Nach mehreren Jahren Unsicherheit (wir berichteten) steht fest: Die Bastei Lübbe AG verkauft ihre Tochter Daedalic Entertainment. Vor 6 Jahren hatte der Kölner Verlagsriese das Unternehmen gekauft, aber damit mehr Verluste als Gewinne eingefahren. Seit 2018 steht der Verkauf des besonders für seine Adventures (Deponia, Säulen der Erde) bekannten Entwicklers im Raum. In einer AdHoc-Meldung gab Bastei nun die neuen Käufer bekannt.
So werden der geschäftsführende Gründungsgesellschafter Carsten Fichtelmann sowie der kaufmännische Geschäftsführer Stephan Harms die neuen, alten Mehrheitseigentümer von Daedalic. Im Rahmen eines Management-Buy-Outs kaufen sie sich die Firma zurück und machen das Studio damit effektiv wieder zu einem Indie-Developer. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Entkonsolidierung bei Bastei Lübbe steht für den Juni an, wobei der Verlag 10% seiner Anteil als Minderheiteneigentümer behält.
@Saltatio
"Sie sollten einfach bei dem bleiben, was sie am besten können und sich nicht jedem modernen Trend unterwerfen."
Genau...
Vielleicht ist einer mal so clever, und schubst die Produktion von Devil of men wieder an. Wenn Deponia ein finanzieller Erfolg gewesen sein sollte, und sie sich bei ihren Spielen wieder auf ihre alten Stärken berufen würden, könnte Devil of men für sie ein fantastischer Wiedereinstieg sein. Sie sollten einfach bei dem bleiben, was sie am besten können und sich nicht jedem modernen Trend unterwerfen. Manchmal ist das Althergebrachte eben doch immer noch das beste.
Hm. Jan Müller-Michaelis wird in älteren Internetartikeln als der "Mitgründer" (co-founder) von Daedalic bezeichnet. Diese Rolle scheint jetzt von einem kaufmännischen Geschäftsführer übernommen worden zu sein. Da Carsten Fichtelmann ja sowieso auf der Wirtschaftsseite stand, hat jetzt bei Daedalic sozusagen nur die Buchhalterfraktion das letze Sagen.
Gerade die Buchhalter hatten aber Daedalics glücklose Ausflüge auf angeblich „sicherere, publikumsgängigere“ Gebiete zu verantworten, die zu einer großen Verzettelung in die Unterdurchschnittlichkeit geführt haben und soweit erkennbar auf die Schnauze geflogen sind. Das Primat der „Buchhaltung“ hat sich _nicht_ bewährt gegenüber einem gleichberechtigten Nebeneinander von „Kreativität“ und „Buchhaltung“ zu gleichen Teilen.
Ich fürchte, dass dieser grundsätzliche Aspekt die Geschicke des Unternehmens stärker bestimmen wird als die Frage, ob Bastei einen großen Geldsack dazuleiht oder nicht.
... und alle sind um eine Erfahrung reicher.
Dann bin ich gespannt, was wir vom alten neuen Daedalic erwarten können.
Es wird spannend!
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