu hören...

PS Ich schaue verhältnismäßig oft Filme in Fremdsprachen, die ich überhaupt nicht gut kann, z.B. Japanisch, Chinesisch oder Französisch, weil es keine deutsche Sprachausgabe gibt. Bei Englisch berufen sich die meisten darauf, dass es ja „so einfach sei“ und jeder das zu können habe. Bei mir klappt das leider nicht - gehörtes Englisch ist bei mir genauso gut oder schlecht wie gehörtes Französisch... ;) Diese Filme muss ich meist zweimal sehen, weil ich beim ersten Mal das Bild ignoriere, um zu lesen. Erst beim zweiten Mal ohne Untertitel weiß ich dann, worum es geht, wenn ich mich an die Texte erinnere... ;)
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Vainamoinen »

Uncoolman hat geschrieben: 11.04.2025, 19:41 Die Liga der Synchronsprecherinnen gibt es ja hauptsächlich in Deutschland, jedenfalls in dieser Stärke und Qualität. Andere Länder synchronisieren eher weniger, gar nicht oder lassen die Schauspieler selbst sprechen.

"EFIGS", das sind die Sprachen, in die grundsätzlich als erstes synchronisiert wird. Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch. Entsprechend haben Frankreich, Italien und Spanien neben uns eine "Liga der Synchronsprecherinnen". Die Staaten interessiert ausländisches Kulturgut nicht die Bohne, aber sie benötigen natürlich eine Voice-Actor-Army für animierte Filme, Serien und Spiele. Da hörst du dann auch unbemerkt Schauspieler wieder, die Hollywood aussortiert hat (wie "A-Team Murdock" Dwight Schultz oder "Biff Tannen" Thomas F. Wilson). Die Qualität dieser Sprachaufnahmen liegt (im Schnitt) kilometerweit über der unseren. Das liegt an größeren Budgets für die Sprachaufnahmen in der Originalsprache, der freien Übersetzung/kulturellen Adaption, mehr Dialogregie, einem erheblich größeren und vielfältigeren Kader an Synchronsprechern, und vielleicht auch daran, dass die "Promis" der USA nun mal eher hervorragend stimmtrainierte Schauspieler sind.

Entsprechend hat die größte Schauspielergewerkschaft der USA, die SAG-AFTRA unter dem Vorsitz von Fran Drescher einen guten Deal zur KI ausgehandelt.
https://www.sagaftra.org/contracts-indu ... telligence
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Bratwurstschnecke »

Paragon hat geschrieben: 10.04.2025, 14:39 BEVOR ALLE NEIN Tippen: Gerade Point and Click Spiele haben meistens ein knappes Budget, und kriegen deswegen recht selten eine deutsche Vertonung, das wäre z.B. ein Argument FÜR solche Stimmen, statt gänzlich auf sie zu verzichten.
Allein im Sinne der Barrierefreiheit, um das Spiel z.B. auch für Menschen mit Leseschwäche zugänglich(er) zu gestalten, finde ich es durchaus legitim, eine kostengünstigere KI-Synchronisation einzubauen.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Wenn es mit den Synchronsprechern so stimmt, dann frage ich mich, woher diese abschätzige Meinung kommt, dass "in Deutschland alles synchronisiert wird", was als schlecht bewertet wird. Das Hören im Originalton mit UT wird immer als heiliger Gral angesehen. Dann würden wir uns in guter Gesellschaft befinden und dann könnten wir stolz darauf sein. Ich bin's jedenfalls...

Vielleicht liegt es daran, dass der Anteil der ausländischen Filme in anderen Ländern nicht so groß ist? Die Amerikaner schauen amerikanische Filme (haben ja reichlich davon), die Franzosen schauen französische Filme, usw. Wenn sich mal ein fremdsprachiger Film durch den Oscar mogelt, wird er synchronisiert, ansonsten ist das Interesse eher bei null?
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Bratwurstschnecke hat geschrieben: 12.04.2025, 09:54
Paragon hat geschrieben: 10.04.2025, 14:39 BEVOR ALLE NEIN Tippen: Gerade Point and Click Spiele haben meistens ein knappes Budget, und kriegen deswegen recht selten eine deutsche Vertonung, das wäre z.B. ein Argument FÜR solche Stimmen, statt gänzlich auf sie zu verzichten.
Allein im Sinne der Barrierefreiheit, um das Spiel z.B. auch für Menschen mit Leseschwäche zugänglich(er) zu gestalten, finde ich es durchaus legitim, eine kostengünstigere KI-Synchronisation einzubauen.
Das ist ein guter Gedanke.
Letztlich sind auch brauchbare automatische Übersetzungen als Untertitel bei YouTube nur durch KI möglich, und ich nutze automatische Übersetzungen ausschließlich, weil ich sonst nichts verstehen würde. Die Übersetzungen sind meist grottenschlecht, weil sie offenbar akustisch interpretiert werden und Grammatik vermissen lassen, da sie Wort für Wort übersetzen, aber ohne diese ginge es gar nicht. Man kriegt nur näherungsweise mit, was dort gesprochen wird. Wenn im Film genuschelt wird, klappt auch der automatische Untertitel nicht. Da wäre KI, die sozusagen „intelligenter“ im Text-Zusammenhang arbeitet, ein Fortschritt.

______

Ich bin sehr zufrieden mit DeepL, das vorgeblich mit KI arbeitet und andere Modelle benutzt als der Google-Übersetzer. Die Texte sind bis auf das missverständliche „Sie“ einwandfrei (jedenfalls, soweit ich das englische Ergebnis beurteilen kann - wüsste ich es besser, bräuchte ich ja keinen Übersetzer...). In englischsprachigen Foren hat sich jedenfalls nie einer über meine Texte beschwert. Aber Muttersprachler sind wahrscheinlich furchtbares Englisch gewohnt, weil eben die ganze Welt englisch reden muss, und das mal mehr, mal weniger gut...

Ich habe ein ganzes Buch über DeepL übersetzen lassen („Ico - Castle in the Mist“ von Miyuki Miyabe) und musste, bis auf das „Sie“ und einige inhaltliche Missverständnisse, kaum was verbessern. Auch die Titelseite meiner Fanfiction habe ich dann mit KI gemacht, um mal zu sehen, ob das geht. Viele Hobbyschreiberinnen in Foren und sogar als Selbstpublisher nutzen KI für ihre Titelseiten, weil eben kein Geld für einen „echten“ Künstler vorhanden ist. Bevor man das verurteilt, weise ich darauf hin, dass inzwischen auch seriöse Anwender KI verwenden, als sei es das natürlichste der Welt. Eine „Till-Eulenspiegel“-Ausstellung, die mal von einem Museum ausgerichtet wurde, hatte KI-Bilder vom Helden und seiner Mittelalter-Welt (aks KI gekennzeichnet). KI-Bilder, die man mit Sachverstand erkennen kann, finde ich inzwischen in Zeitschriften und Publikationen aller Art, dort jedoch bereits OHNE Kennzeichnung.

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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von neon »

Uncoolman hat geschrieben: 13.04.2025, 17:18
Letztlich sind auch brauchbare automatische Übersetzungen als Untertitel bei YouTube nur durch KI möglich, und ich nutze automatische Übersetzungen ausschließlich, weil ich sonst nichts verstehen würde. Die Übersetzungen sind meist grottenschlecht, weil sie offenbar akustisch interpretiert werden und Grammatik vermissen lassen, da sie Wort für Wort übersetzen, aber ohne diese ginge es gar nicht. Man kriegt nur näherungsweise mit, was dort gesprochen wird. Wenn im Film genuschelt wird, klappt auch der automatische Untertitel nicht. Da wäre KI, die sozusagen „intelligenter“ im Text-Zusammenhang arbeitet, ein Fortschritt.

Auch KI-Übersetzungen bei Spielen (und ich spreche von Textübersetzungen, nicht Sprachübersetzungen) funktionieren in der Regel nicht.

Wenn man sich das Script eines Spiels ansieht, findet man oft einzelne Wörter, die aus dem Kontext gerissen sind. Auch eine noch so gute KI kann damit nichts anfangen. Selbst Übersetzer müssen oft beim Entwickler anfragen: Wo kommt das vor und wofür ist das gedacht, wo taucht das im Spiel auf?

Dazu kommt, das die englische Sprache wesentlich einfacher ist, als z.B. die deutsche Sprache. Allein der Artikel 'the' funktioniert schonmal nicht, weil Objekte im Englischen kein Geschlecht haben. Auch die formelle oder informelle Anrede kann eine KI nicht unterscheiden, weil man dazu wissen muss, wie zwei Charaktere zueinander stehen. Wie alt sind sie, kennen sie sich persönlich, sind sie eventuell miteinander verwandt?

Deshalb reicht es auch nicht, wenn ein Entwickler einem Übersetzer einfach nur den Text zur Verfügung stellt, er braucht immer noch viele weitere Informationen.

Ich stelle mir eine KI-gestützte Vertonung auf Basis einer gut gemachten Übersetzung tatsächlich sogar einfacher vor als eine maschinelle Übersetzung von einer Sprache in die andere (und man muss dabei berücksichtigen, dass Englisch oft auch nicht die Sprache der Entwickler ist). Aber auch da werden immer Nuancen fehlen. Deshalb sprechen Sprecher manche Zeilen mehrfach ein, bis sie passen.

Allerdings kann ich es vollkommen verstehen, wenn man mangels Budget auf KI oder maschinelle Übersetzungen zurückgreift. Dann sollte man das aber auch kenntlich machen, nach dem Motto: "Wir wollten möglichst viele Spieler erreichen, aber unser Budget erlaubt keine professionelle Unterstützung".
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

Da ich ja das per DeepL übersetzte Buch vorliegen hatte, brauchte ich „nur“ korrekturlesen und die Fehler ausbessern. Da ich kein Muttersprachler bin, war das nur „ungefähr richtig gefühlt“. Klar, man muss mindestens einmal komplett Wort für Wort durch. Für einen professionellen Übersetzer käme das aber sicher billiger als die komplette Übersetzung selbst zu machen. Vielleicht steht am Ende der KI dann doch ein menschlicher Kontrolleur. Wenn die KI natürlich vorher schon Mist gebaut hat, kann das der Mensch dann allerdings nur als Zusatzleistung beheben.
Was die Sprache angeht, würde ich einfach ein paar Jahre warten. Noch ist es „Uncanny Valley“, aber da Menschen oft sehr ignorant und unaufmerksam sind, wäre ein gewisses KI-Mindestlevel genauso ok wie eine schlechte menschliche Stimme.

Dass die englische Sprache einfacher sei, kann ich nicht bestätigen. Ich finde englische Romane schwer zu lesen. Der Vorteil von Englisch ist jedoch, dass man mit weniger Vokabeln auskommt, was dann zu dem Nachteil führt, dass der Kontext viel wichtiger ist als in anderen Sprachen, weil alle Wörter nur im Kontext ihre Bedeutung bekommen. Das ist dann wie Chinesisch, wo der Kontext (und dort die Aussprache) zu völlig anderer Bedeutung führt. Einfache Grammatik hat logischerweise weniger Information, weshalb der Missverständnisfaktor bei Englisch größer ist. Wie das „er/sie/es“-Beispiel zeigt, geht Information bei einer Übersetzung ins Englische verloren. Würde man ein Austen- oder Melville-Englisch sprechen, wäre die Information klarer, dort gibt es sehr viele spezielle Vokabeln. Das heutige Englisch ist weltweit die „Light“-Version. Man hat sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 13.04.2025, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von neon »

Ein professioneller Übersetzer würde aber immer eine Korrektur eines maschinenübersetzten Textes ablehnen, weil er sich damit selbst ein Bein stellt. Er trägt damit ja aktiv dazu bei, irgendwann ersetzt zu werden.
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Re: KI-Stimmen für Point and Click Spiele?

Beitrag von Uncoolman »

neon hat geschrieben: 13.04.2025, 20:18 Ein professioneller Übersetzer würde aber immer eine Korrektur eines maschinenübersetzten Textes ablehnen, weil er sich damit selbst ein Bein stellt. Er trägt damit ja aktiv dazu bei, irgendwann ersetzt zu werden.
Das wird er machen müssen, eben WEIL er ersetzt wird. Die Alternative ist Arbeitslosigkeit und die sintflutartige Zunahme von falschen und schlechten KI-Texten. Gegen den Markt, der billige Übersetzungen vorziehen wird, kommt er nicht an. Diese Nachkorrektur wäre die einzige menschliche Tätigkeit, die ihm noch bleiben könnte.
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