"Als Spiel-Charaktere treten vier Auszubildende auf, die unterschiedliche Handwerksberufe erlernen und verschiedene kulturelle Hintergründe mitbringen. Alle haben jedoch eins gemeinsam: die Liebe zur Musik. Sie spielen zusammen in der Band „The Skills“ und sehen ihrem ersten großen Auftritt entgegen. Bis es aber soweit ist, haben sie Einiges zu erledigen. Jeder der vier Charaktere bringt Kompetenzen mit, hat seine speziellen beruflichen und privaten Aufgaben zu erledigen und gerät immer wieder in Situationen, in denen er die Hilfe seiner Kumpel benötigt. Als „Team-Player“ müssen die Vier das Miteinander ungeachtet der kulturellen Unterschiede bewältigen."
@ Ozzie:
Wenn ichs richtig sehe, gehts da aber um logisches Denken. Das kann man im Computerspiel gut umsetzen - und wird in vielen Computerspielen ja auch gefordert (Strategie, Taktik-Shooter usw. und natürlich unser heißgeliebtes Adventure!)
Auch wenns um Fakten geht (wie Physik oder Musik), kann man da was lernspielmäßiges und spaßiges machen. Nur gehts hier um komplexe soziale Situationen.
Und da ist ein Computerspiel denkbar ungeeignet, weil es von vorneherein von vereinfachten und standardisierten Situationen ausgehen muß. Menschen sind nun mal ziemlich kompliziert. Zum Beispiel kann man ja nie genau sagen, wie ein Mensch auf was reagiert.
Dagegen sind Menschen im Adventure denkbar vorhersehbar und unkompliziert...
Ich finde die Idee gut. Liegt vielleicht daran, dass ich sie selber vor zwei/drei Jahren hatte. ) Also ein Adventure über Integration zu machen und dafür nach staatlicher Förderung suchen. Ich finde das nicht verkehrt, im Gegenteil. Es schlägt einige Fliegen mit einer Klatsche. Man muss sich weniger Gedanken um die Finanzierung machen, man kann mit dem Spiel zu einem aktuellen Thema beitragen und man kann auch auf politischer Ebene gegen das Negativ-Image von Computerspielen angehen. Abgesehen davon bietet eine solche Idee aber auch ordentlich Potential für neue, spannende Rätselideen, die den Aspekt der verschiedenen Kulturen und Hintergründe berücksichtigen. Wenn die Idee nicht in eine langweilige, erzieherische Hülle gesteckt wird, kann ich mir ein wirklich gutes Adventure vorstellen.
Irgendwie finde ich so gezielte Propaganda schrecklich, erst recht, wenn es sich an Kinder richtet. (Wobei ich nicht wirklich weiß, ob sich dieses hier direkt an Kinder richtet, ich vermute es nur.)
Da darf man eigentlich keinen Unterschied machen, auch wenn einem die vermittelten Werte selber liegen.
Andererseits ist direkte Propaganda wahrscheinlich doch besser, als die mehr oder weniger verdeckte Propaganda, die die Medien sonst so verbreiten.
Ich frag mich allerding schon, ob sowas auch den gewünschten Effekt hat. Wenn Kinder das von zuhause nicht so kennen lernen, mit Menschen anderer Kultur klarzukommen, dann hilft so ein Spielchen wohl auch nicht mehr weiter.
Früher waren Serious Games mal unter einem anderen Namen bekannt: Werbe-Adventures. Wer erinnert sich noch an Dunkle Schatten oder Die Enviro Kids? Die neuen Daedalic-Titel klingen alle so ähnlich, aber wenn man es verkaufen will, muss man es wohl Serious Games nennen. :p
Zu Pädagogische Absichten töten den Spielspaß : Logical Journey of the Zoombinis soll aber ganz spaßig sein. http://www.mobygames.com/game/win3x/logical-journey-of-the-zoombinis
Der Alphabit Prototyp ist wirklich noch sehr prototypisch... )
Die schönen Grafiken sind der einzige Grund, warum man es sich anschauen möge, wenn man nicht zum Zielpublikum gehört, denke ich.
Keine Ahnung, ich kenne kein einziges Spiel, welches von einem der Ministerien in Auftrag gegeben wurde und was taugte.
Auch die Klassiker ) der Dunkle-Schatten-Serie nicht. Kein nennenswertes Gameplay, anbiedernd jugendlich, und auf dem Niveau eines schlechten Tatortscripts...naja...
Wobei, der dritte DS war von der Story her ein wenig spannend, nur das Gameplay pustetete jeden Anflug von Spannung wieder davon. Und war allgemein grausaum.
Die Absicht ist halt so klar erkennbar. Und es fühlt sich immer nicht wie ein richtiges Spiel an. Weswegen man schon gar keine Lust hat so ein Teil anzurühren!
Ich zweifle daran, ob und wem solche Spiele nutzen (außer Leuten vom Ministerium, die sich sagen können: Wir machen was mit neuen Medien und Entwicklern, die sich sagen können: Wir machen was Vernünftiges , wo Otto Normalverbraucher einen Nutzwert erkennt).
Denn pädagogisch gesehen, sind diese Spiele relativ nutzlos (eine standardisierte Spielsituation ist was anderes als die Realität) und spieltechnisch behindern pädagogische Absichten den Spaß.
Es gibt ja durchaus schöne Gegenbeispiele (wie Opera Fatal ), aber die beziehen sich auf konkrete Fakten und keine komplexen sozialen Situationen. Mit Schrecken erinnere ich mich an das lächerliche Luka 2 . Spieltechnisch machte es hinten und vorne keinen Spaß. Inhaltlich verfolgte es eine Verteufelung von Drogen, die von heutiger Suchtpräventions-Methodik abgelehnt wird und zudem unrealistisch ist (oder leben die Macher von Deck13 ohne jeden Alkohol?). Und außerdem erklärte es die spielenden Kinder schlichtweg für blöd (als ob die nicht schlau genug wären, das zu durchschauen).
Ich halte aber sehr viel auf Daedalic. Ganz pragmatisch schließe ich mich axelkothe an und freu mich, wenn ein bißchen Geld in deren Kasse gespült wird - gerade in Zeiten der HMH-Insolvenz.
Wie wär's mit Ernstes Spiel ? Das klingt doch viel besser.
(Ja, ja, sicher steht das mit dem totally fucking serious game in der Pressemitteilung, aber man braucht ja nicht allen Schrott mitzumachen.)
Wenn es Geld bringt das dann in die Entwicklung richtiger Spiele gesteckt wird... warum nicht.
zumal das hier evtl. auch gar nicht so uninteressant sein könnte für den normalen Spieler.
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