Da kann ich nur beipflichten. Black Mirror spielt atmosphärisch wirklich oberste Liga. Die Grafik ist zwar nicht die beste, aber was alles rausreiß ist:
1. Die sensationelle Soundkulisse mit den gedämpften Geräuschen, dem Uhrenticken, den Schrittgeräuschen und all den anderen Hintergrundgeräuschen. Da hat jemand sounddesigntechnisch alles rausgeholt!
2. Die Sprecher. Zu David Nathan braucht man nichts zu sagen. Und auch der Rest macht seine Sache gut.
Selbst bei manchen Büchern merkt man ja, dass Enden aufgesetzt wirken oder die Auflösung einfach schlecht gemacht ist. Da zeigt sich dann recht deutlich, wieviel Planung am Anfang involviert war - bei manchen Autoren scheinbar nicht viel. Da lobe ich mir eher die strikt durchplanenden Schreiber, die sich ein wenig von der Malerei inspiriert von grob zu fein durcharbeiten.
@realchris
Das beste Beispiel für den ungeplanten und unpassenden Eingriff solcher Schlipsträger stellt für mich immer noch Twin Peaks dar.
Mark Frost und David Lynch wurden durch den Sender dazu gedrängt die eigentliche Idee auf den Kopf zu stellen und dem Publikum einen Mörder von Laura Palmer zu präsentieren. Das war von Lynch und Frost so aber nie geplant und die Identität des Täters sollte immer im Verborgenen bleiben.
Damit wurde dann auch das gesamte Konzept der Serie geändert, war der Mord an Laura doch nur ein MacGuffin, um einen Einstieg in die Vorgänge in und um Twin Peaks zu erhalten.
Mit diesem Weg, eine Geschichte zu erzählen, waren aber wahrscheinlich sowohl der Sender wie auch viele der Zuschauer gedanklich überfordert.
Letztendlich führte das ja auch zum Ende nach nur zwei Staffeln.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Im Filmbereich funktioniert das bei vielen Beispielen sogar sehr gut. In Serien hingegen eher nicht.
Das Geheimnis ist, dass man besonders bei solchen Mystery-Themen das ENDE den Twist als Autor kennen muss, um dann eine geniale Erzählung dorthin aufzubauen. Einen fluffigen Anfang bekommt jeder hin. Wie oft hat man eine geniale Prämisse für einen Film, weiß aber mit der Ausgangslage nichts anzufangen?
Viele Serien haben hier das Problem, dass man nicht weiß, wie lange sie laufen und natürlich werden im Werbefinanz TV auch viele Dinge durch Schlipsträger in die Profuktion gelabert.
Ich glaube tatsächlich, dass bei Lost am Anfang ein schlüssiges Ende existiert hat, jedoch durch Schlipsträger und zu viele Staffeln hat man die Fans mit einbezogen. Das war der größte Fehler. Der dramaturgische Eiersalat, der am Ende da war, konnte nicht mehr normal aufgelöst werden. Genauso bei Akte X. In Serien, wo das Ende durch die Limitierung der Episoden oder Staffeln klar ist, hast Du oft sogar ein befriedigendes Ende.
Das große Problem im Adventurebereich. Man entwickelt drauflos, hat nur ein loses Konzept und schaut dann, wie die Produktion läuft. Ergebnis. Am Ende aufgeklebte Schluss und Erzählweise aus Aneinanderehungen ohne wirkliche Dramaturgie. Außerdem gibt es fast keine guten Autoren im heutigen Genre. Gerade für Medienprodukte ist es sehr wichtig zuerst das ENDE zu kennen. Eben weiol man die Erzählogik daran ausrichten muss, um am Ende ein schlüssiges Gesamtwerk zu erhalten. Bei der, ich arbeite einfach drauf los, kann auch mal durch Zufall etwas stimmiges herauskommen. Das ist aber dann gefühlt 0,1 Prozent der Fälle so.
Enttäuscht war ich eher von Teil 2 und 3, besondders von Teil 2. Aber das haben auch andere entwickelt. Hat eigentlich nichts mehr mit der Originalstory zu tun.
Dass die meisten Mysterien, wenn sie aufgelöst werden, enttäuschend sind, ist schon ein Allgemeinplatz. Es ist wirklich selten, dass jemand es schafft, auch das Ende einer mysteriösen Geschichte noch als Highlight zu verkaufen. Liegt einfach in der Natur der Sache, denke ich.
Das Spiel ist für mich zweischneidig. Einerseits eine fantastische, viktorianeske Stimmung des Grauens, die sich langsam und geschickt aufbaut und dabei lange das für das Wirken des Phantastischen so entscheidende Element der Unschlüssigkeit (bzw. Ambiguität, Todorov) beim Spieler aufrechterhält. Aber am Ende geht's für mich total bergab und steigert sich ins Groteske, weil es da das bisher nur schauerlich Erahnte (und deswegen so Wirkungsmächtige) zum Tatsächlichen münzt und das raffinierte Spiel des Mehrdeutigen in ein Eindeutiges wechselt. Ich war damals sehr enttäuscht davon.
Das stimmt ich habe immer noch ein Beängstliches Gefühl wenn ich in den Minen herrum Irre. Freue mich immer wenn ich daraus bin. Oder wenn Der Irre Verwandte einen Begraben will. Aber auch wenn es in Ströhmen regnet, man vor dem Sanatorium steht oder auch im müll wühlt. Ach Gott ich könnte ewig so weiter schreiben. :-)
Ja, sehe ich auch so. Ein tolles Game,
wurde aber nach hinten immer abstruser.
Irgendwie sind den Machern die Ideen ausgegangen. Wer es noch nicht gespielt hat, sollte hier zuschlagen, ne nette Möglichkeit. Obwohl das Game auch Solo ganz locker spielbar ist. Man muss sich nur auf etwas Rätselkost einstellen. Ist halt Old School. Viel Spaß Allen.
Werner1
Eines der schönsten Adventure spiele. Ich freue mich sehr darüber, das ein Playthrough darüber gemacht wird. Vielen lieben Dank
Adventure-Treff-Verein
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